Sporthalle (2012)

Vereinssport Berlin: Online-Belegung von Sportstätten zur Hallensaison doch nicht möglich

Stand: 13.09.2024 16:45 Uhr

Das Berliner Sportstättenportal soll den bürokratischen Wildwuchs in Bezug auf die Vergabe von Hallen und Sportplätze beseitigen. Allerdings müssen sich die Berlinerinnen und Berliner weiter gedulden, bis digitale Anträge möglich sind.

Digitale Anträge für die Nutzung von Sportanlagen in Berlin über das sogenannte "Sportstättenportal" werden auch zur anstehenden Hallensaison nicht möglich sein. Auf rbb24-Anfrage teilte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mit, eine online durchführbare Beantragung erst ab Frühjahr 2025 schrittweise mit ausgewählten Vereinen und Vergabestellen zu testen, und diese "ab Sommer 2025 zur Verfügung zu stellen".
 
Eine flächendeckende Option auf digitale Belegung von Sportanlagen in der Hauptstadt wird es demnach auch im kommenden Sommer noch nicht geben.
 
Noch zu Jahresbeginn hatte die Senatsverwaltung angekündigt, dass das digitale Angebot bereits zur Hallensaison 2024/2025 in Pilotbezirken verfügbar sein werde.

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Alle Hallen online ansehen mithilfe des Portals

Berliner Sportvereine auf der Suche nach Trainingsmöglichkeiten können seit Februar dieses Jahres alle verfügbaren Hallen und Außenanlagen in Landesbesitz online einsehen. Nach jahrelanger Vorbereitung war dafür ein Onlineportal [sportstaetten.berlin.de] freigeschaltet worden, mit dem die Vergabe der Sportstätten verbessert werden soll. In Planung ist, dass die Nutzung der Sportstätten direkt über das Portal beantragt werden kann – was sich allerdings noch hinzieht, wie nun bekannt wurde.
 
Schon jetzt werden auf einer interaktiven Karte die rund 4.500 öffentlichen Sportanlagen und Hallen mit einer detaillierten Aufführung ihrer jeweiligen Ausstattung und Verfügbarkeit angezeigt. Zudem können die Anlagen nach Bezirken gefiltert werden. Nicht verzeichnet sind private Anlagen oder frei zugängliche Bolzplätze und Basketballfelder.
 
Eine Online-Vergabe der Sportstätten soll es einerseits Vereinen erleichtern, Turniere zu organisieren. Andererseits soll das Prozedere künftig für mehr Transparenz sorgen.

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Nicht alle Bezirke nutzen gleiches IT-Verfahren

Denn bislang wird die Vergabe von Nutzungszeiten für Berliner Sportstätten in den jeweiligen Bezirken geregelt und zum Teil sehr unterschiedlich durchgeführt. Vielen Vereinen fällt es damit häufig schwer, freie Sporthallen oder Außenplätze zu finden, während sich wiederum andere Vereine Dauernutzungen sichern konnten. Wie der rbb berichtet hatte, ist durch den bürokratischen Wildwuchs inzwischen zum Teil ein schwunghafter Handel zwischen den Vereinen mit Nutzungszeiten entstanden.
 
Allen Berliner Vergabestellen von Sportstätten stehe derzeit ein "IT-Fachverfahren" zur Verfügung, um gestellte "Anträge auf Nutzungszeit einzupflegen und zu bearbeiten", teilte die Senatsverwaltung gegenüber rbb|24 mit. In Folge des Einpflegens der Anträge von Verwaltungsseite würden sich auch die Darstellungen in den Nutzungsplänen im Sportstättenportal ergeben. Allerdings würden die Vergabestellen derzeit selbst entscheiden, ob und in welcher Form sie das IT-Fachverfahren für die Sportstättenvergabe verwenden und damit auch die Belegungspläne online zur Verfügung stellen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.09.2024, 15:15 Uhr