Duell in der Westfalenliga Schalke gegen Dortmund - Erstes Revierderby bei den Frauen
Erstmals treffen die Frauenteams von Schalke 04 und Borussia Dortmund aufeinander. Beide haben in der Kreisliga angefangen - und wollen nach ganz oben.
Was bei den Männern seit Schalkes Abstieg in die 2. Bundesliga in weite Ferne gerückt ist, wird bei den Frauen am Sonntag erstmals Realität: Revierderby zwischen Schalke und Dortmund. Für das besondere Spiel hat sich Schalke auch einen besonderen Ort ausgesucht: das altehrwürdige Parkstadion. Beide Teams kämpfen in der viertklassigen Westfalenliga um den Aufstieg, Schalke ist Zweiter mit einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund.
Die Vorfreude auf das direkte Duell ist riesig: "Das ist schon etwas Besonderes, das erste Derby im Fußball der Frauen", sagt Schalkes Trainer Stefan Colmsee im Gespräch mit dem WDR. Er trainiert das Team seit Schalkes Wiedereinstieg in den Frauenfußball im Jahr 2020 und hat den Weg des Vereins damit hautnah miterlebt.
Drei Aufstiege im Gleichschritt
Dreimal in Folge stieg Colmsee mit Schalke auf, von der Kreisliga bis in die Westfalenliga. Damit sind die Parallelen zum Dortmunder Rivalen groß: Auch der BVB ist 2021 mit seinem Frauenteam in der Kreisliga gestartet und bis in die Westfalenliga durchmarschiert. Königsblau und Schwarz-Gelb verfolgen hier eine ähnliche Strategie.
Nathalie Bollmann (blaues Trikot) vom FC Schalke 04 im Westfalenligaspiel gegen den SVKT 07 Minden.
Im Gegensatz zu Vereinen wie Eintracht Frankfurt und RB Leipzig, die das Spielrecht bestehender Frauenteams übernommen haben und jetzt schon in der 1. Bundesliga spielen, wollen Schalke und Dortmund ihre Frauenabteilungen organisch von unten aufbauen. Deshalb der Start in der Kreisliga.
Das große Ziel: Bundesliga
"Das perspektivische Ziel ist, in der ersten oder zweiten Bundesliga mitzuspielen. Aber nicht mit Druck. Wir wollen mit den Frauen die Region stärken und die Menschen begeistern", sagte Schalkes Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers kürzlich im Interview mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen. Auch der BVB schielt bereits Richtung Bundesliga.
Bisher scheint das Konzept aufzugehen: Während Schalke mittlerweile sieben Mädchen- und Frauenmannschaften stellt, sind es beim BVB zumindest drei. Mit ihren ersten Frauenteams sind beide Klubs bisher im Gleichschritt von einer Liga in die nächste aufgestiegen. In der Westfalenliga kann sich nun aber nur einer von beiden durchsetzen, denn nur der Meister steigt in die drittklassige Regionalliga auf.
Stefan Colmsee, Trainer der Frauenfußballmannschaft des FC Schalke 04, hält eine Ansprache an sein Team.
Schalkes Trainer Colmsee schickt vor dem Derby und Spitzenspiel am Sonntag schon mal eine Kampfansage in Richtung des Revierrivalen: "Wir müssen uns nicht verstecken, wir sind auf dem gleichen sportlichen Niveau wie der BVB. Wir wollen in der Tabelle etwas geraderücken und nach dem Derby wieder ganz oben stehen."
Schalke hofft auf Zuschauerrekord
Dortmunds Mittelfeldspielerin Marie Grothe setzt besonders auf die vielen BVB-Fans. Die hatten zuletzt beim Heimspiel gegen den SV Oesbern bereits für einen Westfalenliga-Zuschauerrekord gesorgt, über 1.000 Fans kamen hier ins Stadion Rote Erde. "Das ist in diesem Jahr irgendwie nochmal mehr geworden. Darauf sind wir stolz, und das treibt uns auch an", meint Grothe.
Allein die Dortmunder haben für das Derby schon fast 800 Tickets verkauft. Entsprechend realistisch ist das, was sich Schalkes Trainer Colmsee wünscht: "Ich hoffe, dass wir den Zuschauerrekord für die Westfalenliga knacken können." Und mit Blick auf sein Team versichert er bereits: "Alle sind bereit. Wir wollten dieses Spiel von Beginn an. Alle haben richtig Bock."