Malte Seemann steht im Tor, die Fans verfolgen das Spiel von der Tribüne.

buten un binnen Marode Tribüne am Panzenberg: Bremer SV will Zwangsumzug vermeiden

Stand: 24.01.2025 18:01 Uhr

Der Panzenberg weist Mängel auf. Ende Dezember wurde das BSV-Stadion deshalb für Sanierungsarbeiten gesperrt. Doch die angekündigten Arbeiten können aktuell gar nicht stattfinden.

Von Julian Meiser
Die Pfeiler im Stadion am Panzenberg sind heruntergekommen.

Das Stadion am Panzenberg ist zum Teil in einem schlechten Zustand.

Vor dem DFB-Pokalduell mit dem SC Paderborn Mitte August ist festgestellt worden, dass zwei Pfosten des Stadiondachs sanierungsbedürftig sind. Anschließend wurden die beiden Pfosten auf der Haupttribüne mit Notsicherungen gestützt. Ein Provisorium.

Vorgesehen war, die Sanierung der Pfosten bis Ende Februar abzuschließen – also bis zum Ende der Winterpause der Regionalliga Nord. Das Stadion wurde deshalb auf Geheiß von Immobilien Bremen, die das Stadion verwaltet, ab dem 20. Dezember gesperrt. Das traditionelle Weihnachtssingen am Panzenberg fiel aus.

Sanierung kann im Winter nicht stattfinden

Die angekündigten Arbeiten blieben bisher jedoch aus. Uta Kummer, Bestandsmanagerin bei Immobilien Bremen, begründet dies gegenüber buten un binnen mit den Witterungsbedingungen: "Die Pfosten zu sanieren, erfordert Betonierarbeiten. Das ist etwas, das man im Winter kaum oder nur ganz schwer machen kann."

Wir können nicht leichtfertig mit der Sicherheit von Leib und Leben umgehen.
(Uta Kummer, Immobilien Bremen)

Heißt: Die Sanierung kann aufgrund des Spielbetriebs erst im Sommer stattfinden. Das Stadion am Panzenberg bleibt bis zum 10. März gesperrt. Erst dann wird ein Statiker prüfen, ob das Stadion bis zum Ende der Spielzeit gefahrenlos genutzt werden kann.

Fällt die statische Überprüfung positiv aus, kann die Heimspielstätte des Bremer SV frühestens ab dem 20. März wieder in Betrieb genommen werden. Der 20. März markiert in diesem Jahr den Frühlingsanfang. Ab dann gilt Schneefall, der das Dach zusätzlich belasten könnte, als unwahrscheinlich.

Unzufriedenheit beim Bremer SV

Beim Bremer SV herrscht derweil Unmut. Denn der Verein aus Walle ging fest davon aus, dass die Arbeiten bis Ende Februar erledigt sind und der Rückrundenbetrieb planmäßig ablaufen kann. Das erste Heimspiel der Rückrunde findet plangemäß am 2. März statt, also schon vor der Begehung durch den Statiker.

BSV-Vorstand Horst Neugebauer, der die Kommunikation von Immobilien Bremen als zu spät und teils nicht stattfindend kritisiert, bemängelt, dass aus seiner Sicht willkürliche Datum: "Ich weiß nicht, warum der 20. März der Stichtag sein sollte, wenn es am 21. März schneit und dann das Dach zusammenbricht, dann haben wir ein Problem." Trotz der Kritik stehe die Sicherheit der Zuschauer und der Spieler an oberster Stelle, betonte Neugebauer.

Zwei Spiele sind von der Sperrung betroffen

Der Bremer SV kündigte an, den Kontakt zum VfB Lübeck und zu Eintracht Norderstedt zu suchen. Die Heimspiele gegen diese beiden Klubs sollen laut Spielplan noch vor dem 20. März am Panzenberg stattfinden – und fallen somit in den Sperrzeitraum. Selbiges gilt für das Heimspiel gegen Meppen. Dieses hätte ursprünglich im Dezember stattfinden sollen, wurde allerdings auf März verlegt.

Ziel des Bremer SV ist es, die Partien auf spätere Termine zu verlegen. Sollte mit den Vereinen und dem Verband jedoch keine Lösung gefunden werden, kämen wohl zwei Ausweichstadien infrage: Platz 11 am Weser-Stadion oder das Stadion in Oberneuland.

Einen Umzug möchte der Tabellenvorletzte aus Bremen-Walle allerdings vermeiden. "Sportlich ist es superschwierig, wenn wir nicht zu Hause spielen", begründet der BSV-Vorstand Bastian Fritsch.

Ein Ausweichstadion ist für den Bremer SV keine wünschenswerte Lösung und bedeutet eine immense Herausforderung für den gesamten Verein.
(Mitteilung des Bremer SV zur Stadion-Thematik)


Hinzu kommen laut BSV ein organisatorischer Mehraufwand sowie der wirtschaftliche Aspekt bei einer Verlegung in ein fremdes Stadion. "Wir rechnen mindestens mit 50 Prozent Verlust an Zuschauereinnahmen", erklärt Vorstand Neugebauer. Geld, das ehrenamtlich geführte Verein dringend benötigt.

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 24. Januar 2025, 18:06 Uhr