Iga Swiatek gewinnt die French Open

French Open Krimi gegen Muchova - Swiatek verteidigt Titel in Paris

Stand: 10.06.2023 21:21 Uhr

Iga Swiatek hat am Samstag (10.06.2023) das Finale der French Open gegen Karolina Muchova 6:5, 5:7, 6:4 gewonnen und damit den Titel in Roland Garros verteidigt. Zwischenzeitlich musste Swiatek aber um ihren dritten Erfolg in Paris bangen. Sie hatte schon 2020 und 2022 triumphiert.

Im Moment der Entscheidung schlug Iga Swiatek die Hände vors Gesicht, dann ging sie auf der roten Asche von Paris in die Knie. Nach 2:46 Stunden nutzte Swiatek ihren ersten Matchball, ein Doppelfehler wurde der Überraschungsfinalistin Muchova zum Verhängnis.

Zum vierten Mal hatte Swiatek in einem Grand-Slam-Finale gestanden, verloren hat sie noch nie. Die Serie hielt. Im vergangenen Jahr hatte sie die US Open gewonnen, nun triumphierte sie nach 2020 und 2022 zum dritten Mal in Roland Garros. Sie untermauerte damit auch gleich ihre Dominanz: Nur Monica Seles und Naomi Osaka hatten bei den Damen in der Profigeschichte des Tennis zuvor ihre ersten vier Grand-Slam-Finale gewonnen.

Swiatek musste im Finale erstmals im gesamten Turnier einen Satz abgeben, wehrte den Comebackversuch ihrer starken Kontrahentin aber mit großer Mühe ab. Swiatek galt schon vorher als Sandplatzspezialistin, es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie in Paris eine Ära prägen wird.

"Ich hatte wirklich Probleme mit deinem variantenreichen Spiel. Ich hoffe, dass wir noch viele Finale gegeneinander spielen werden", sagte Swiatek nach dem Match zu ihrer Kontrahentin und richtete auch das Wort an ihre Fans auf der Tribüne. "Es sind so viele Menschen aus Polen gekommen - ich fühle wirklich die Liebe."

Swiatek dominiert und muss doch zittern

Die Rollen waren vor Beginn des Finals klar verteilt gewesen. Es spielte immerhin Swiatek, seit mehr als einem Jahr Weltranglistenerste, gegen die Tschechin Muchova, 43. der Weltrangliste. Schon ihr Einzug ins Endspiel war eine Überraschung gewesen. Und doch war da diese Statistik: In 54 Spielen auf Sand hatte Swiatek nur einmal verloren, nachdem sie sich den ersten Durchgang geholt hatte - und zwar gegen Muchova 2019.

Doch danach sah es zunächst nicht aus. Swiatek agierte zu Beginn druckvoll und krallte sich direkt das erste Break - Muchova hingegen wirkte nervös und fahrig, folgerichtig hieß es nach nicht einmal zehn Minuten 3:0 für die Favoritin.

"Ich habe großen Respekt vor ihr, sie ist eine Spielerin, die alles kann", hatte Swiatek im Vorfeld der Partie vor ihrer Gegnerin gewarnt. Muchova deutete im Anschluss auch an, warum. Sie schüttelte ihre Anspannung ab und schnupperte mehrfach am Rebreak. Swiatek aber behielt die Ruhe, wehrte Breakbälle ab und zeigte erstmals die Faust.

Muchova dreht auf, Swiatek verliert den Faden - und jubelt doch

Muchova, die nach zahlreichen Verletzungen und einem schweren Karriereknick im vergangenen Jahr in den Tagen von Paris eine beeindruckende Comeback-Geschichte geschrieben hatte, spielte im Anschluss auf Augenhöhe. Swiatek, im Vorjahresfinale gegen Coco Gauff (USA) klar überlegen, ließ sich den Satzgewinn aber nicht mehr nehmen.

Es waren wunderbare drei Wochen, es war so knapp. Ich hoffe, das ist erst der Anfang.
Karolina Muchova

Auch im zweiten Satz begann Swiatek dominant, sie führte zwischenzeitlich 3:0 - und verlor dann Spiel um Spiel, am Ende gar den Satz. Mit 7:5 setzte sich Muchova durch. Sie versuche, "einfach cool zu bleiben", hatte Swiatek vor Beginn gesagt. Nur gelang ihr das fortan zunächst nicht mehr.

Swiatek hatte auch zu Beginn des dritten Satzes große Probleme, fing sich aber schließlich wieder. Das Spiel wogte nun hin und her. Immer wenn eine Spielerin endgültig auf dem Weg zum Sieg schien, kam ihre Gegnerin zurück. Trotz Breakballs brachte Swiatek ihren Aufschlag zum 5:4 durch - und durfte wenig später jubeln, als Muchova ein Doppelfehler unterlief.