Fußball | Bundesliga Freiburg-Coach Christian Streich: "Haben mit vielen Dingen zu kämpfen"
Gegen Darmstadt 98 musste der SC Freiburg schon wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Am Ende gab es ein Remis - so richtig zufrieden war bei den Breisgauern anschließend keiner.
Bei der Frage nach Lösungen hielt Maximilian Eggestein kurz inne und überlegte. Es fiel dem Mittelfeldspieler des SC Freiburg nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge in der Bundesliga sichtlich schwer, einen Ansatz zu finden. "Das ist nicht so einfach zu beantworten. Es stimmt schon, uns fehlt die Kontinuität", sagte Eggestein nach dem enttäuschenden 1:1 (1:1) gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98.
Nur in der Europa League läuft es
Das betrifft nach dem frühzeitigen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal nun in erster Linie den Liga-Alltag. In der Europa League läuft für die Breisgauer dagegen bisher alles nach Plan. Zumal sie mit einem Unentschieden am Donnerstag (18:45 Uhr) gegen Olympiakos Piräus den Verbleib in diesem Wettbewerb vorzeitig sichern könnten. Bei einer Niederlage droht noch der Abstieg in die Conference League.
Michael Gregoritsch ackert ohne Ertrag
"Wir nehmen Piräus so mit, dass wir sagen können: Wir machen uns zwei Highlight-Spiele im Frühjahr", sagte Stürmer Michael Gregoritsch, der den Schwung von der österreichischen Nationalmannschaft, die Deutschland vergangene Woche bezwang (2:0), nicht mit nach Freiburg nehmen konnte. Der 29-Jährige ackerte bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit Mitte September unermüdlich, hatte aber anders als für die ÖFB-Auswahl deutlich weniger Offensivaktionen.
"Wir haben es halt oft über die Seite versucht, das ist ein anderer Stil", erklärte Gregoritsch den Unterschied seiner Aufgaben bei der Nationalmannschaft und bei den Breisgauern. "Das ist aber überhaupt nicht tragisch."
Trainer Christian Streich mahnt
Besorgniserregend ist auch die Lage der Freiburger nicht, auch wenn sie nach starken Jahren Erfolgserlebnisse gewohnt waren. Mit 15 Zählern gehört der SC zum Tabellen-Mittelfeld der Bundesliga. Nachlassen sei jedoch nicht erlaubt, warnte Trainer Christian Streich mit Blick auf die anstehenden Aufgaben bis zum Jahreswechsel. Bis zur Weihnachtspause stehen in der Liga noch Auswärtsspiele beim FSV Mainz 05, dem VfL Wolfsburg und Neuling 1. FC Heidenheim an. Hinzu kommt die Heimbegegnung gegen den 1. FC Köln.
"Die Tabelle ist trügerisch"
"Wir müssen schauen, dass wir noch den einen oder anderen Punkt holen - zwei Siege, dann ist alles im grünen Bereich", sagte Streich. "Die Tabelle ist aber trügerisch. Entscheidend ist auch, dass die Mannschaften hinter uns nicht näherkommen."
Lucas Höler rettet den Punkt
Gegen Darmstadt ging zumindest dieses Vorhaben auf. Viele anderen Dinge bleiben Stückwerk. "Die Mannschaft gibt alles, aber es fällt uns nicht einfach im Moment. Wir haben mit vielen Dingen zu kämpfen", sagte der 58-Jährige. Dass die Freiburger nach dem Treffer von Mathias Honsak (18. Minute) gegen die Lilien zum fünften Mal in den zurückliegenden sechs Liga-Spielen in Rückstand gerieten, sei "auf jeden Fall auch kein Zufall mehr", sagte Eggestein. Immerhin rettete Lucas Höler dem SC einen Punkt (35.).
Ein Grund für die Schwierigkeiten sind die Ausfälle. Immerhin könnte Roland Sallai nach überstandener Oberschenkelverletzung gegen Piräus zurückkehren. Lukas Kübler, der mit einem gebrochenen Zeh wohl noch mindestens zwei Wochen ausfällt, und der wegen einer Risswunde an der Ferse fehlende Merlin Röhl seien dagegen eher keine Option, sagte Streich.
Christian Streich: "Es ist kein Wunschkonzert"
Beim Trainer überwiegt aber trotz der etwas längeren Mängelliste die Vorfreude auf den nächsten Auftritt auf europäischer Bühne. "Ich habe überhaupt keine Sorgen, wir sind selbst schuld, dass wir am Donnerstag schon wieder spielen. Es ist kein Wunschkonzert", sagte Streich. Das wichtigste sei aber die Bundesliga, bekräftigte Streich. "Wir müssen einfach Geduld haben und weiter arbeiten. Dann denke ich schon, dass wir demnächst mal wieder ein Bundesliga-Spiel gewinnen."