
buten un binnen "Trotzdem sehr gute Saison": Pinguins zwischen Frust und Freude
Die Enttäuschung über das Aus im Play-off-Viertelfinale sitzt bei den Fischtown Pinguins noch tief. Dennoch zieht Sebastian Furchner eine positive Saisonbilanz.
Am Freitagabend um 21:54 Uhr war es vorbei für die Fischtown Pinguins. Es hatte nicht sollen sein für die Bremerhavener mit dem kleinen Eishockey-Wunder im Viertelfinale der Play-offs. Spiel sechs ging mit 1:3 in Köln verloren, die Aufholjagd war zu Ende, genau wie der große Traum vom erneuten Einzug in die Finalrunde.
Den Spielern stand die Enttäuschung nach der Schlusssirene in die Gesichter geschrieben, mit hängenden Köpfen blieben sie noch auf dem Eis zurück, während die Kölner Haie von ihren Fans frenetisch gefeiert wurden.
Pinguins hatten sich mehr erhofft
"Wir sind natürlich immer noch enttäuscht, weil dieses Saisonende immer abrupt ist", erklärte Manager Sebastian Furchner am Tag nach dem Aus bei Bremen Eins, "aber wenn man die gesamte Saison Revue passieren lässt, wie die Jungs gekämpft und mit welchen Schwierigkeiten wir zwischendurch gekämpft haben, war es trotzdem eine sehr gute Saison mit Platz drei nach der Hauptrunde und dem Erreichen des Viertelfinales."
Zum neunten Mal in Folge, seit die Bremerhavener in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen, hatte das Team von Trainer Alexander Sulzer die Play-offs erreicht. Nicht selbstverständlich für den kleinen Klub, der mit einem ebenso kleinen Etat auskommen muss. Doch nach dem furiosen Lauf in der vergangenen Saison, der erst mit der Niederlage in der Finalserie gegen die Eisbären Berlin endete, hatten sich die Pinguins wohl ein bisschen mehr erhofft, als das Viertelfinale. Es gab jedoch mehrere Gründe für das frühe Aus.
Champions League kostete Kraft
Dass die Bremerhavener auch in der Champions Hockey League bis ins Viertelfinale vorgedrungen waren, freute die Spieler und Fans gleichermaßen. Aber in einer Sportart mit allein 52 Spielen in der Hauptrunde, hatten die zusätzlichen Reisen auf der internationalen Bühne auch Kraft gekostet.
Genau wie der unglückliche Vorfall mit dem Ammoniak-Leck in der Rückrunde, als die Eisarena Bremerhaven für zwei Wochen gesperrt werden und die Pinguins ihr Training nach Bremen verlegen mussten. Zum Ende der Hauptrunde war ihr Spielplan durch die Nachholspiele dann prallvoll. Und vielleicht fehlten so hintenraus doch ein paar Körner bei den Profis.
Ausfälle und schwacher Play-off-Start

Viel Frust bei den Fischtown Pinguins nach drei Gegentoren im letzten Drittel gegen die Kölner Haie.
Schwierig waren auch manche Ausfälle zu kompensieren, besonders der von Colt Conrad. Der kreative Kopf der Pinguins verletzte sich bereits im ersten Spiel und fehlte für die gesamte Saison. Mit Alex Friesen verloren die Bremerhavener in der Schlussphase der Hauptrunde eine weitere, wichtige Stütze der Mannschaft.
Die Pinguins aber bissen sich durch, so kennt man sie in der Liga. Doch der Start in die Play-offs misslang und im Grunde verloren die Bremerhavener dort bereits die Serie. In den ersten drei Spielen ließen sie zu viel Luft nach oben gegen Köln. Dass sie im dritten Spiel dann nach Verlängerung noch verloren, war der Knackpunkt der Serie. Statt 1:2 stand es 0:3 und so einen Rückstand hatte in der 30-jährigen DEL-Geschichte noch kein Klub gedreht.
Folgt ein großer Umbruch bei den Pinguins?
"Es war nicht der Ausgang, den wir wollten, aber 0:3 ist einfach ein weiter Weg", musste auch Furchner eingestehen. Die Pinguins hatten sich nochmal auf 2:3 in der Serie herangekämpft und auch im sechsten Spiel zunächst dominiert und mit 1:0 geführt. Doch im letzten Drittel kassierten die Bremerhavener drei Gegentreffer zum endgültigen K.o.
"Wir hatten in jedem Spiel Chancen zu gewinnen", betonte Sulzer, doch sein Team konnte sie nicht effektiv genug nutzen. So bleibt den Pinguins das schale Gefühl, dass etwas mehr drin gewesen wäre in dieser Saison. Doch angesichts der Umstände überwiegt das positive Fazit.
Nun stehen bei den Bremerhavener noch die Personalie an. Wer geht, wer bleibt und wer kommt hinzu? Zur Saisonabschlussfeier, die noch nicht terminiert ist, werden traditionell erste Spieler verabschiedet. Ob der Umbruch im Kader dieses Mal groß sein wird, wollte Manager Furchner auf Nachfrage noch nicht beantworten.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 29. März 2025, 13:15 Uhr