Negativserie in der Pfalz 1. FC Kaiserslautern trennt sich von Trainer Dirk Schuster
Der 1. FC Kaiserslautern hat auf die Negativserie der vergangenen Wochen reagiert und sich überraschend von Trainer Dirk Schuster getrennt. Das bestätigte der Verein am Donnerstag.
Nach der desolaten Leistung bei der 0:3-Niederlage gegen Holstein Kiel und nur einem Punktgewinn aus den vergangenen fünf Spielen hat der FCK die Zusammenarbeit mit Coach Dirk Schuster und Co-Trainer Sascha Franz beendet. "Wir bedanken uns bei Euch für Eure geleistete Arbeit uffm Betze und die erfolgreichen Relegationsspiele! Wir wünschen Euch alles Gute", schrieb der FCK auf X.
"Der FCK reagiert mit der Freistellung der Trainer auf die aktuelle sportliche Lage in der Pfalz. Nach einer ergebnistechnisch nicht zufriedenstellenden Rückrunde der vergangenen Saison konnte die Mannschaft im ersten Saisondrittel zwar eine positive Serie starten, insgesamt zeigen die Tendenzen aber eine nicht zufriedenstellende Entwicklung auf, sodass sich die Verantwortlichen für diesen Schritt entschieden haben", teilte der Verein weiter mit. Im Spiel in Magdeburg wird der FCK von einem Interimstrainer aus dem bestehenden Trainerteam betreut werden.
Schuster bedankt sich für geile Zeit beim FCK
Thomas Hengen sagte in einer Presserunde, dass den Verantwortlichen die Entscheidung nicht leicht gefallen, aufgrund der Entwicklung aber ein notwendiger Schritt sei. Der Geschäftsführer bedankte sich abermals bei Schuster und Franz für ihre Arbeit beim FCK.
Schuster verabschiedete sich mit einem dicken Dankeschön an die Fans. "Über den Betzenberg wird in Fußball-Deutschland wieder mit Respekt und Anerkennung gesprochen", schrieb der 55-Jährige in einer Botschaft an die Anhänger des Traditionsklubs. "Darauf könnt ihr stolz sein. Und das macht auch uns stolz. Deshalb können wir sagen: Es war eine geile Zeit. Eine geile Zeit mit euch!"
Laut "kicker" verhandelt der FCK bereits mit einem Nachfolger. Demnach steht Michael Wimmer von Austria Wien ganz oben auf der Wunschliste. Der 42-Jährige stand letzten Herbst als Interimstrainer beim VfB Stuttgart an der Seitenlinie. Auch Enrico Maaßen, zuletzt beim FC Augsburg unter Vertrag, soll ein Kandidat sein.
Damit reagierten die Pfälzer, die als Tabellenelfter nur noch fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 haben, auf den Negativtrend der vergangenen Wochen. "Das war sehr enttäuschend", bilanzierte Schuster nach der Niederlage gegen Kiel noch selbst. Die FCK-Fans im Fritz-Walter-Stadion reagierten mit Pfiffen auf die zuletzt schwachen Auftritte ihres Teams. Nach dem guten Saisonstart drohte die Stimmung auf dem Betzenberg zu kippen.
Defensive als Schwachpunkt beim FCK
Einen großen Anteil an der Niederlagenserie hat die schlechte Defensive der Lauterer: Allein in den vergangenen fünf Spielen kassierte der FCK 14 Gegentore. Mit insgesamt 28 Gegentreffern stellen die Roten Teufel die drittschlechteste Defensive der 2. Liga.
In den Wochen bis zur Winterpause stehen für den FCK wegweisende Begegnungen an. Nach dem Spiel in Magdeburg (2.12.) empfängt Kaiserslautern den 1. FC Nürnberg im DFB-Pokal-Achtelfinale (5.12.). Anschließend geht es in der Liga gegen Hertha BSC (9.12.) und bei Eintracht Braunschweig (17.12.) weiter.
Schuster übernahm FCK im Mai 2022
Schuster hatte den FCK im Mai 2022 als Trainer übernommen, nachdem sich der Verein trotz Erreichen des Relegationsplatzes in der 3. Liga von Marco Antwerpen getrennt hatte. Durch ein 0:0 im Relegationshinspiel und den 2:0-Sieg im Rückspiel führte der als Disziplin-Fanatiker bekannte Schuster den FCK in die 2. Liga. Nach nur anderthalb Jahren ist für Schuster nun Schluss auf dem Betzenberg.
Sendung am Do., 30.11.2023 12:00 Uhr, Aktuell um 12, SWR1 Rheinland-Pfalz