buten un binnen Kriegt Werder doch das große Zittern? "Müssen wachsam sein"
Seit vier Spielen wartet Werder Bremen auf einen Sieg. Momentan reicht das Punktepolster auf die Abstiegsränge noch aus, doch Trainer Ole Werner mahnt zur Vorsicht.
Werder-Fans zählen zu den äußerst genügsamen Menschen, und es gehört schon eine Menge dazu, bis ihnen ein Fußball-Nachmittag im Weser-Stadion die Laune verdirbt.
Am Sonntag jedoch, da sah man nach dem Abpfiff kein buntes Treiben rings um den Osterdeich, keine bierselig-launigen Gruppen unterwegs, sondern vor allem Fans zu Fuß und auf dem Rad – zügig und schweigend, schnurstracks auf dem Heimweg.
3 Niederlagen aus 4 Spielen
Echten Spaß macht es momentan offensichtlich nicht, Werder-Fan zu sein. Statt Feierlaune macht sich nach der 1:2-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim langsam Sorge rings um das Weser-Stadion breit. Noch ist es zu früh für Alarmstimmung, doch die Lage bei Werder ist mindestens angespannt.
Wachsam muss man sein. Die Punkte, die wir haben, werden nicht reichen, um in der Liga zu bleiben.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Gegen Hoffenheim hätten die Bremer einen weiteren wichtigen Schritt auf der Mission Klassenerhalt klarmachen können, doch nun wartet Werder seit vier Spielen auf einen Sieg – drei von ihnen waren gar Niederlagen. Noch liegen die Bremer mit 30 Punkten auf Rang elf und das Polster auf den Relegationsplatz beträgt neun Punkte.
Vor 2 Jahren brachten 7 Schlappen am Stück den Abstieg
Da noch acht Partien in dieser Saison zu spielen sind, scheint alles im grünen Bereich. Allerdings ist es gerade einmal zwei Jahre her, dass Werder zu einem ähnlichen Zeitpunkt ebenfalls mit 30 Punkten scheinbar komfortabel in sicherem Abstand zum Tabellenkeller lag – doch dann folgte die fatale Serie von sieben Schlappen am Stück und der Abstieg.
Das bange Zählen geht wieder los, nun sind es bereits drei Niederlagen aus vier Spielen. "Wir machen uns keine Sorgen", betonte Torschütze Amos Pieper. Aber so langsam dürfte der ein oder andere Profi wohl ins Nachdenken kommen. Der schöne Schwung aus der Hinrunde ist endgültig dahin, der Aufsteiger tut sich inzwischen oft schwer.
Sorgen muss man sich immer machen, wenn man Dinge nicht selbst in der Hand hat. Wir haben alle Dinge selbst in der Hand. Für uns geht es darum, unsere Themen zu verbessern.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Fatale Gegentore nach der Halbzeitpause
Thema Nummer eins sind für Werner die Gegentreffer, die seine Mannschaft nach der Halbzeitpause kassiert. Wie schon beim 2:2 bei Borussia Mönchengladbach und dem 1:2 in Augsburg schlugen auch die Hoffenheimer sofort nach der Rückkehr aus der Kabine zu. Und das sogar im Doppelpack durch Andrej Kramaric (50. Minute) und Christoph Baumgartner (52.)
Besonders bitter: Trainer Werner findet keine Erklärung für dieses wiederkehrende Problem. "In der Häufung, wie wir das zuletzt hatten, muss man schon sagen, dass das ein Thema ist, aber eine schlüssige Erklärung habe ich aktuell auch nicht." Immer wieder habe er es in den vergangenen Wochen thematisiert, so Werner. Und auch Kapitän Marco Friedl bestätigte, dass die Mannschaft die Gegentorgefahr vor Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal explizit angesprochen hatte – offensichtlich ohne Wirkung.
Wir haben auch im Kreis noch einmal kurz darüber gesprochen, dass wir jetzt hellwach sein müssen und den gleichen Fehler wie in der Vergangenheit nicht noch einmal machen dürfen – und genau den gleichen Fehler machen wir dann gleich zwei Mal.
(Werder-Kapitän Marco Friedl)
Alles nur eine Phase?
Nicht zu wissen, woher ein Problem rührt, macht es umso schwerer, es zu beseitigen. Dass Werder immer wieder nach der Halbzeit schlafe und zudem individuelle Fehler mache, monierte Friedl. Doch der Kapitän glaubt, das es nur eine normale Phase sei, die in einer Saison eben mal auftaucht. "Es gibt Phasen, wo du drei, vier Spiele nicht gewinnst. Jetzt ist so eine Phase."
Doch sollte das fünfte, sechste sieglose Spiel folgen, dann dürfte die wachsame Sorge rund ums Weser-Stadion wohl langsam doch in Alarmstimmung umschlagen. Die nächsten beiden Partien gegen Mainz und Freiburg werden dabei jedenfalls so oder so keine Selbstläufer. Die Zeiten sind aufreibend für Werder-Fans.
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Sportblitz, 3. April 2023, 18:06 Uhr