Zweite Fußball-Bundesliga Hertha verliert mit 0:1 gegen Wiesbaden

Stand: 04.08.2023 21:21 Uhr

Am zweiten Spieltag in der zweiten Fußball-Bundesliga hat Bundesliga-Absteiger Hertha BSC gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden verloren und den Fehlstart perfekt gemacht.

Im ersten Heimspiel der Saison hat Hertha BSC gegen den SV Wehen Wiesbaden vor 40.000 Zuschauern mit 0:1 (0:0) verloren. Nach der Niederlage am ersten Spieltag in Düsseldorf liegen die Berliner nun mit null Punkten und ohne eigenen Torerfolg auf Abstiegsplatz 17.

Hertha-Präsident Kay Bernstein (links) und Geschäftsführer Thomas E. Herrich (imago images/Matthias Koch)
Hertha BSC verrät seine eigenen Werte

Hertha BSC hat am Freitag das Unternehmen Crazybuzzer – ein Online-Casino und Wettanbieter – als neuen Hauptsponsor vorgestellt. Damit bricht der Hauptstadtverein und vor allem Präsident Kay Bernstein mit den eigenen Werten. Ein Kommentar von Marc Schwitzkymehr

Hertha harmlos, Wiesbaden gefährlich

"Richtig offensiv" wollte Hertha-Coach Pal Dardai spielen lassen. Die Mannschaft konnte der Ankündigung allerdings zunächst keine Taten folgen lassen. Eine wirkliche Torchance hatten die Berliner in den ersten 45 Minuten nicht zu verzeichnen. Einem Treffer nahe kam wenn überhaupt noch Palko Dardai, der den Ball in der 21. Minute eher zufällig in den Lauf gespielt bekam. Seinem anschließenden Torversuch im Fallen und unter Gegnerdruck fehlte es jedoch sowohl an Kraft als auch Genauigkeit.
 
Wiesbaden hingegen wurde mit zwei Kontern gefährlich. In der elften Minute durfte Hertha von Glück sagen, dass Stürmer Ivan Prtaijn den Ball im Strafraum mit einem schlechten, ersten Kontakt vertändelte. Ansonsten wäre er aus wenigen Metern frei zum Abschluss gekommen. Zwei Minuten später wehrte Hertha-Torhüter Oliver Christensen einen Distanzschuss von Thijmen Goppel direkt vor die Füsse von Hyun-Ju Lee. Der Südkoreaner konnte jedoch nicht schnell genug reagieren und verstolperte den Ball aus wenigen Metern ins Toraus.

Tabakovic an die Latte - Günther trifft

Pal Dardai reagierte, brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Linksverteidiger Anderson Lucoqui für Jeremy Dudziak. Zuvor musste er in der 43. Minute bereits Neuzugang Haris Tabakovic für den verletzten Florian Niederlechner ins Spiel bringen.
 
Gefährlich wurde es dann jedoch zunächst wieder für das Hertha-Tor. Nach schöner Vorarbeit von Lee scheiterte Prtajin aus eineinhalb Meter an Christensen (52.). Im Gegenzug trat dann erstmals Tabakovic in Erscheinung. Nach Einwurf von der linken Seite und Kopfballverlängerung durch Marc Oliver Kempf spielte der Schweizer den Ball artistisch mit der Hacke gegen die Querlatte (56.).
 
Zwei Minuten später entschied Schiedsrichter Florian Lechner dann auf Handelfmeter für Hertha BSC, musste sich nach Videobeweis allerdings revidieren. In der 69. Minute wechselte Coach Dardai erneut, brachte die Offensivkräfte Bence Dardai für Marco Richter und Smail Prevljak für Pascal Klemens.
 
Zu einem Treffer reichte es jedoch nicht. Zwar hatte Hertha durch einen Reese-Kopfball (83.) und einen Abschluss von Prevljak (86.) noch zwei Möglichkeiten. Beide scheiterten jedoch am auch ansonsten starken Wiesbadener Torhüter Florian Stritzel. Stattdessen erzielte Wehen Wiesbaden durch Lasse Günther durch einen unhaltbaren Distanzschuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer für die Gäste.

Die Kurzanalyse

Gegen defensiv tief und gut stehende Gäste aus Wiesbaden schaffte es Hertha selten gefährlich in den Strafraum. Den wenigen Flanken fehlte die Präzision, insbesondere Florian Niederlechner war somit in der ersten Halbzeit überhaupt kein Faktor. Aber auch durch das Zentrum entwickelte Hertha im 4-2-3-1 keine Gefahr. Marco Richter war hier zu sehr auf sich allein gestellt. Zudem fehlte bis auf wenige Ausnahmen das nötige Spieltempo und zumeist auch die Genauigkeit im Passspiel. Besser wurde es erst mit den Einwechslungen von Tabakovic und Prevljak. Hertha löste die Doppelsechs auf, überlud nun den Strafraum und fand so automatisch mehr Anspielmöglichkeiten im gefährlichen Bereich.
 
Die erhöhte Konteranfälligkeit war vor allem dank der starken Leistung des tadellosen Toni Leistner kein Thema. Überhaupt wussten die Berliner defensiv wie schon in Düsseldorf durchaus zu überzeugen. Dass Hertha dennoch verlor und in der Nachspielzeit und in Folge einer Ecke einen Sonntagsschuss am frühen Freitagabend hinnehmen musste, passte nicht zum Spielverlauf. Sehr wohl aber zur Hertha der letzten Jahre.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: Fritz, 04.08.2023, 20:15 Uhr