3. Liga Güler dreht verrückte Partie für Viktoria Köln
Späte Siege tun besonders gut: Serhat-Semih Güler hat Viktoria Köln mit einem Last-Minute-Doppelschlag gegen den SC Verl jubeln lassen. Tom Baack hatte Verl in Führung geschossen (22.). Güler gelang der Ausgleich (90.+2). Wenig später erzielte der Eingewechselte auch noch das 2:1.
Beide Teams konnten nach jeweils gelungenem Saisonstart ohne Druck in die Partie gehen - eine Ausgangsposition, die auf ein offenes Spiel mit vielen Torchancen hoffen ließ. Und eben jenes bekamen die Fans dann auch zu sehen. Schon nach nur drei Minuten hätte es schon 0:1 stehen können, als Verls Jonas Arweiler eine schöne Flanke von Patrick Kammerbauer nur hauchdünn am kurzen Pfosten vorbeisetzte.
Verl dominiert zu Beginn
Die Gäste aus dem Nordosten Nordrhein Westfalens kamen nicht nur gut hinein in die Partie, sie dominierten sie mit ihrer spielerischen Klasse sogar über weite Strecken der ersten Halbzeit. Vor allem das technisch starke Mittelfeld des SCV riss das Spiel an sich und kontrollierte das Geschehen - die Viktoria konnte sich streckenweise nur mit Einsatz und Härte wehren.
Alles Engagement half aber in der 22. Minute nicht mehr weiter, als Verl in Führung ging. Nach einem Eckstoß war es Tom Baack, der einen Meter vor dem Tor goldrichtig stand und die Kugel zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 0:1 über die Linie drückte. Der Rückstand schien so etwas wie ein Weckruf für die Heimelf zu sein - die Viktoria kam nun. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stand Enrique Lofolomo hauchdünn vor dem Ausgleich, köpfte aber knapp links vorbei (25.).
Verl dominiert, Janßen reagiert
Das Aufbäumen blieb allerdings nur von kurzer Dauer. Die Viktoria tat sich im Spiel nach vorn furchtbar schwer, schnell hatte der SCV wieder die Spielhoheit im Mittelfeld zurückgewonnen. Das 1:0 zur Pause war hochverdient.
Nach dem Seitenwechsel - Viktoria-Trainer Olaf Janßen hatte gleich dreimal gewechselt - versuchte es die Heimmannschaft mit mehr Power. Und tatsächlich: Nach nur drei Minuten in Halbzeit zwei hatte Lex-Tyger Lobinger die Riesenchance zum 1:1: Eine lange Flanke von Albion Vrenezi landete am langen Pfosten vor seinen Füßen, doch der Mittelstürmer scheiterte mit seiner Abnahme am gegnerischen Keeper Philipp Schulze.
Viktoria entwickelt keinen Druck
Aber auch hier wieder: Der Druck dauerte nicht lange an. Zwar war die Partie jetzt ausgeglichener als in Halbzeit eins, aber so richtige Durchschlagskraft konnte das Heimteam nicht entfalten.
Die größte Möglichkeit bot sich noch dem eingewechselten Semih Güler, der nach einem Torwartfehler von Schulze die Kugel aber nicht am SC-Keeper vorbeibrachte, nachdem dieser einen langen Ball unterlaufen hatte. So schien es beim durchaus verdienten Auswärtssieg des SC Verl zu bleiben.
Güler gelingt spektakulärer Doppelschlag
Ehe Güler in der Nachspielzeit dann doch noch zum 1:1 traf. Und damit nicht genug: Der eingewechselte Angreifer erzielte in der 5. Minute der Nachspielzeit auch noch den 2:1-Siegtreffer. Mit der letzten Aktion brachte Simon Handle einen weiten Einwurf von rechts an den kurzen Pfosten. Dort war Güler vor Köhler am Ball und köpfte ihn aus rund sechs Metern ins kurze Eck ein. Mit dem Torjubel pfiff der Unparteiische die Partie ab.
Beiden Teams steht nun eine englische Woche bevor. Viktoria Köln reist am nächsten Spieltag (Mittwoch, 19 Uhr) zum 1. FC Saarbrücken. Der SC Verl empfängt zeitgleich Dynamo Dresden.