Wolfsburgs Lukas Nmecha lacht.

NDR-Sport Wolfsburgs Nmecha: Europa ist für den VfL ein "realistisches Ziel"

Stand: 04.01.2025 10:00 Uhr

Der VfL Wolfsburg steht in der Fußball-Bundesliga aktuell auf Rang elf. Der lange verletzte Stürmer Lukas Nmecha aber glaubt, dass ein Europacup-Platz für die "Wölfe" drin ist - und will seinen Teil dazu beitragen.

Von Tobias Knaack und Kristoffer Klein

Lukas Nmecha strahlt. Und das liegt nicht nur an den perfekten Bedingungen im Trainingslager im portugiesischen Almancil oder an der Sonne, die dem Wolfsburger Stürmer ins Gesicht scheint. "Ich fühle mich viel besser als nach den anderen Comebacks", sagte der 26-Jährige im Gespräch mit dem NDR. Sein Knie sei "in einer sehr guten Lage und insgesamt fühle ich mich sehr fit".

Dass Nmecha nach einer abermals langen Verletzungspause langsam in Form kommt, das hatte er im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause angedeutet. Der gebürtige Hamburger war zur Pause gegen Borussia Dortmund beim Stand von 0:3 von Trainer Ralph Hasenhüttl eingewechselt worden und hatte das Spiel der "Wölfe" umgehend belebt.

"Es waren meine ersten 45 Minuten nach 20 Monaten und darauf möchte ich aufbauen."
— VfL-Stürmer Lukas Nmecha

Obwohl die Niederlage gegen den BVB - Endstand 1:3 - ein Dämpfer für die Ambitionen des VfL war: Für Nmecha, vor gar nicht allzu langer Zeit einer der vielversprechendsten Stürmer im deutschen Fußball, war sie ein Erfolg. "Es waren meine ersten 45 Minuten nach 20 Monaten und darauf möchte ich aufbauen."

Lange Leidenszeit

Und das behutsam. Denn hinter dem Stürmer, der das Toreschießen einst in der Jugend von Manchester City lernte und der die deutsche U21-Nationalmannschaft 2021 mit vier Treffern zum EM-Titel schoss, liegt eine lange Leidenszeit. Seit November 2022 hat er 56 Spiele verpasst. Oberschenkelprobleme, Knöchelverletzung, Knieprobleme, Knieverletzungen und zuletzt eine langwierige Oberschenkelverletzung, die ihn seit dem vergangenen März außer Gefecht gesetzt hatte.

Nun aber ist Nmecha zurück - und das nicht nur körperlich, sondern auch mental, wie er sagt. "Ich passe mehr als früher auf meinen Körper auf" - etwa dadurch, "dass ich nach dem Training nicht immer auf das Tor ballere".

Nmecha: "Bessere Mannschaft als in der letzten Saison"

Das will er sich lieber für die verbleibenden 19 Bundesliga-Spiele mit dem VfL in dieser Saison aufheben. Kommt Nmecha in Fahrt, könnte das die Niedersachsen ihrem Ziel näher bringen - der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.

Nmecha hält das für "realistisch. Wir haben eine bessere Mannschaft als in der letzten oder vorletzten Saison. Wir haben eine gute Grundqualität. In den Spielen, in denen wir gut waren, hat man gesehen, dass wir wirklich was können."

Verletzte Spieler kommen zurück

Aus Sicht der "Wölfe" hat das in der bisherigen Saison - trotz einer Phase von acht ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge - noch nicht wirklich konstant geklappt. "Ich glaube, wir stehen, wo wir stehen", sagt Nmecha, der aber auch glaubt, dass "es noch viel besser werden kann". Aktuell befinde sich die Mannschaft noch "in einer Phase, in der Spieler wie ich, die länger verletzt waren, wieder zurückkommen. Wir müssen uns noch ein bisschen anpassen."

Gegen Dortmund habe man seiner Meinung beispielsweise noch gesehen, "dass Spieler, die länger gefehlt haben, manche Dinge taktisch noch nicht komplett verstanden haben". Das sei "selbstverständlich" und für ihn kein Problem, denn: "Von den Spielern her haben wir eine sehr hohe Qualität."

Nmecha hofft auf bessere Resultate gegen Topteams

Zwei Spiele sind es nach der Winterpause zunächst noch in der Hinrunde - zum Auftakt in Hoffenheim (11. Januar, 15.30 Uhr, im NDR Livecenter) und dann gegen Mönchengladbach (14. Januar, 20.30 Uhr). Im Anschluss folgt die Rückrunde mit schweren Partien unter anderem bei Bayern München (18. Januar, 15.30 Uhr), in Frankfurt (2. Februar, 15.30 Uhr) und gegen Meister Leverkusen (8. Februar, 15.30 Uhr). "Wenn wir es da von den Resultaten her besser machen als zu Beginn, dann haben wir am Saisonende eine gute Chance", glaubt Nmecha.

Und für sich persönlich hat er nach seiner langen Leidenszeit einen ganz einfachen Wunsch: "Ich will spielen und ich will treffen und dann werden wir sehen", sagt er. Sein Vertrag beim VfL läuft im Sommer aus - für Nmecha geht es also auch um die eigene Zukunft.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 06.01.2025 | 13:17 Uhr