Maxi Mittelstädt, Angelo Stiller und Chris Führich vom VfB Stuttgart

Fußball | Bundesliga Vorfreude und Fuß vom Gas: Der VfB Stuttgart vor intensiven Festwochen

Stand: 10.09.2024 12:32 Uhr

Auf den VfB Stuttgart warten in den kommenden Wochen zahlreiche Highlights. Für Trainer Sebastian Hoeneß ergeben sich daraus auch besondere Herausforderungen.

Wenn die Nationalspieler des VfB Stuttgart nach der Länderspielpause zurückkehren, bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Schon am Samstag treten die Schwaben in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach an. Eine wichtige Partie für den VfB angesichts des Saisonstarts mit einem mageren Punkt aus zwei Spielen.

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Es ist der Auftakt intensiver Wochen für die Stuttgarter. Am kommenden Dienstag (17.9.) steht das Comeback in der Champions League an, wenn das Hoeneß-Team bei Titelverteidiger Real Madrid antritt. Fünf Tage später gastiert Borussia Dortmund in Stuttgart. Ein Highlight jagt das nächste. Im Team und im Umfeld des Tabellenzweiten der Vorsaison herrscht trotz des vollen Terminkalenders vor allem Vorfreude.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß steht vor Herausforderungen

Und doch: Der Tanz auf drei Hochzeiten ist auch eine Herausforderung. Sollte der VfB in der zweiten Runde des DFB-Pokals den FCK - wie zuletzt im Testspiel - schlagen, stehen für die Schwaben noch insgesamt 21 Partien bis zum Jahresende an. Das wären sechs mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Mehr zu hohen Belastungen von Fußballprofis

Die Spielergewerkschaft FIFPro hat in einem Report die Belastung von Fußballprofis massiv kritisiert. "Die physische und mentale Gesundheit der Spieler müsse Priorität haben, um die Integrität des Spiels zu wahren", so Generalsekretär Stephane Burchkalter.  Der Report stellt auch die zugenommene Anzahl an Partien etwa in der Champions League oder der Klubweltmeisterschaft in Frage. Laut der Gewerkschaft würden die Verbände ihrer Sorgfaltspflicht mit Blick auf die Gesundheit der Spieler nicht nachkommen. Ausreichende Pausen zwischen Einsätzen würden häufig fehlen. Die Gewerkschaft fordert Schutzmaßnahmen für die Spieler, um Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen. Ihre Kritik untermauerte die Gewerkschaft mit Zahlen: Von 1.500 befragten Spielern gaben 54 Prozent an, in der Saison 2023/24 mit "übermäßigen oder hohen Arbeitsanforderungen" konfrontiert gewesen zu sein. Bereits im Juli hatte die FIFPro gemeinsam mit europäischen Ligen eine Beschwerde bei der EU-Kommission erreicht. Die FIFA hatte daraufhin ein Gesprächsangebot erneuert.

Für Sebastian Hoeneß und sein Trainerteam ergeben sich daraus mehrere Fragen. Welcher Profi braucht angesichts der hohen Belastung wann eine Pause? Und in welchem Spiel können wir auf welchen Profi verzichten?

Die erste Frage lässt sich anhand der modernen Leistungsdiagnostik recht gut beantworten. Die zweite ist dafür umso kniffliger. Denn gerade die Profis, die das Gerüst des VfB-Teams bilden, sind schwer zu ersetzen.

Dem VfB fehlt die Routine mit englischen Wochen

Hinzu kommt, dass aktuell gleich fünf VfB-Profis im Kader der deutschen Nationalmannschaft stehen. Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller, Deniz Undav und Chris Führich bilden einen Block im Aufgebot von Julian Nagelsmann.

Der Bundestrainer hatte zuletzt angedeutet, dass eine solche Saison mit so vielen internationalen Spielen für Klubs wie den VfB eine Herausforderung sei. Die Routine mit mehreren englischen Wochen am Stück haben vor allem der FC Bayern, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. In den vergangenen Jahren auch der SC Freiburg.

Hoeneß und Nagelsmann mit Mittelstädt-Vereinbarung

Der VfB aber war lange nicht international vertreten. Deshalb stehen Nagelsmann und Hoeneß auch in engem Austausch. So wurde etwa vereinbart, dass Maximilian Mittelstädt nach seinen muskulären Problemen zu Saisonbeginn in den Spielen gegen Ungarn und die Niederlande nur einmal eingesetzt wird.

Auch in der Heimat wurde der Fuß vom Gas genommen. Vier freie Tage gab es für alle Profis, die nicht zu ihren Nationalteams gereist waren oder nicht für die Länderspiele nominiert wurden. Trainer Hoeneß will den ganzen Kader möglichst ausgeruht am Start haben, wenn die intensiven Wochen am Samstag in Gladbach starten. Denn nach Real und dem BVB ist lange nicht Schluss. Alleine im Oktober warten noch Spiele gegen Sparta Prag, den FC Bayern und Juventus Turin auf den VfB Stuttgart.

Sendung am Di., 10.9.2024 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell