ATP-Turnier in Halle Favoriten Zverev und Sinner mit Mühe weiter
Nach dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner ist auch Alexander Zverev mit viel Mühe ins Achtelfinale des ATP-Turniers im westfälischen Halle eingezogen. Henri Squire hingegen ist knapp gescheitert.
Der French-Open-Finalist Zverev rang am Dienstag in seinem Auftaktmatch den Kölner Qualifikanten Oscar Otte mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 nieder. Zverev machte das Weiterkommen nach 2:17 Stunden mit seinem ersten Matchball perfekt.
Neun Tage nach seiner bitteren Paris-Final-Niederlage gegen den Spanier Carlos Alcaraz hatte Zverev sichtlich Mühe mit der Umstellung vom Sandplatz auf den von ihm wenig geliebten Rasen. Dem gebürtigen Hamburger unterliefen zahlreiche vermeidbare Fehler, zudem bewegte er sich unter dem wegen des starken Regens geschlossenen Dach der OWL-Arena nicht optimal. Dass sein erster Aufschlag funktionierte und er schon im ersten Satz 17 Asse schlug, rettete ihn zwar in den Tiebreak, dort nutze Otte nach 50 Minuten aber seinen zweiten Satzball.
Im zweiten Durchgang steigerte sich Zverev dann aber. Zum 3:1 schaffte der Favorit das erste Break, nach 1:29 Stunden dann auch den Satzausgleich. Otte, 2022 in Halle immerhin im Halbfinale, steckte auch danach nicht auf und hatte beim Stand von 2:1 die ersten Breakchancen im entscheidenden dritten Durchgang. Zverev überstand die brenzlige Situation aber und schaffte zum 4:3 das entscheidende Break. Danach hielt der zweimalige ATP-Finals-Gewinner sein Service und setzte mit seinem 28. Ass den Schlusspunkt.
"Oscar hat es mir schwer gemacht. Aber je länger das Match gedauert hat, desto besser habe ich gespielt", sagte Zverev im Sieger-Interview auf dem Center Court: "Ich freue mich über den Sieg, weil man auf Gras die Chancen, die man bekommt, nutzen muss, aber ich hoffe, dass ich mich im nächsten Spiel steigern kann."
Ansetzung verwundert Zverev
Zverev, der seinen Start beim Rasen-Turnier in Stuttgart in der vergangenen Woche abgesagt hatte, ist bereits am heutigen Mittwoch (19.06.2024) schon wieder gefordert. Sein Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego ist parallel zur deutschen EM-Partie gegen Ungarn angesetzt.
"Das war definitiv nicht mein Wunsch", sagte der Weltranglisten-Vierte, der selbst großer Fußball-Fan ist. "Wenn ich nicht spielen würde, würde ich mir auch kein Tennis-Match anschauen, sondern würde Fußball gucken." Die Veranstalter begründeten die Ansetzung damit, dass der Hamburger nach seinem Match am Dienstag "eine möglichst angemessene Erholungsphase" erhalten sollte.
Auch Sinner braucht drei Sätze
Jannik Sinner in Aktion
Einen mühevollen Start ins Turnier legte auch Topfavorit Sinner hin. Der 22 Jahre alte Italiener verlor in seinem Auftaktspiel gegen den Niederländer Tallon Griekspoor ebenfalls den ersten Satz, setzte sich am Ende aber doch mit 6:7 (8:10), 6:3, 6:2 durch. Sinner verwandelte nach 2:22 Stunden seinen ersten Matchball. Der Italiener trifft jetzt auf den Ungarn Fabian Marozsan.
Zverev erreichte in Halle als zweiter deutscher Profi nach Dominik Koepfer (Furtwangen) das Achtelfinale. Der Duisburger Wildcard-Teilnehmer Henri Squire hingegen unterlag am Abend dem an Nummer sechs eingestuften Weltranglistenelften Stefanos Tsitsipas aus Griechenland in seinem Auftaktspiel denkbar knapp mit 6:7 (7:9), 6:7 (2:7).
Am Mittwoch steigt dann auch der Warsteiner Jan-Lennard Struff ins Turnier ein. Sein Gegner ist der Italiener Luciano Darderi.