Reiten in Balve Von Bredow-Werndl auch in der Kür unschlagbar
Jessica von Bredow-Werndl bleibt in der Dressur das Maß aller Dinge. Die neue und alte deutsche Meisterin ließ der nationalen Konkurrenz in Balve auch in der Kür keine Chance.
Jessica von Bredow-Werndl schossen die Tränen in die Augen, so gerührt war sie von der Leistung ihrer "besten Freundin" Dalera. Gemeinsam hatte das Ausnahme-Duo der Dressur seine Siegesserie im Sauerland fortgesetzt und mühelos seinen vierten deutschen Meistertitel in Serie gewonnen. Es war der siebte insgesamt.
"Ich habe noch nie so ein Gefühl gehabt wie heute", sagte von Bredow Werndl, ehe sie wieder in Tränen ausbrach. Das passierte nicht bei ihren vorherigen Titeln in Balve und auch nicht bei ihrem Olympiagold in Tokio. "Es ist schwierig zu beschreiben, aber sie gibt immer alles und noch mehr", brachte "JBW" gerade noch heraus.
Nach 2021 und 2023 triumphierte sie auf der hochgelobten Dalera erneut doppelt, nur eine Babypause im Jahr 2022 unterbrach ihre Dominanz. Bereits das "Aufwärmen" im Grand Prix hatte sie gewonnen, am Samstag folgte Platz eins im Special - und am Sonntag setzte sie noch einen drauf. In der Kür, die bei den Olympischen Spielen im Sommer das Publikum in Versailles verzaubern soll, sendete sie mit überragenden 89,600 Prozent auch eine Kampfansage an die internationale Konkurrenz.
Isabell Werth verpasst Podium in Balve deutlich
Isabell Werth kassierte hingegen zum Abschluss einen weiteren Rückschlag. Wie im Grand Prix zum Auftakt leistete sich die siebenmalige Olympiasiegerin mit Quantaz teure Fehler und verpasste das Podium deutlich. Ihr fünfter Platz wirft auch Fragen hinsichtlich einer möglichen Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) auf.
"Wir beide sind quitt", sagte Werth, die mit 14 Meisterschaften unangefochtene Rekordmeisterin ist, mit einem etwas gequälten lächeln: "Am Donnerstag hat er es verbockt, da war er von der Rolle. Im Special war ich sehr gut, und heute habe ich es verbockt, weil ich zu legere und komisch die Wechsel geritten bin. Jetzt versuchen wir, es für Aachen besser zu machen."
Für die Plätze in Paris empfahl sich in Balve Frederic Wandres. Zwar fehlten dem Vizemeister auf Platz eins mehr als sechs Prozentpunkte, seine Leistungen waren dennoch hervorragend. Nach Silber im Special mit Bluetooth ritt er in der Kür mit Duke of Britain auf Platz zwei. Bronze ging etwas überraschend an Sönke Rothenberger und seinen erst zehnjährigen Fendi.