Heimspiel gegen Mainz Bayer Leverkusen - zurück auf dem Meisterniveau
Neun Pflichtspielsiege feierte Bayer Leverkusen zuletzt und zeigte dabei wieder den begeisternden Fußball der Double-Saison. Mit Mainz folgt nun ein schwerer Prüfstein.
Zwei Monate ist es her, da schaute man sich bei Bayer Leverkusen nach einem 1:1 gegen den VfL Bochum etwas fragend an. Wo ist sie hin, die Selbstversändlichkeit des Double-Siegers? Die Antwort gab das Team von Trainer Xabi Alonso auf dem Platz. Vor dem Spitzenspiel am Dienstag gegen das Überraschungsteam aus Mainz zeigte Bayer mit neun Pflichtspiel-Siegen in Folge wieder eine beeindruckende Konstanz - und schwingt sich erneut zum ersten Bayern-Konkurrenten auf.
Dominant - auch ohne Wirtz
Alonso hat derzeit gute Laune: Sein Team überzeugte zuletzt in Dortmund auf fast allen Ebenen - obwohl Bayers Superstar Florian Wirtz nur auf der Bank saß. Allerdings sprachen keine Leistungsgründe gegen die Startelf, sondern der Verkehr. Wirtz hatte schlicht und einfach zu lange im Stau gestanden, um rechtzeitig am Treffpunkt zu erscheinen. "Es war kein Problem. Gegen Mainz wird er wieder in der Startelf stehen", bestätigte Alonso auf der Pressekonferenz.
Doch die Bayer-Maschinerie läuft selbst ohne Wirtz auf Hochtouren. Bayer hat seine Dominanz aus der Meistersaison seit Ende November wiedergefunden. Bestes Beispiel: In der Champions League gegen das bis dato ungeschlagene Inter Mailand war Leverkusen klar feldüberlegen und machte - wie in der Meistersaison so oft - den entscheidenden Treffer kurz vor Schluss.
Konterstärke ist zurück
Was nun gegen Dortmund noch auffiel: Die Konterstärke ist ebenfalls zurück. Das Team von Alonso schaltet wie in besten Zeiten schnell in den Angriff um. War beim 1:0 noch das Pressing ausschlaggebend, gleichen sich die Tore zwei und drei vom Aufbau: Vom eigenen Strafraum ging es über wenige Stationen und die schnellen Außenspieler nach vorne und es folgte die Flanke.
Das Flankenspiel funktioniert jedoch nur, wenn im Strafraum jemand diese Hereingaben abnimmt - doch dort hat Bayer einen, der aktuell wohl zu den formstärksten Stürmern der Liga gehört: Patrik Schick. Der Tscheche, der zwei Saison immer wieder mit Rückschlägen und Verletzungen zu kämpfen hatte, spielt derzeit auf dem Niveau seiner Saison 2021/22. Damals erzielte er in 27 Ligaspielen 24 Tore.
Schick überragt im Angriff
Nun steht er nach 13 Einsätzen, auf die er derzeit kommt, bei elf Treffern. Übrigens allesamt erzielt in den letzten neun Spielen, die Bayer siegreich gestalten konnte. Kapitän Jonathan Tah adelte seinen Mitspieler nach dem BVB-Spiel: "Er ist so eiskalt vor dem Tor und gibt der Mannschaft auch im Spiel viel." Alonso legte sich vor dem Mainz-Spiel sogar darauf fest, dass das der "beste Schick ist, den er bisher gesehen hat".
Tahs Aufforderung an Schick, dass er so weitermachen solle, käme dieser bestimmt gerne nach. Nicht das einzige positive Zeichen für die Zukunft: Mit dem wiedergenesenen Victor Boniface kehrt der andere Top-Stürmer der Werkself eventuell schon nächste Woche zurück. Da sich auch die Defensive im Gegensatz zum Saisonbeginn deutlich gesteigert hat, darf man zu Recht fragen: Kann Leverkusen erneut die Meisterschale holen?
Wichtiger Monat für Bayer
Bis dahin liegt noch ein langer Weg vor dem Team: Zum Abschluss der Hinrunde probiert sich als nächster Stolperstein der 1. FSV Mainz 05, der bislang eine Fabelsaison absolviert und auf Platz fünf in ungewohnten Sphären weilt. Unterschätzen will Alonso den Gegner nicht: "Wenn wir nicht hundert Prozent spielen, kriegen wir Probleme. Sie haben die zweitwenigsten Gegentore, haben eine gute Organisation. Wir müssen intelligent sein."
Es folgt ein eng getakteter Monat mit Spielen in Liga, Champions League und DFB-Pokal - ehe Mitte Februar das mit Spannung erwartete Duell gegen Bayern München in Leverkusen steigt. Spätestens dann dürfte unter dem Bayer-Kreuz die Frage nach der möglichen Titelverteidigung beantwortet werden können.
Unsere Quellen:
- WDR-Sportredaktion
- Pressekonferenz von Bayer Leverkusen
- Zitat Jonathan Tah nach dem Spiel gegen Dortmund bei der Sportschau