![SC Verl: Niko Kijewski jubelt | imago/Eibner SC Verl: Niko Kijewski jubelt](https://images.sportschau.de/image/4dc2c3cf-bc1d-4984-a021-dde22b2ddca2/AAABlPAYlhg/AAABkZLrr6A/original/wdr-sc-verl-niko-kijewski-jubelt-100.jpg?overlay=829a71d9-4698-403c-8865-2e31c92d86b5&overlayModificationDate=AAABjb0yM0E)
WDR-Sport Der SC Verl - das Team der Stunde in der 3. Liga
Der SC Verl ist in der 3. Liga derzeit nicht zu stoppen. Jetzt sind für die Ostwestfalen sogar die Aufstiegsplätze in Reichweite.
Es war zwar "nur" ein 1:0-Sieg über die Zweitvertretung von Hannover 96, die sich in großer Abstiegsnot befindet, aber es war das nächste Ausrufezeichen, das der SC Verl in der 3. Liga setzte. "Eine überragende Mannschaftsleistung von uns! Wir sind ungeschlagen in der Rückrunde, das ist ein überragendes Gefühl", sagte Eduard Probst, der Stürmer, dem das entscheidende Tor gegen Hannover gelungen war.
In der Tabelle an Arminia Bielefeld vorbei
Nicht nur in der Rückrunde, seit zehn Spielen sogar sind die Verler nun schon ungeschlagen - Rekord in der Historie des Klubs aus Ostwestfalen. Die letzte Niederlage in der 3. Liga datiert von Anfang November: ein 1:3 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Danach folgten sieben (!) Siege, unter anderem die spektakulären Auswärtserfolge mit dem 5:2 bei Erzgebirge Aue und dem 4:0 bei 1860 München.
Die jüngste Erfolgsserie hatte einen prestigeträchtigen Nebeneffekt: Die Verler zogen in der Liga am großen Nachbarn Arminia Bielefeld vorbei.
Hohe Ablösesumme für Kapitän Gruber
Vor fünf Jahren stieg der Klub nach denkwürdigen Relegationsspielen gegen Lok Leipzig in die 3. Liga auf. Zunächst war der Nicht-Abstieg das erklärte Ziel. Doch schon in der ersten Saison gelang ein beachtlicher 7. Rang. Obwohl es im Jahr darauf hart um den Klassenerhalt ging, etablierte sich der Klub in der dritthöchsten Klasse.
![SCV-Trainer Alexander Ende | imago/Eibner SC Verl: SCV-Trainer Alexander Ende](https://images.sportschau.de/image/4374717d-d52b-4441-b91c-248afd2cc733/AAABlPAYmXw/AAABkZLlUbs/16x9-960/wdr-scv-trainer-alexander-ende-100.jpg)
SCV-Trainer Alexander Ende
Dabei setzte der SCV nie auf prominente Spieler. Trainer Alexander Ende, der im Sommer 2023 den nach Bielefeld abgewanderten Mitch Kniat beerbte, baute vielmehr aus weniger namhaften Spielern eine Mannschaft zusammen, die sich gerade in dieser Saison als feste Einheit gefunden hat.
Allerdings ist die Konkurrenz längst auf das Verler Erfolgsmodell aufmerksam geworden. So musste der Klub erst vor einer Woche ihren Kapitän ziehen lassen. Innenverteidiger Fabio Gruber wechselte für angeblich stattliche 400.000 Euro zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg.
Erstmals seit 34 Jahren Lizenz für 2. Liga eingereicht
Sollten die Verler trotz des Gruber-Abgangs nun so weitersiegen und tatsächlich aufsteigen, müssten sie allerdings gewaltig umplanen. Das eigene Stadion, die heimische Sportclub-Arena, mit ihren 5.207 Plätzen ist nämlich für die 2. Liga zu klein und entspricht nicht den Anforderungen des DFB. Gefordert werden im Unterhaus 15.000 Plätze.
Sportvorstand Sebastian Lange kündigte allerdings bereits an, alle Hebel für einen möglichen Stadionwechsel in Bewegung zu setzen. Als wahrscheinlichste Option gilt ein Umzug in das Stadion des SC Paderborn, wo die Ostwestfalen bereits während der Umbauarbeiten in der Sportclub-Arena spielten.
Die Formalitäten dafür sind jedenfalls schon geregelt: Ende Januar sammelten die Verler Verantwortlichen die Unterlagen für den Lizenzantrag für die 2. Bundesliga zusammen und schickten sie an den DFB. Das hatte es im Verein zuletzt vor 34 Jahren gegeben.
Jetzt warten drei Kracherspiele
2. Liga - soweit ist es noch nicht und schon die kommenden Aufgaben haben es in sich. Zunächst geht es am kommenden 24. Spieltag zum Tabellenführer Energie Cottbus, dann gastiert in Viktoria Köln ein Mitkonkurrent um die Aufstiegsplätze in der Verler Arena, ehe der nächste dicke Brocken wartet: der Tabellenzweite Dynamo Dresden.
Sollte die beachtliche Verler Erfolgsserie aber auch nach diesen drei Spielen Bestand haben, dann würde das Verler Fußball-Wunder immer näher rücken.