Jan-Niklas Beste (vorne) im Einsatz für Benfica Lissabon

Vertrag bis 2029 Freiburg holt Jan-Niklas Beste in die Bundesliga zurück

Stand: 31.01.2025 18:04 Uhr

Erst vor etwas mehr als einem halben Jahr war Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim zu Benfica Lissabon gewechselt. Nun hat der SC Freiburg den Linksfuß zurück in die Bundesliga geholt.

Die Ablösesumme soll bei rund acht Millionen Euro liegen. Den Medienberichten zufolge soll der 26-Jährige einen Vertrag bis 2029 erhalten haben. Der linke Außenbahnspieler war erst im vergangenen Sommer vom 1. FC Heidenheim nach Portugal gewechselt. Damals war noch der Ende August entlassene Roger Schmidt Trainer von Benfica. Unter dessen Nachfolger Bruno Lage hatte Beste einen schweren Stand, zudem bremste ihn bis Ende September eine Muskelverletzung. Zuletzt war der 26-Jährige nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Insgesamt absolvierte er 22 Pflichtspiele, in denen er zweimal selbst traf und zwei Tore vorbereitete.

Ich habe sehr große Lust auf die Bundesliga und in den Gesprächen mit dem Sport-Club hat die Chemie gestimmt. Jan-Niklas Beste

Beste und seine Vereine vor dem SC Freiburg

Geboren im nordrhein-westfälischen Hamm, verbrachte Beste seine fußballerische Jugend bei Borussia Dortmund. Über Stationen bei Werder Bremen, dem FC Emmen (Niederlande) und Regensburg landete er 2022 in Heidenheim und feierte mit Frank Schmidts Team den Aufstieg in die Bundesliga. Dort steht er nun auch in den Geschichtsbüchern, weil er das erste Heidenheimer Bundesligator schoss - per direktem Freistoß und nach einem verschossenen Elfmeter. Dieses Tor wurde 2023 außerdem zum Tor des Monats August gewählt. "Eine Woche, die ich in meinem Leben nicht vergessen werde", erinnerte sich der stolze Beste damals im Interview, zumal wenige Tage zuvor sein Sohn geboren wurde.

Besonders gerne erinnert sich Beste aber auch an das Freiburger Stadion: "Das Europa-Park Stadion habe ich aus meinem letzten Auftritt hier in Freiburg als sehr stimmungsvoll in Erinnerung und freue mich darauf, diese Atmosphäre im SC-Trikot zu erleben."

Konkurrenz für Grifo und Günter?

Auf der linken Freiburger Seite sind die Routiniers Vincenzo Grifo und Kapitän Christian Günter eigentlich seit Jahren gesetzt. Die Aufgabe als ihr Konkurrent wird für Beste sicherlich nicht einfach, aber beim Spiel gegen den FC Bayern München saßen beide zunächst auf der Bank, und Julian Schuster hat gezeigt, dass sie keinesfalls automatisch gesetzt sind. Und Standards kann Beste eben auch, er habe laut Schuster "eine Riesenwaffe, was seine Standards angeht." Das weiß auch Grifo. Als Reaktion auf den Konkurrenzkampf bei der Ausführung der Standards spaßte er schon: "Ich habe die Boxhandschuhe im Auto." Es habe die Mannschaft aber immer ausgezeichnet, alle mit offenen Armen zu empfangen. "Wenn er kommt, reichen wir ihm die Hand und ich hoffe, er wird viele Tore für uns schießen."

Auf viele Tore hofft auch Beste: "Es liegt in meinem Naturell, mich immer voll reinzuhauen - das möchte ich vom ersten Tag an auch beim Sport-Club einbringen."

Deshalb passt Freiburg zu Beste

In einem Interview mit "Transfermarkt" im vergangenen Herbst schilderte Beste, dass er bei Benfica einen "enormen Leistungsdruck" verspüre, "weil man Titel gewinnen muss". Aber er wollte die Chance, sich einem so großen Club anschließen zu können, im vergangenen Sommer einfach nutzen. Sein Wechsel zurück in die Bundesliga, ausgerechnet nach Freiburg, könnte neben den sportlichen Gründen auch an dem familiären Umfeld im Breisgau liegen, das Beste nach dem Abenteuer in der trubeligen portugiesischen Hauptstadt Lissabon möglicherweise sucht. Privat ist er nämlich eher ein ruhiger Typ, postet wenig auf seinen Social-Media-Kanälen und wirkt bodenständig.

Freiburg Trainer Schuster zum Transfer von Jan-Niklas Beste

Dass Beste auch von der Persönlichkeit nach Freiburg passt, ließ Trainer Schuster auf der Pressekonferenz schon durchklingen. Er sagte zum (damals noch nicht bestätigten) Transfer: "Natürlich ist Niklas eine Personalie, die für uns sehr interessant ist." Es sei wichtig, dass die Fans, die ins Stadion kommen, Spieler sehen, mit denen sie sich identifizieren können. "Deshalb haben wir da ein hohes Anforderungsprofil an Neuzugänge. Wo sehen wir zum Beispiel noch Potentiale der Entwicklung? Wie passt er in unsere Strukturen, und wie verkörpert er unsere Werte? Was ist er auch menschlich für ein Typ?" Beste jedenfalls erfülle viele dieser Komponenten, so Schuster.

So interessant also, dass der Sport-Club tief in die Tasche griff, um seine Qualitäten zu sichern. Gegen Bochum spielt er noch keine Rolle, aber im kommenden Heimspiel könnte er gegen seinen Ex-Verein Heidenheim schon für die Breisgauer auf dem Platz stehen.

Sendung am So., 2.2.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR