Verein in finanzieller Schieflage Verein in finanzieller Schieflage: Volleyball-Bundesligist SC Potsdam stellt Lizenzantrag für kommende Saison

Stand: 15.05.2024 17:02 Uhr

Der SC Potsdam will auch in der kommenden Saison in der Volleyball-Bundesliga der Frauen (VBL) spielen. Die Verantwortlichen des Erstligateams werden nach Klub-Angaben gegenüber dem rbb die entsprechenden Unterlagen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit am Mittwoch im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens beim Ligaverband einreichen.
 
"Ich freue mich sehr, dass wir ein deutliches Signal in alle Richtungen senden können", sagte Eugen Benzel, Geschäftsführer der SC Potsdam Sport & Marketing GmbH.

Symbolbild | SC Potsdam, Volleyball (Quelle: IMAGO / Eibner)
Warum der SC Potsdam ins Chaos schlitterte - und wie es nun weitergeht

Der größte Sportverein Brandenburgs hat erhebliche Schulden, an der Vereinsspitze wird gestritten, Präsident und Verwaltungsratsvorsitzender des SC Potsdam treten zum Monatsende zurück. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Lage des Vereins. Von Anton Fahlmehr

Die VBL hatte dem SCP eine Nachfrist eingeräumt. Man habe kurzfristig ein Einnahme-Defizit aus dem aktuellen Geschäftsjahr stemmen müssen, hieß es in der Mitteilung der Brandenburger. "Hier möchte ich mich ausdrücklich bei den Sponsoren und Investoren bedanken, die mit ihrer Unterstützung den Weg für die Zukunft geebnet haben", sagte Benzel. Man werde mit einem geringeren Etat in die kommende Saison gehen. Er kündigte einen "kompletten Neuanfang" an.

Punktabzug nach Lizenzverstößen

In der jüngeren Vergangenheit haben die Profi-Volleyballerinnen des SCP – als Flagschiff des mit über 5.000 Mitgliedern größten Sportvereins im Land Brandenburg – große Erfolge gefeiert, aber auch hohe Kosten verursacht.
 
Nach Vorwürfen des Steuer- und Sozialversicherungsbetrugs im Vorjahr wurde der Spielbetrieb der Bundesliga-Volleyballerinnen in Form der neu gegründeten "SC Potsdam Sport & Marketing GmbH" ausgegliedert, die Profi-Verträge dorthin übertragen. Die Volleyball-Bundesliga (VBL) erteilte den Potsdamern die Lizenz für die Saison 2023/24 schon nur noch unter Auflagen. Zum Ende der Hauptrunde wurden dem Erstligisten sechs Punkte abgezogen und eine Geldstrafe ausgesprochen. Am Ende schied das Team im Halbfinale gegen Schwerin aus.
 
Vor einigen Wochen war erneut offener Führungsstreit über die finanzielle Lage ausgebrochen. Der Verein schien - auch nach mehreren Rücktritten - in chaotische Zustände zu schlittern. "Nach den Schlagzeilen und Anschuldigungen der letzten Monate ist das die beste Antwort, die es geben konnte: Es wurde bestätigt, dass der Gesamtverein auf dem richtigen Weg ist", wird der Vorstandsvorsitzende Rico Freimuth in der Mitteilung des Vereins zitiert.

Sendung: rbb Der Tag, 15.05.2024, 18 Uhr