buten un binnen 3 Fragezeichen vor Werders Tischtennis-Saisonstart
Am Freitag um 19 Uhr eröffnen die Bremer die neue Bundesliga-Saison gegen Aufsteiger Borussia Dortmund. Zum Start gibt es für Werder aber noch ein paar Unbekannte.
Ab jetzt dreht sich wieder alles um den kleinen, weißen Plastikball, 40 Millimeter im Durchmesser, 2,7 Gramm schwer und bis zu 170 Kilometer pro Stunde schnell, wenn ein Profi mit voller Wucht dagegen haut.
Und am Freitagabend werden die Tischtennis-Profis von Werder Bremen diesen kleinen Ball ordentlich strapazieren, ab 19 Uhr eröffnet das Team von Trainer Cristian Tamas die neue Bundesliga-Saison.
Werder Bremen gegen Borussia Dortmund zum Auftakt
Zu Gast in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle in Bremen-Hastedt ist dann Borussia Dortmund – es klingt nach einem Fußball-Klassiker, ist aber ein neues Duell im Tischtennis. Dortmund ist Bundesliga-Aufsteiger und Werder der Favorit im Heimspiel.
Das Spiel wollen wir unbedingt gewinnen und positiv in die Saison starten. Und dann mit breiter Brust zu den drei Auswärtsspielen fahren. Es ist eine Ehre, dass wir zum zweiten Mal die Liga eröffnen dürfen in Bremen und da wollen wir liefern.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)
Dennoch bremst Tamas vor diesem Saisonbeginn ein bisschen die Erwartungen. Wie weit es für Werder gehen kann, lässt sich noch nicht richtig abschätzen. Denn es gibt ein paar Unbekannte:
1. Ist die letzte Saison Last oder macht sie Lust auf mehr?
Dieser vergebene Matchball schmerzte Werder noch lange. Die Bremer hatten Ende Mai das Play-off-Halbfinale erreicht und dabei den Favoriten 1. FC Saarbrücken TT fast ins Entscheidungsspiel gezwungen. Fast. Eben weil die Sensation so knapp vergeben wurde, tat es weh. "Die Enttäuschung ist jetzt weg und wir sind sehr stolz auf die letzte Saison", betont Tamas, "das gibt uns ein gutes Gefühl, das bleibt auch. Lust auf ein nächstes Halbfinale haben wir auf jeden Fall. Aber es wird in diesem Jahr schwieriger, das zu erreichen. Die Liga hat sich enorm verstärkt."
2. Wie schnell finden die Werder-Profis in die Spur?
Werders Nummer eins Mattias Falck hat eine zweimonatige Zwangspause hinter sich, bedingt durch eine Leistenbruch-Operation und seine frustrierende Reservistenrolle bei den Olympischen Spielen. "Ich fühle mich gut, habe sehr viel und gut trainiert", sagte Falck. Doch die Matchpraxis fehlt dem Schweden. Wie schnell der Vizeweltmeister von 2019 seinen Rhythmus findet, muss sich zeigen.
Auch, wie schnell Werders zweite Stütze Kirill Gerassimenko seinen Akku wieder aufladen kann. Der Kasache hatte bei den Spielen in Paris mit seinem Sieg über Dang Qiu für Furore gesorgt und war bis ins Achtelfinale gekommen. In seiner Heimat wurde Gerassimenko anschließend mit einem großen Empfang und viel Tamtam gefeiert.
Nach solchen großen Ereignissen fällt man eigentlich in ein Loch, die Anspannung fällt ab. Das ist mental dann schwierig. Kirill ist spielerisch auf einem sehr guten Niveau, aber ihm fehlt noch die Frische nach Paris.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)
3. Wie stark ist die Konkurrenz wirklich?
Mit Dimitrij Ovtcharov kehrt einer der besten deutschen Profis in die Tischtennis-Bundesliga zurück.
Die Bundesliga war bereits in der vergangenen Saison sehr stark besetzt, nun haben sich einige der zwölf Vereine nochmals verstärkt, inklusive der beiden Aufsteiger Dortmund und Bad Homburg. Dimitrij Ovtcharov kehrt in die Liga zurück. Kristian Karlsson ist ebenso wieder da und große Namen wie der Weltranglistendritte Hugo Calderano oder Kanak Jha, Shunsuke Togami, Patrick Franziska, Darko Jogic, Anton Källberg – und Mattias Falck sind weiterhin dabei.
Tischtennis-Legende Timo Boll dreht noch eine letzte Abschiedsrunde mit Borussia Düsseldorf und wird sich bestmöglich verabschieden wollen. Viele der stärksten Spieler außerhalb Chinas tummeln sich in der Bundesliga, doch es muss sich erst zeigen, welche Verstärkungen und Wechsel auch tatsächlich funktionieren und wie oft die großen Namen überhaupt zum Einsatz kommen.
Ovtcharov wird auf jeden Fall alle Heimspiele für Fulda bestreiten, ob noch darüber hinaus, ist bisher nicht bekannt. Wo sich Werder in dieser Gemengelage platzieren kann, wird sich wohl nach den ersten fünf Spieltagen besser abschätzen lassen. Die Bremer wollen vorab lieber vorsichtig bleiben. Die Konkurrenz hat schließlich vorgemacht, wie schnell nach einem Höhenflug der Absturz kommen kann.
Fulda hat Playoffs gespielt und ist mit der gleichen Mannschaft ein Jahr später in der letzten Saison eigentlich abgestiegen. Für uns geht es auch wieder bei null los und wir müssen uns erstmal wieder hocharbeiten.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)
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Sportblitz, 22. August 2024, 18:06 Uhr