Dallas Eakins gibt bei den Adlern Mannheim die Richtung vor

Eishockey | DEL Zwei Vereine im Wandel: Mannheim und Schwenningen eröffnen DEL-Saison mit Derby-Kracher

Stand: 19.09.2024 19:22 Uhr

Die Adler Mannheim und die Schwenninger Wild Wings treffen zum Start der neuen DEL-Saison aufeinander - und stehen vor einer richtungsweisenden Spielzeit.

Auch in diesem Jahr sind die Adler aus Mannheim und die Schwenninger Wild Wings die einzigen Vereine aus Baden-Württemberg, die in der DEL an den Start gehen. Das erste der vier Aufeinandertreffen der Saison 2024/25 findet am Freitag in Mannheim statt.

In der letzten Saison erreichten beide Vereine das Viertelfinale der Playoffs. Ein Ergebnis, das für die Clubs unterschiedlichen Stellenwert hatte.

Mannheimer Aufbruchstimmung nach enttäuschender Saison

Die Mannheimer sind achtfacher deutscher Meister und typischerweise mit großen Ansprüchen unterwegs: Im Ligavergleich investiert Adler-Mäzen Daniel Hopp das meiste Geld in einen Verein, der letzte Titelgewinn liegt erst 5 Jahre zurück.

Nun haben die Adler aber seit 2019 nicht mehr das Finale erreicht. Somit war auch das Erreichen des Viertelfinals in der vergangenen Saison eine Enttäuschung.

Zurück nach oben führen soll die Mannheimer Dallas Eakins, der in der vergangenen Saison als neuer Trainer verpflichtet wurde. Der US-Amerikaner konnte in der Rolle des Trainers und Managers die Adler Mannheim weitestgehend nach eigenen Vorstellungen umbauen.

Für die neue Saison wurden gleich drei aktuelle Nationalspieler verpflichtet: Aus der Schweiz kommt Verteidiger Tobias Fohrler, außerdem Shootingstar Lukas Kälble vom Vizemeister Bremerhaven und nicht zu vergessen: Marc Michaelis, der gleichzeitig als neuer Kapitän festgelegt wurde.

So hat Marc Michaelis die Vorbereitung der Adler erlebt

Laut Michaelis sei Chefcoach Eakins "sehr inspirierend" und ein Trainer, für den man sich "gerne in Schüsse und Checks reinschmeißt". Er lebe für den Verein, anstatt Dinge vorzugeben. Das nehme die Mannschaft im Moment sehr gut an.

Meisterschafts-Ambitionen oder Demut in Mannheim?

Insofern scheint eine Grundlage für einen erneuten Angriff auf den Meistertitel gelegt worden zu sein. Davon will Trainer Dallas Eakins allerdings nichts hören.

Vorhersagen über die anstehende Saison seien schlicht unmöglich, da man noch nicht wisse, wie gut die anderen 13 Teams vorbereitet seien: "Ich konzentriere mich nicht wirklich auf die anderen Teams, ich konzentriere mich nur auf uns", so der 57-Jährige. Die Meisterschaft sei eine "Tagesmeisterschaft", es zähle immer nur die Leistung am Spieltag. Ansprüche auf den Titel formulieren die Mannheimer also nicht.

Schwenninger letzte Saison mit größtem Erfolg seit Wiederaufstieg

Für die Wild Wings aus Schwenningen hatte das Erreichen des Viertelfinales in der vergangenen Saison einen positiveren Stellenwert. Nach dem Wiederaufstieg in die DEL im Jahr 2013 hatte man sich neun Jahre lang nie für die Playoffs qualifizieren können, stattdessen meist auf den untersten Plätzen die Saison beendet.

Somit war das Viertelfinale in der vergangenen Saison ein großer Erfolg, zumal man sich mit Platz 6 in der Liga direkt dafür qualifiziert hatte. Die Vorfreude auf die neue Saison ist in Schwenningen deutlich zu spüren. Bei dem Verkauf der Dauerkarten meldet der Verein Rekordzahlen, zu einem Testspiel in der Helios Arena kamen über 4.000 Fans.

Aufgrund der erfolgreichen vergangenen Saison sind die Erwartungen in Schwenningen gestiegen. Dieser Druck ist laut Chefcoach Steve Walker aber ein Privileg, schließlich zeige er, dass die Mannschaft vieles richtig gemacht habe: "Das ist es was wir wollen, wir wollen relevant sein".

Vorfreude auf das Derby auf beiden Seiten groß

Nun steht am Freitag das Baden-Württemberg-Derby an und die Vorfreude ist bei beiden Vereinen enorm. Laut Marc Michaelis könne es die Mannheimer Mannschaft kaum erwarten, "nervös hier beim Spiel reinzulaufen". Für den ersten Spieltag sei es weniger wichtig, die Resultate der Vorbereitung umzusetzen. Er wünsche sich, dass die Mannschaft einfach Freude habe und "lieber zu wild nach vorne rennt als statisch und passiv irgendwo rumsteht".

Marc Michaelis über die Euphorie vor dem Derby gegen die Wild Wings

Auch auf Schwenninger Seite ist die Euphorie spürbar. Geschäftsführer Stefan Wagner weiß, welche emotionale Bedeutung das Derby für die Anhänger der Schwäne hat: "Es gibt drei Punkte wie in jedem anderen Spiel auch. Emotional ist es ein anderes Spiel[…]. Mannheim ist unglaublich wichtig für uns, für das gesamte Umfeld".

In Schwenningen hat man allen Grund dazu, selbstbewusst nach Mannheim zu fahren, immerhin holten die Wild Wings in der vergangenen Saison 11 von 12 möglichen Punkten, dabei wurden beide Auswärtsspiele gewonnen. Insofern wird es spannend, welches Team am Freitag (19:30 Uhr) mit einem positiven Erlebnis in die Saison starten darf.