Dieter Hecking

Trainerfrage in Bochum Desolater VfL - Nun soll Dieter Hecking übernehmen

Stand: 04.11.2024 10:00 Uhr

Nach dem 0:5 gegen Bayern ist Bochum auch in Frankfurt untergegangen. Die Ergebnisse sind nach dem Trainerwechsel noch schlechter. Dieter Hecking soll Wunschkandidat als neuer Trainer sein.

Interimstrainer können schon mal zu einer Dauerlösung werden, wenn sie quasi aus dem Stand positive Resultate liefern. Danach sieht es bei Markus Feldhoff und Murat Ural derzeit nicht aus. Das Duo hat nach der Trennung von Peter Zeidler das Kommando bei Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum übernommen, aber besser geworden ist seitdem nichts.

Hecking - Mann mit großer Erfahrung

Deswegen haben die Verantwortlichen beim Revierclub reagiert. Routinier Dieter Hecking soll die Bochumer nach übereinstimmenden Medienberichten vor dem Abstieg bewahren. Der 60-Jährige könnte das Team in der Länderspielpause nach der Begegnung gegen Meister Bayer Leverkusen übernehmen.

Der langjährige Bundesligacoach war bis Mai als Sportvorstand beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg tätig, wurde dort entlassen. "Es ist korrekt, dass wir aktuell Gespräche führen und hoffen, vor Leverkusen eine Lösung zu finden. Namen werden wir wie immer nicht kommentieren", sagte Vereinssprecher Heiko Ostendorp dem Sport-Informationsdienst. Zuvor hatte bereits die deutsche Presse Agentur über die Personalie berichtet.

Markus Feldhoff entschuldigt sich bei Bochumer Fans

Auf Hecking würde eine Monsteraufgabe warten. Denn die Lage hat sich beim VfL in den zurückliegenden Wochen nochmals verschlechtert. Aus Niederlagen mit maximal zwei Toren sind Klatschen mit fünf Toren Unterschied geworden. Nach der 0:5 (0:2)-Heimniederlage gegen Rekordmeister Bayern München in der Vorwoche ging der VfL bei Eintracht Frankfurt am Samstag mit 2:7 (1:4) unter. "Ich kann mich nur bei jedem Fan des VfL Bochum entschuldigen, was wir heute angeboten haben", sagte ein sichtlich enttäuschter Interimscoach Feldhoff nach der ernüchternden Schlappe.

Ich persönlich muss anerkennen, dass alle Maßnahmen, die ich in den letzten zwei Wochen ergriffen habe, nicht gefruchtet haben.

Markus Feldhoff, Interimstrainer beim VfL Bochum

Feldhoff übernahm also für den Einbruch seines Teams in Berlin die Verantwortung, nicht zuletzt, weil er seine Spieler mit einer Taktik aufs Feld schickte, die man "klar hinterfragen" kann, wie er einräumte. Der VfL agierte in Frankfurt zu offensiv und war wohl auch deswegen in der Verteidigung hoffnungslos überfordert. Das bestrafte die Eintracht bis zur 32. Minute durch Hugo Ekitike, Omar Marmoush, Ansgar Knauff und Nathaniel Brown.

Hofmann sorgt mit seinem Tor kurz für Hoffnung beim VfL

Die Maßnahmen von Interimstrainer Markus Feldhoff (r.) haben beim VfL Bochum nicht gefruchtet.

Die Maßnahmen von Interimstrainer Markus Feldhoff (r.) haben beim VfL Bochum nicht gefruchtet.

Dani de Wit sendete mit seinem Treffer zum 1:4 zwar noch vor dem Seitenwechsel ein Lebenszeichen, und Philipp Hofmann ließ die Bochumer Fans mit dem 2:4 (51.) von einer Wende hoffen, doch Mahmoud Dahoud, Can Uzun und erneut Ekitike benötigten keine zehn Minuten, um bis zur 69. Minute endgültig für klare Verhältnisse zu sorgen.

Wir müssen uns alle hinterfragen, was wir wollen und wofür wir stehen, weil so funktioniert das nicht. 

Philipp Hofmann, Bochumer Torschütze zum 2:4

"So ein Auftritt von uns geht gar nicht. Wir verteidigen schlecht, machen auch heute individuelle Fehler und kassieren viel zu einfache Gegentore", sagte Torschütze Hofmann. Sein Teamkollege Gerrit Holtmann ist trotzdem davon überzeugt, dass "wir den Turnaround schaffen können", vermisst derzeit allerdings etwas, was den VfL in der Vergangenheit ausgemacht hat: "Egal, wie es läuft, immer Vollgas zu geben. Das bekommen wir im Moment nicht auf den Platz."

Schlechtester Saisonstart des VfL Bochum

Die nächsten Chancen, Leistungsnachweise zu erbringen - einen solchen hatte Feldhoff für das Spiel in Frankfurt angekündigt -, werden für den VfL nicht einfacher. Am kommenden Samstag kommt der amtierende Meister Bayer Leverkusen nach Bochum, und nach der Länderspielpause geht es am 23. November mit dem Gastspiel beim VfB Stuttgart weiter.

Unabhängig vom Ausgang dieser Spiele hat der VfL schon jetzt seinen schlechtesten Saisonstart hingelegt. Mehr als ein Punkt im Kellerduell mit Holstein Kiel sprang in neun Partien nicht heraus - so schlecht waren in der Bundesliga-Historie nur der 1. FC Saarbrücken (1963/1964) und die Spielvereinigung Greuther Fürth (2021/2022).

Die Euphorie über die spektakulär gewonnene Abstiegsrelegation gegen Fortuna Düsseldorf im Mai (Klassenerhalt im Elfmeterschießen des Rückspiels trotz 0:3-Hinspielniederlage) ist endgültig verflogen. Bochum taumelt erneut dem Abstieg entgegen und hat bereits sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.