buten un binnen "Heiß auf den Titel": Schnappt sich Werder den Tischtennis-Pokal?
Ab 11 Uhr wollen die Bremer im Halbfinale des Final Four ihren Dauerrivalen Saarbrücken bezwingen – denn es soll danach endlich mit dem ersten Pokalsieg klappen.
Es heißt ja, dass der Letzte das Licht ausmacht. Am frühen Freitagabend wurde es in der Sportarena von Neu-UIm tatsächlich plötzlich schlagartig dunkel – die Hallenregie wollte den Tischtennis-Profis von Werder Bremen wohl etwas drastisch klarmachen, dass ihre Trainingszeit nun wirklich vorbei war.
"Die Jungs sind so heiß, man musste uns schon fast rauswerfen", meinte Werder-Coach Cristian Tamas mit einem Augenzwinkern. Sein Team um Mattias Falck, Kirill Gerassimenko, Marcelo Aguirre und Andrej Putuntica hatte die zwei Stunden komplett ausgereizt, noch einmal alles reingehauen im letzten Training vor dem großen Showdown am Samstag ab 11 Uhr.
Die Jungs wollen unbedingt den Titel für Werder Bremen. Alle sind fit und bereit und wir hoffen, dass wir es dieses Mal schaffen werden.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)
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Viel Ehre, kaum Geld
Einmal den Pokal hochhalten – das ist auch für die Bremer Tischtennis-Profis etwas Großes. Doch es ist nicht wie bei ihren Werder-Fußballkollegen, dass der Pokalwettbewerb auch nebenbei noch Millionensummen in die Kasse spült.
Ganz ohne Prämie und nur für die Ehre wie bei den Tanzweltmeistern des Bremer Grün-Gold-Clubs ist es im Tischtennis zwar auch nicht. Eher so, wie beim Eishockey-Abenteuer in der Champions-League der Fischtown Pinguins: Es gibt eine bessere Aufwandsentschädigung, die in Reisekosten investiert wird.
Letzte Vorbereitungen, letztes Training vor dem Final Four in Neu-Ulm. Werder Bremen (linker Tisch) trainiert parallel zum Team von Bad Homburg.
Der Pokalsieg wird ein Kraftakt
5.000 Tischtennis-Fans werden am Samstag beim Final Four lautstark für Stimmung sorgen.
So konnte das Tischtennis-Team dieses Mal von Bremen nach Süddeutschland fliegen, statt auch noch die Strapazen der langen Autofahrt in Kauf zu nehmen. Denn der Final-Four-Tag am Samstag wird schon anstrengend genug. Um 11 Uhr steht das Halbfinale gegen Saarbrücken an. Sollte Werder gewinnen, folgt im Anschluss direkt das Finale gegen Ochsenhausen oder Bad Homburg.
Ein echter Kraftakt, für den die Mannschaft seit Weihnachten mit Vollgas und Extra-Schichten trainiert hat. "Alle haben super mitgezogen", lobte Trainer Tamas, "das zeigt den Charakter der Jungs. Wir sind alle sehr stolz, dass wir hier unter den aktuell vier stärksten Teams dabei sind."
Ohne Boll und Ovtcharov – nutzt Werder seine Chance?
Zum ersten Mal seit sechs Jahren ist Werder wieder auf der großen Bühne dabei und hat die Chance, sich zu zeigen. "Es geht zwar nicht um das große Geld, aber ums Prestige", betonte Tamas. Die Tischtennisszene schaut am Samstag genau hin, wer dieses Final Four rockt und den ersten Titel des Jahres holt.
Auf dem fünf Meter großen Turnier-Banner unter der Hallendecke ist Werder-Kapitän Falck als Star des Teams zu sehen – Timo Boll ist mit Rekordpokalsieger Düsseldorf erstmals seit einer Ewigkeit nicht dabei. Dimitrij Ovtcharov auch nicht, denn den hat Werder mit Fulda im Viertelfinale rausgeworfen. Wer weiß, vielleicht sind es ja dieses Mal wirklich die Bremer, die am Samstagabend in der Arena von Neu-Ulm das Licht ausmachen. Müde, aber glücklich und mit dem Pokal im Arm.
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Sportblitz, 2. Januar 2025, 18:06 Uhr