buten un binnen Werder-Stürmer Woltemade: "Sehr unangenehm, gegen mich zu spielen"
Nick Woltemade ist zurück in Bremen. Das Jahr in der 3. Liga hat dem 21-jährigen Stürmer neuen Schwung gegeben – nun will er bei Werder richtig durchstarten.
Einen wie Nick Woltemade sucht man fast vergeblich im Profi-Fußball. Stürmer gibt es zwar wie Sand am Meer, aber einen, der mit 1,98 Meter Körperlänge als hängende Spitze spielt – der hat Seltenheitswert.
Ich finde es cool, dass ich so groß bin.
(Werder-Stürmer Nick Woltemade bei buten un binnen)
Mit Vorbildern wird es da schon eng. Einer wie Kai Havertz vom FC Liverpool bringt es zumindest auf eine Größe von 1,93 Meter. "Den finde ich sehr interessant", erzählt Woltemade bei seinem Besuch bei Radio Bremen, "er ist mir vom Spielertyp her sehr ähnlich." Aber, fügt er lächelnd hinzu: "Es ist einfach sehr unangenehm, gegen mich zu spielen."
Woltemade: "Im Fußball talentierter als im Handball"
Dass der 21 Jahre alte Schlacks von Werder Bremen bei seiner Länge zudem auch noch erstaunlich beweglich ist, schiebt Woltemade den "guten Genen meiner Eltern" zu, "da muss ich mich bedanken". Vielleicht hatte es auch geholfen, dass der Bremer als Kind beim TS Woltmershausen nicht nur Fußball, sondern auch Handball spielte.
"Ich war Rückraumspieler", erinnert sich Woltemade, "aber mit 14 Jahren musste ich mich für eines entscheiden. Und ich glaube, ich war im Fußball noch talentierter als im Handball." Und dieses Talent war schon früh sichtbar, Woltemade durchlief die U-Mannschaften in Werders Leistungszentrum und wurde im Februar 2020 mit 17 Jahren der jüngste Bundesliga-Spieler der Vereinsgeschichte – er unterbot Thomas Schaaf damit um einen Tag.
Drittligist Elversberg und Woltemade – ein Glücksfall
Durfte mit Drittligist Elversberg den Aufstieg bejubeln: Werder-Profi Nick Woltemade.
Elf Mal durfte Woltemade damals in der Bundesliga ran, dann ging es nicht richtig weiter. Dass er in der vergangenen Saison dann zum SV Elversberg in die 3. Liga ausgeliehen wurde, erwies sich jedoch als Glücksfall: Woltemade schoss zehn Tore, bereitete neun vor und wurde, nachdem der Aufstieg geschafft war, zum "Spieler der Saison" gewählt.
"Das Jahr hat unheimlich viel Spaß gemacht und ich denke, man sieht, dass ich mich gut weiterentwickelt habe", sagt Woltemade. Selbstbewusster, gereifter ist der Schlacks nun seit Sommer zurück bei Werder und hofft, "dass ich an die Zeit dort anschließen kann".
Woltemade: "Sind breit aufgestellt im Sturm"
Und so ist Woltemade nun mittendrin im Gerangel um die Nachfolge von Niclas Füllkrug – zwischen Ducksch, Borré, Kownacki und Njinmah. "Das ist ein schöner Konkurrenzkampf", sagt Woltemade, "wir haben alle unsere eigene Art, wie wir Fußball spielen und da profitieren wir alle voneinander."
Drei Mal stellte ihn Trainer Ole Werner in dieser Saison bereits auf und obwohl er bisher nicht durchgespielt hat, "bin ich sehr zufrieden mit meinen Spielzeiten", so Woltemade.
Wir sind breit aufgestellt im Sturm und haben Spiele schon durch Einwechslungen gewonnen. Das zeichnet uns in dieser Saison aus und kann sehr effektiv für uns werden.
(Werder-Stürmer Nick Woltemade bei buten un binnen)
Zurück in der Wohlfühloase Bremen
Das furiose Jahr in Elversberg hat Woltemade Auftrieb gegeben, nun soll es auch Werder zwei Spielklassen höher sukzessive für ihn nach oben gehen. "Klar träumt man von der Nationalmannschaft oder der Champions League, wenn man 21 Jahre alt ist und ein paar Spiele in der Bundesliga gemacht hat", sagt Woltemade. "Ich weiß, dass ich noch weit davon entfernt bin, aber man sollte immer hohe Ziele haben."
Das nächste Ziel ist sein erster Bundesliga-Treffer. Möglich, dass der schon am Sonntag beim Spiel in Darmstadt gelingt. Oder beim Heimspiel gegen Hoffenheim. Da sind dann im Weser-Stadion "immer alle Freunde und meine Familie mit dabei, die mich anfeuern", erzählt Woltemade, "ich bin einfach froh, wieder in Bremen zu sein. Hier fühle ich mich am wohlsten."
Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 26. September 2023, 18:06 Uhr