Serie gerissen Eine Niederlage als Chance für Bayer Leverkusen
Erstmals seit 462 Tagen hat Bayer 04 Leverkusen wieder ein Bundesliga-Spiel verloren. Die Pleite gegen Leipzig könnte die bislang wackelige Werkself aber auch wieder in die Spur bringen.
Jede Serie hat mal ein Ende. Das weiß jetzt auch Bayer 04 Leverkusen. Das 2:3 (1:2) gegen RB Leipzig im Topspiel des zweiten Bundesliga-Spieltags bedeutete nämlich das Ende einer Monsterserie von 35 Bundesliga-Spielen in Folge ohne Niederlage. 462 Tage lang hatte Bayer 04 kein Spiel in der Bundesliga verloren.
Bayer-Trainer Xabi Alonso nahm das Ende der Serie eher nüchtern entgegen: "Es war eine lange Serie, aber jetzt ist es vorbei, es gibt keinen Rekord mehr", sagte er nach dem Spiel am Samstag (31.08.2024).
Bayer 04 verspielt 2:0-Führung
Viel mehr ärgerte den Spanier die Art und Weise, wie seine Mannschaft das Spiel nach einer 2:0-Führung aus der Hand gab. Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo (39./45.) hatten Bayer zunächst in Führung gebracht. Doch Leverkusen holte Leipzig noch vor der Pause zurück ins Spiel, Kampl erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 1:2 aus Leipziger Sicht. Nach dem Seitenwechsel drehte Lois Openda mit einem Doppelpack die Partie zu Gunsten der Gäste (57./80.). Bei beiden Treffern machte Matej Kovar, der den weiter erkrankten Lukas Hradrecky im Tor vertrat, keine gute Figur.
"Niederlagen fühlen sich immer doof an im ersten Moment. Vor allem, wenn du das Gefühl hast, du dominierst das Spiel über weite Strecken. Und das Gefühl hatten wir heute. Und wir haben das Spiel einfach hergeschenkt", sagte Abwehrspieler Jonathan Tah nach dem Spiel der Sportschau. "Wir haben dem Gegner selber Hoffnung gegeben mit der Art und Weise wie wir in der ein oder anderen Situation als Mannschaft nicht gut verteidigt haben."
Xabi Alonso: "Aus Fehlern lernen"
Auch Alonso befand: "Wir haben sehr große Fehler nach dem 2:0 gemacht und aus diesen Fehlern müssen wir lernen." Mit der Aufarbeitung der Niederlage muss der 42-Jährige nun allerdings warten: "Leider gibt es eine internationale Pause und ich habe die Spieler morgen nicht in der Kabine."
Dabei gibt es durchaus Redebedarf. Denn die Niederlage gegen Leipzig war so etwas wie die logische Folge des bisherigen Auftretens der Werkself in dieser Saison. Zwar hat Bayer sowohl den Supercup gegen Stuttgart (4:3, i.E.), den Saisonauftakt gegen Mönchengladbach (3:2) und das Pokalspiel bei Carl Zeiss Jena (1:0) gewonnen, von der Dominanz der vergangenen Saison war jedoch wenig zu sehen.
Gegen Stuttgart und Mönchengladbach verspielte Leverkusen wie auch gegen Leipzig eine Führung, zog aber jeweils in den Schlussminuten den Kopf noch aus der Schlinge. Gegen Regionalligist Jena tat sich die Werkself überraschend schwer.
Niederlage könnte positiven Effekt haben
Es wirkt ein wenig, als wäre bei Bayer 04 nach der auf nationaler Ebene ungeschlagenen Double-Saison der Schlendrian eingekehrt. Die Niederlage gegen Leipzig könnte daher auch einen positiven Effekt haben.
"Für mich wird es sehr interessant zu sehen, wie wir auf diese Niederlage reagieren", sagte Alonso. Zweifel an seiner Mannschaft hat er aber nicht: "Ich habe aber keinen Grund zu glauben, dass wir nicht zurückkommen." Und auch Jonathan Tah weiß, dass Niederlagen Teil des Erfolgs sind: "Niederlagen gehören dazu. Wir mussten vorher sehr oft verlieren, um eine Saison wie die vorherige zu spielen", sagte er.