Spieler des 1. FC Heidenheim um Jan-Niklas Beste jubeln.

Fußball | Bundesliga Beste legt auf und trifft: Heidenheim versaut Werders Party und reibt sich die Augen

Stand: 10.02.2024 21:36 Uhr

Der 1. FC Heidenheim gewinnt beim SV Werder Bremen – einmal mehr auch dank der Künste von Jan-Niklas Beste. Der Blick auf die Tabelle findet statt, wenn auch mit Einschränkungen.

Nein, ein Partycrasher wollte Frank Schmidt dann doch nicht sein. "Das war nicht unser Ansinnen, das habe ich der Mannschaft vor dem Spiel auch gesagt", sagte der Trainer des 1. FC Heidenheim, nachdem sein Team am Samstag mit 2:1 (2:1) beim SV Werder Bremen gewonnen hatte. "Ich habe gesagt: Wir sind hier, weil wir hier ein gutes Spiel machen wollen. Es war nicht unsere Idee, Partycrasher zu sein. Mit sowas kann ich mich nicht motivieren."

Fakt ist aber auch: Dieses 2:1 des Aufsteigers an der Weser – das achte Spiel in Folge ohne Niederlage – hat den Bremern durchaus die Jubiläumsstimmung zum 125. Vereinsgeburtstag vermiest. Der SV Werder wollte groß feiern, seine Fans tauchten fast das komplette Stadion in eine grün-weiße Dauerchoreographie, die drei Punkte aber packte der FCH in sein Rückreisegepäck.

Heidenheim wird bei Werder Bremen zum "Partycrasher"

"Hut ab vor den Fans, unglaubliche Stimmung. Aber wir sind hierher gekommen, um die Partycrasher zu sein", gab Heidenheim-Profi Eren Dinkci seinem Trainer ein klein wenig Kontra. Ausgerechnet Dinkci, möchte man meinen, für die Werder-Leihgabe war die erstmalige Rückkehr an die alte und eigentliche Wirkungsstätte eine besondere Angelegenheit: "Und am Ende haben wir die Party auch gecrasht."

Ohne die Künste von Bundesliga-Standardkönig Jan-Niklas Beste wäre genau das wohl um einiges schwieriger gewesen. Das 1:0 durch Lennard Maloney in der zwölften Spielminute legte er per Eckstoß auf, den zweiten Treffer markierte er sechs Minuten später kurzerhand selbst. Sechs Tore und zehn Vorlagen in 19 Ligaspielen – in einer Mannschaft voller leidenschaftlich kämpfender Heidenheimer Aufsteiger ragt Beste nach wie vor einen kleinen Tick heraus.

"Über 90 Minuten gibt es in dem Sport keine Freunde", sagte der Mittelfeldspieler nach der Partie, in der die Hausherren durch Romano Schmid noch zum Anschlusstreffer gekommen waren (19.). Ähnlich wie Dinkci hat auch Beste eine Bremer Vergangenheit, Mitleid mit den ehemaligen Weggefährten und deren gedämpfter Feierlaune hatte der 25-Jährige aber nicht: "Zu sagen, dass es mir leidtut – so ist es nicht, nein."

Viel schöner als das Partycrasher-Dasein ist aus Heidenheimer Sicht ohnehin der Blick auf die Tabelle. Genau den wagt auch FCH-Trainer Schmidt, allerdings schaut er dabei nicht auf die Platzierungen. "Ich reibe mir die Augen wegen der 27 Punkte jetzt nach dem 21. Spieltag", sagte der Coach des Bundesliga-Achten, der nur noch einen Zähler Rückstand auf den siebtplatzierten SC Freiburg hat.

Schmidt lobt Leidenschaft und Hingabe des FCH

"Ich rede schon längst nicht mehr über die Erwartungen vor der Saison – sondern über das, was ich Woche für Woche von meiner Mannschaft sehe: Leidenschaft und Hingabe", so Schmidt weiter. Eigenschaften eines Partycrashers, der in gut drei Monaten am liebsten selbst zu einer wilden Sause einladen möchte: der Feier zum Klassenerhalt.

Sendung am Sa., 10.2.2024 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Baden-Württemberg