3. Liga MSV Duisburg - Hoffnung durch Fans und Finanzen
Mit neuem Mut wird der MSV Duisburg ins Jahr 2024 gehen. Verantwortlich dafür: Ein Sieg auf dem Rasen und eine Vereinbarung mit dem Hauptsponsor.
Bevor sich der Profitross des MSV Duisburg am 3. Januar zur Vorbereitung auf die restliche Drittligasaison trifft, genießen die Herren Fußballer noch ein paar Tage Ruhe und Entspannung. Sie können sich tatsächlich ein wenig zurücklehnen, denn kurz bevor es in die kurze Pause ging, schaffte der MSV noch eine Art Stimmungsumschwung. Von Verzweiflung hin zu einer gewissen Hoffnung.
Verantwortlich dafür war der 4:2-Sieg im Kellerduell gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg am letzten Spieltag 2023. Was aber noch viel wichtiger daherkam, war die Pressekonferenz, zu der Präsident Ingo Wald am 19. Dezember eingeladen hatte. Und auf der bekannt gegeben wurde, dass Hauptsponsor Schauinsland Reisen auf die Rückzahlung von sechs Millionen Euro verzichtet, die ihm der Klub schuldet.
Sponsor verzichtet auf sechs Mio Euro
Man habe sich auf einen "Forderungsverzicht gegen Besserungsschein" geeinigt, wie Wald bekanntgab. "Der MSV schuldet Schauinsland durch den e.V. und durch die KGaA insgesamt eine Summe von knapp sechs Millionen Euro. Das sind die Darlehen-Summen mit aufgelaufenen Zinsen", erklärte Wald.
Diese werden nicht mehr fällig. "Die Vereinbarung ist so getroffen worden, dass Schauinsland-Reisen auf diese sechs Millionen Euro verzichtet", so Wald. Die Verbindlichkeiten werden "praktisch aus der Bilanz weggewischt." Dies sorge für eine deutlich verbesserte Eigenkapital-Situation.
Hoffnung auf Klassenerhalt
Damit ist zweifelsohne die Hoffnung beim MSV zurückgekehrt, dass in Meiderich auch künftig hochklassiger Profifußball angebeoten werden kann. Das Team steckt mit 16 erzielten Punkten zwar immer noch auf einem Abstiegsplatz, doch der Rückstand auf einen Rettungsrang ist durch den Freiburg-Sieg ein wenig verkürzt worden.
Und mit dem Sponsor-Deal ist plötzlich finanzieller Handlungsspielraum entstanden. Vielleicht können sich die Fans, die zuletzt zunehmend spärlicher zu den MSV-Heimspielen geströmt waren, sogar Hoffnungen auf den ein oder anderen Spieler-Zugang in der Winterpause machen. Bedarf wäre in quasi allen Mannschaftsteilen.
Verein | Zuschauerschnitt | |
---|---|---|
1. Dynamo Dresden | 28.833 | |
2. Arminia Bielefeld | 17.538 | |
3. RW Essen | 16.593 | |
4. 1860 München | 15.000 | |
5. MSV Duisburg | 12.312 | |
6. 1. FC Saarbrücken | 10.643 |
Klasse platziert im Zuschauer-Ranking
Ingo Wald schränkte allerdings ein, die neue Sponsoren-Lösung sei für den MSV zwar ein "Befreiungsschlag", dennoch könne man nun nicht auf große Rücklagen zurückgreifen, die man in den Kader investieren könnte. "Wir haben aufgrund der Lösung sicherlich freie Mittel, aber die sind bei weitem nicht in dieser Größenordnung, wie der ein oder andere sich das vielleicht wünschen würde."
Dennoch ist sie da - die neue Hoffnung rund um den MSV Duisburg. Die sich ganz sicher auch auf das Fan-Verhalten übetragen wird. Zwar hatte der MSV in den letzten Heimspielen mit einem Rückgang des Interesses zu kämpfen - man rutschte unter die 10.000er Marke - der Schnitt bei allen Heimspielen liegt aber immer noch bei über 12.000. Damit rangiert der MSV im Ranking der 3. Liga auf einem starken Platz fünf. Noch vor Klubs wie Preußen Münster, Saarbrücken oder Ulm. Was im Abstiegskampf zu einem echten Faustpfand werden könnte.