Fußball | 1.FC Heidenheim Borussia Dortmund kommt: Marvin Pieringer und die Mission Klassenerhalt
Nach zwei Niederlagen in Serie steht der 1.FC Heidenheim weiterhin im Tabellenkeller der Bundesliga. Gegen Dortmund wollen die Schwaben punkten.
Rückblende: Es war der 13. September letzten Jahres, ein fußballhistorischer Tag für den 1.FC Heidenheim. Die Schwaben fuhren nach den beiden Auftaktsiegen gegen Augsburg und St.Pauli erstmals in ihrer Geschichte als stolzer Bundesliga-Tabellenführer zu einem Auswärtsspiel. Der Erste Heidenheim beim Vierten Borussia Dortmund, die Top-Partie des damaligen dritten Spieltags. Der FCH schlug sich wacker, verlor zwar mit 2:4 vor den 80.000 Zuschauern in der Dortmunder Arena, begeisterte aber die Massen mit flottem Fußball.
Zwischen Dortmund und Dortmund: Heidenheim von Platz eins auf Platz 16
Vier Monate später, vor dem Rückspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) in Heidenheim, ist von den tabellarischen Hochgefühlen wenig übrig. Und zwar auf beiden Seiten. Der FCH ist seither auf Relegationsplatz 16 abgerutscht, der einstige Titelaspirant Dortmund dümpelt auf Rang elf und hat sich vergangene Woche vom glücklosen Neu-Trainer Nuri Sahin schon wieder getrennt.
Wohin also des Wegs, FCH? "Das Ziel ist der Klassenerhalt, und das werden wir auch schaffen", ist Marvin Pieringer im Gespräch mit SWR Sport überzeugt. Der 25-jährige Stürmer, einer der beiden Heidenheimer Torschützen beim Hinspiel in Dortmund, setzt trotz der verzwickten Lage auf dem Schlossberg auf die Ruhe im Umfeld des Vereins und den nach wie vor völlig intakten Teamgeist: "Wir waren und sind immer ganz nah beeinander, können uns in die Augen schauen und ehrlich miteinander umgehen", beschreibt "Pieri", wie er genannt wird, das mannschaftliche Binnenverhältnis, "das müssen wir weiter beibehalten".
Nächste Kehrtwende nach zuletzt zwei Niederlagen?
Nach der langen Niederlagenserie vor Weihnachten war der Start ins neue Jahr zunächst bestens geglückt: Dem 2:0 daheim gegen Union Berlin folgte das Last-Minute-3:3 in Bremen, der 1.FC Heidenheim wähnte sich 2025 wieder auf gutem Weg. Doch dann folgten die beiden bösen Rückschläge gegen St.Pauli (0:2) und in Augsburg (1:2). Die sportliche Situation ist weiterhin ernst, sehr ernst. Zumal zuletzt die Kellerkonkurrenz immer wieder eifrig punktete.
Und so hilft in Heidenheim nur die nächste Kehrtwende wieder hin zum Positiven. Und dabei soll und will auch Marvin Pieringer kräftig mithelfen. Am besten gleich gegen die ruhmreiche Borussia aus Dortmund: "Es ist immer schön, wenn so große Vereine zu uns nach Hause kommen", sagt Pieringer, "Dortmund macht auch gerade eine schwierige Phase durch. Deshalb müssen wir uns nicht verstecken und wollen den Heimsieg einfahren".
Der FCH steht aktuell mit nur 14 Zählern aus 19 Spielen da, bis zum Nichtabstiegsplatz sind es bereits vier Zähler. Nun "müssen wir auch mal anfangen, in einem Spiel zu punkten, wo man es nicht unbedingt erwartet", fordert auch Trainer Frank Schmidt, der in der Unruhe in Dortmund in den vergangenen Tagen keinen direkten Vorteil für seine Mannschaft sieht. Beim BVB sitzt am Samstag noch Mike Tullberg auf der Bank, ehe Niko Kovac das Traineramt am Sonntag übernimmt.
Marvin Pieringer ist der Topscorer der Heidenheimer
Mit vier Treffern und drei Vorlagen ist der großgewachsene Stürmer der Topscorer der Heidenheimer in der laufenden Bundesliga-Saison. Marvin Pieringers letztes Tor liegt indes auch schon wieder einige Wochen zurück: Am 10. November traf der frühere Reutlinger bei der Heimniederlage gegen Wolfsburg. Danach wurde er mehrere Spiele wegen einer Verletzung ausgebremst.
Auch deshalb und um eine hochkarätige Alternative zu schaffen, legte der FCH in der Winterpause im Sturm noch einmal nach, holte Karlsruhes Torschützenkönig Budu Zivzivadze als zusätzlichen Stoßstürmer ins Brenztal. Marvin Pieringer rückte daraufhin wieder eine Position zurück als zweite, eher hängende Spitze. Wie schon in der vergangenen, so erfolgreichen Saison hinter dem wuchtigen Tim Kleindienst, der inzwischen für Borussia Mönchengladbach Tor um Tor schießt und beim FCH als Goalgetter schmerzlich vermisst wird.
Marvin Pieringers Wunsch für die Rest-Rückrunde: "So viele Siege wie möglich einfahren und wieder die Leistung bringen, die wir zu Beginn der Saison hatten". Damals im September, als der FCH nach zwei Siegen aus zwei Spielen als Tabellenführer nach Dortmund gefahren ist. Eine schöne Erinnerung, mehr aber auch nicht: "Wir wissen um was es geht", so Pieringer, "jetzt heißt es Punkte sammeln".