Timur Kesim (RW Oberhausen) bejubelt seinen Treffer gegen den Wuppertaler SV.

WDR-Sport Niederrheinpokal: RWO, MSV und Nettetal ziehen ins Halbfinale ein

Stand: 17.11.2024 18:07 Uhr

Rot-Weiß Oberhausen und der MSV Duisburg sind in das Halbfinale des Niederrheinpokals eingezogen. Auch Union Nettetal ist überraschend eine Runde weiter.

Die Rot-Weißen gewannen das Duell zweier Regionalligisten gegen den Wuppertaler SV am Sonntag mit 3:0 (1:0). Timur Kesim (33.), Tarsis Bonga (52.) und Kerem Yalcin (57.) zogen mit ihren Treffern das Halbfinalticket, das den Kleeblättern ein Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen beschert.

Der MSV Duisburg hatte indes mehr Mühe. Die Hirsch-Elf siegte mit 3:2 (2:2) nach Verlängerung knapp aber verdient beim Oberligisten Germania Ratingen nach Toren von Luis Hartwig (41.), Steffen Meuer (63.) und Jesse Tugbenyo (112.). Phil Spillmann hatte zweimal für den Ausgleich gesorgt (54./90.5) und die Germania trotz Unterzahl in die Verlängerung gerettet.

Überraschend zog auch Oberligist Union Nettetal gegen den 1. FC Bocholt in das Halbfinale ein. Nach torlosen 120 Minuten gewann der Underdog im Elfmeterschießen mit 5:4.

RWO-Keeper Kratzsch pariert, Kesim trifft fast im Gegenzug

Oberhausen war vor 2.851 Zuschauern zu Beginn das dominante Team und kam durch Bonga (4.) und Kesim (8.) zu ersten Chancen. Nach einer Viertelstunde kam der WSV besser in die Partie. Nach einem Zuspiel von Vincent Gembalies in den Strafraum traf Semir Saric jedoch nur das Außennetz des RWO-Tores (20.).

Das Spiel schien sich nun etwas zu drehen. Doch nur kurze Zeit später, als RWO-Keeper Kevin Kratzsch mit einer guten Parade einen Schuss von Joep Munsters pariert hatte, schlug Kesim zu. Eine hohe Hereingabe von Matina-Glody Ngyombo verwertete der junge Stürmer per Kopfball zur Führung der Gastgeber (33.).

Bis zur Halbzeit gab es noch Gelegenheiten auf beiden Seiten, doch der 1:0-Pausenstand ging in Ordnung, da RWO insgesamt das etwas engagiertere Team auf dem Platz war.

Vorentscheidung kurz nach der Pause

Im zweiten Abschnitt waren 12 Minuten gespielt, da war die Partie bereits entschieden. Zunächst hatte Bonga nach einer schönen Einzelleistung auf 2:0 gestellt (52.), ehe Kerem Yalcin mit dem 3:0 für die frühe Vorentscheidung sorgte. Der WSV war geschlagen, während Oberhausen es in der Folge versäumte, das Ergebnis noch höher zu drehen.

Duisburgs Hartwig bricht den Bann

Regionalliga-Spitzenreiter MSV Duisburg brauchte am Sonntag bei Germania Ratingen eine Weile, bis das Team von Trainer Dietmar Hirsch in die Partie kam. Nach etwa 20 Minuten lief der Ball besser und der MSV erspielte sich einige Gelegenheiten, während Germania sein Heil in der Defensive suchte.

Luis Hartwig brach den Bann kurz vor der Pause, als er in eine flache Hereingabe hereinrutschte und den Ball im Ratinger Tor zur verdienten Führung unterbrachte.

Spillmann bestraft Chancenwucher des MSV

Steffen Meuer (MSV Duisburg)

Steffen Meuer (MSV Duisburg)

Die Germania kam mit ordentlich Dampf aus der Kabine und fand nun auch offensiv statt. Phil Spillmann belohnte sein Team für den engagierten Auftritt und traf nach einer Ecke zum überraschenden 1:1 (54.). Doch die Freude währte nur kurz. Der just zuvor eingewechselte Steffen Meuer brachte den Favoriten nach einem Michelbrink-Freistoß per Kopfball erneut in Front (63.). Als Ratingens Gianluca Silberbach acht Minuten später nach einem rüden Foulspiel an Michelbrink die Rote Karte sah, sprach alles gegen Germania.

Der MSV hatte in Überzahl eigentlich alles im Griff und hatte unter anderem durch Hartwig (77.) und Jesse Tugbenyo (89.) weitere gute Gelegenheiten. Das Auslassen bester Chancen rächte sich. In der fünften Minute der Nachspielzeit traf erneut Spillmann, der einen katastrophalen Abwehrfehler der Duisburger nutzte, zum nicht mehr für möglich gehaltenen 2:2. Der herauseilende Torwart Kevin Kunz und Defensivmann Joshua Bitter waren sich nicht einig, wer den Ball nehmen soll - der Ball rollte Richtung MSV-Tor, der Ratinger spritzte hellwach dazwischen und netzte ein.

Nochmal Rot gegen Germania, Tugbenyo erlöst MSV

Ausgleich in letzter Sekunde - nach diesem Schock bemühten sich die Duisburger das Spiel wieder an sich zu reissen. Meuer vergab zweimal aussichtsreich kurz hintereinander (98./99.). Kurz vor Abpfiff der ersten Verlängerung schwächte sich Ratingen dann durch den zweiten Platzverweis. Tim Potzler ließ sich zu einer Tätlichkeit gegen Jan-Simon Symalla hinreissen.

Trotzdem tat sich der MSV in doppelter Überzahl zunächst schwer, Chancen zu generieren. Tugbenyo, der in einen Chip über die Ratinger Abwehr einlief, lupfte den Ball in das Tor und erlöste die "Zebras". Ratingen kämpfte leidenschaftlich, doch ein drittes Mal sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen.

Bocholts Holldack avanciert zur tragischen Figur

In der Partie zwischen Oberligist Union Nettetal und dem klassenhöheren 1. FC Bocholt sollte nun der Halbfinalgegner des MSV ermittelt werden, und der heißt überraschend Union. Die Nettetaler hatten über 120 Minuten ein 0:0 gehalten und gewannen gegen den Favoriten mit 5:4 im Elfmeterschießen

Das torlose Unentschieden hatte sich Union verdient. Zwar war der Favorit aus Bocholt das Team mit mehr Anteilen, vergab sogar eine große Chance durch einen von Jan Holldack verschossenen Strafstoß, den Nettetals Keeper Elvedin Kaltak pariert hatte (70.).

Doch zwischenzeitlich hatte auch der Underdog für eine Weile die Kontrolle über das Spiel und war nicht chancenlos. Kaies Alaisame hatte sogar in der letzten Minute der Verlängerung frei vor FCB-Keeper Sebastian Patzler eine gute Chance, doch er verlor den Ball.

So ging es ins Elfmeterschießen, wo Jan Holldack zur tragischen Figur avancierte. Hatte ihm schon während des Spiels die Nerven vom Elfmeterpunkt versagt, brachte er auch dieses Mal den Ball nicht im Tor unter. Da alle anderen Schützen beider Teams trafen, war die Überraschung perfekt: Union Nettetal zieht ins Halbfinale ein.

RWE siegt bereits am Samstag mit Mühe

Bereits am Samstag hatte Drittligist Rot-Weiss Essen mit drei Treffern in der Schlussphase so gerade noch eine Pleite beim Oberligisten SV Sonsbeck verhindert (3:1).

Halbfinale RWO gegen RWE, Union gegen MSV

Damit kommt es im Halbfinale nun zum Klassiker Rot-Weiß (Oberhausen) gegen Rot-Weiss (Essen). Union Nettetal belohnt sich für seine Überraschung gegen Bocholt nun mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Die Partien hat der Fußballverband Niederrhein auf den 23. März 2025 terminiert.