St. Paulis Johannes Eggestein (r.) im Zweikampf mit Berlins Lucas Tousart

NDR-Sport St. Pauli will gegen Union Berlin die Heimbilanz aufbessern

Stand: 24.01.2025 17:15 Uhr

Zwei Saisonsiege in Folge - dies gelang Fußball-Bundesligist FC St. Pauli in dieser Spielzeit bisher noch nicht. Gegen den 1. FC Union Berlin wollen die Norddeutschen dies ändern - und ihre Heimbilanz aufbessern.

"Uns erwartet ein Spiel, das uns wieder alles abverlangt", sagte Trainer Alexander Blessin mit Blick auf die Partie gegen die "Eisernen". Es werde "Zeit, auch mal ein zweites Spiel in Folge zu gewinnen", sagte der Coach in Anspielung auf den jüngsten Erfolg in Heidenheim. Mit einem Sieg im direkten Duell mit Union könnten die Braun-Weißen punktetechnisch mit dem Hauptstadtclub gleichziehen.

Dafür müsste am Sonntag (17.30 Uhr, im NDR Livecenter) auch ein bisheriges Mantra aufgebrochen werden: Die Hamburger sind das schlechteste Heim-Team der Liga, konnten aus acht Partien bisher nur fünf Punkte bzw. einen Sieg holen (3:1 gegen Holstein Kiel). "Es nervt uns brutal", sagte der gebürtige Schwabe Blessin über die schmale Ausbeute. "Die Siege am Millerntor sind die süßesten", fügte der Coach hinzu und erklärte, dass seine Mannschaft darauf "brenne", die Fans im Stadion am Sonntag mit einem Sieg zu beschenken.

St. Pauli: Bei Führung Sieg, bei Rückstand...

Ebenfalls auffällig war und ist in der bisherigen Saison, dass St. Pauli immer gewinnt, sobald sie in Führung gehen - aber auch stets verliert, sobald das Team einen Rückstand kassiert. Auch gegen Berlin rechnet Blessin mit "wenig Torchancen", dennoch wolle sein Team mutig auftreten und nicht destruktiv agieren.

Beim Gegner rechnet Blessin mit Altbewährtem: Nachdem Unions neuer Trainer Steffen Baumgart zweimal mit seiner Viererkette gescheitert war, setzte der Coach zuletzt gegen Mainz wieder auf eine Fünferkette - mit Erfolg. Die Berliner gewannen mit 2:1. Man müsse gegen einen sehr kompakten Gegner vor allem in die Tiefe gehen, sagte Blessin. "Wir brauchen auch Geduld. Wir müssen Räume öffnen und die richtigen Optionen finden. Wir dürfen nicht in Räume spielen, in denen sie stark sind. Denn verteidigen können sie, das wissen wir."

Verbal lehnten sich die Köpenicker in Person von Coach Baumgart, der im vergangenen November bei Lokalrivale HSV nach nur neun Monaten entlassen worden war, vor dem Anpfiff aus dem Fenster. Die Hierarchie der größten Fußballclubs in Berlin und Hamburg findet der Union-Trainer nur bedingt vergleichbar. "Hier ist es auch von Mitgliederzahlen eine Veränderung. Die ist in Hamburg nicht existent. Da gibt es einen ganz großen Verein, auch von den Mitgliederzahlen und vom Stadion her. Und es gibt einen Verein, der im Moment in der ersten Liga spielt", sagte der 53-Jährige.

Saad wieder fit, Mets braucht Geduld

Personell bieten sich den Kiezkickern offensiv mehrere Alternativen. Flügelspieler Elias Saad ist wieder fit und könnte gegen die Hauptstädter von der Bank aus ins Spiel kommen. Defensiv hingegen werden die Hamburger basteln müssen: Abwehrchef Eric Smith fehlt gelbgesperrt, ihn könnten Lars Ritzka oder James Sands ersetzen. Adam Dzwigala fehlt den Hamburgern indes rotgesperrt, Connor Metcalfe befindet sich nach wie vor im Aufbauprozess nach seiner Verletzung. Robert Wagner benötige laut Blessin noch Zeit, gleiches gilt für Karol Mets.

Mögliche Aufstellungen:

St. Pauli: Vasilj - Sands, Wahl, Nemeth - Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu - Guilavogui, Eggestein, Afolayan
Berlin: Schwolow - Doekhi, Querfeld, Diogo Leite - Juranovic, Khedira, Rothe - Schäfer, Kemlein - Jordan, Hollerbach

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 24.01.2025 | 19:30 Uhr