Australian Open Novak Djokovic - Vater machte "nicht absichtlich" Fotos mit russischer Flagge
Novak Djokovic hat nach den Diskussionen um seinen Vater von "Fehlinterpretationen auf einem hohen Level" gesprochen. Srdjan Djokovic hatte mit einer russischen Flagge mit Fans für Fotos posiert.
Sein Vater habe nicht absichtlich für Fotos und Videoaufnahmen vor einer russischen Flagge posiert und "überhaupt nicht die Absicht" gehabt, "irgendwelche Kriegsinitiativen zu unterstützen", sagte Novak Djokovic bei der Pressekonferenz nach der Halbfinalpartie bei den Australian Open gegen Tommy Paul.
Seine Familie habe in den 90er-Jahren mehrere Kriege erlebt, sagte Djokovic weiter: "Wie mein Vater in seinem Statement gesagt hat, sind wir gegen den Krieg. Wir werden niemals irgendwelche Gewalt oder einen Krieg unterstützen." Bei der Pressekonferenz nannte Djokovic weder die Ukraine noch Russland konkret.
Srdjan Djokovic sei bislang nach jedem Match seines Sohnes zu den Fans bei den Australian Open gegangen. Dabei gehe es um Dank und Respekt, und eben auch um Freundlichkeiten wie gemeinsame Fotos, sagte Novak Djokovic. Sein Vater sei einfach durch die Menge gegangen und habe dort einige serbische Flaggen gesehen, sagte Djokovic. "Das ist es, was er dachte: Er macht ein Bild mit jemandem aus Serbien."
Der 62-Jährige war nach Djokovics Viertelfinalsieg gegen den Russen Andrej Rublew in einem Video zu sehen, in dem er mit Fans vor einer russischen Flagge posierte. Einige der Menschen trugen T-Shirts mit dem "Z"-Symbol, das als Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gilt.
Am Ende riefen einige der Menschen einen Gruß an "Bruder Alexander Saldostanow". Saldostanow ist der Präsident des russischen Motorradclubs "Nachtwölfe MC", der Russlands Staatspräsident Wladimir Putin nahesteht. Der Klub vertritt nationalistische, anti-westliche, christlich-orthodoxe und homophobe Positionen.
"Nachtwölfe"-Chef Alexander Saldostanow mit Russlands Präsident Wladimir Putin
Djokovics Vater: "Hatte nicht die Absicht, Schlagzeilen zu verursachen"
Srdjan Djokovic hatte auf den Besuch des Matches seines Sohnes gegen Paul bei den Australian Open verzichtet. "Ich bin nur hier, um meinen Sohn zu unterstützen. Ich hatte nicht die Absicht, solche Schlagzeilen oder Störungen zu verursachen", schrieb Srdjan Djokovic in seinem Statement. Seine Familie habe "die Schrecken von Krieg miterlebt, und wir wünschen uns nur Frieden", teilte er zudem mit - ebenfalls ohne Russland oder die Ukraine zu erwähnen. Zuvor hatte der ukrainische Botschafter in Australien die Veranstalter in Melbourne aufgefordert, ihn vom Turnier auszuschließen.
Es gab weitere Vorfälle: Ein anderes Video zeigte Fans in Melbourne, die mit der russischen Flagge feierten.
Russische und belarusische Flaggen nach der 1. Runde verboten
Die Veranstalter hatten nach der 1. Runde russische und belarusische Flaggen verboten. Fans hatten bei einem Match zwischen der Ukrainerin Kateryna Baindl und der Russin Kamilla Rakhimova russische Flaggen am Spielfeldrand platziert. Russischen Profis ist derzeit nur eine "neutrale Teilnahme" ohne nationale Symbole erlaubt.