Neuer Coach in Rostock Selimbegovic: "Genug Qualität" für den Klassenerhalt
Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat am Dienstagvormittag seinen neuen Trainer Mersad Selimbegovic vorgestellt. Der gebürtige Bosnier geht die Aufgabe mit viel Optimismus an und freut sich "auf die Wucht, die dieser Verein mitbringt".
Mit dieser Wucht könne er sich "gut identifizieren. Ich freue mich darauf", sagte der 41-Jährige bei seiner ersten Pressekonferenz als Rostock-Coach. "Der Verein hat sehr viel Tradition und sehr viele Möglichkeiten. In dem Konstrukt Verein, Mannschaft, Fans ist sehr viel möglich, zusammen zu entwickeln." Dass es beim Tabellen-16. in dieser Saison alles andere als rund läuft und der Club nur eines seiner letzten zehn Pflichtspiele des Jahres gewinnen konnte, schreckt ihn nicht ab.
"Dieser Verein hat sehr viel Wucht und sehr viel Tradition. In dem Konstrukt Verein, Mannschaft, Fans ist sehr viel möglich, zusammen zu entwickeln."
— Trainer Mersad Selimbegovic
Ganz im Gegenteil, er sei guter Dinge: "Die Mannschaft hat genug Qualität, um unsere Ziele zu erreichen", betonte Selimbegovic. "Ich glaube an die Jungs und kann es kaum erwarten, mit ihnen zu arbeiten." Darauf muss er allerdings noch etwas warten - das Team ist bereits im Weihnachtsurlaub.
Am 4. Januar geht es ins Trainingslager in die Türkei
Trotzdem werde er sich schon mit vielen austauschen, bevor sich alle am 2. Januar in Rostock treffen. Zwei Tage später reisen Trainerteam und Mannschaft bereits ins Trainingslager in die Türkei. Es gelte, möglichst schnell "eine Einheit" zu werden. Abseits des Platzes, aber auch auf dem Platz. Und da will der neue Coach einiges anders machen als sein eher für Defensiv-Fußball bekannter Vorgänger Alois Schwartz.
Der Spielstil seines Teams solle "aktiv" sein. "Das kann auch mal defensiver aussehen. Aber wir wollen früher stören, mehr pressen und auch mehr Aktivität im eigenen Ballbesitz haben. Und wir wollen versuchen, auch spielerische Lösungen zu finden", skizzierte der Fußball-Lehrer. "Das ist die Aufgabe. Und die ist auch mit diesem Kader zu lösen."
Miserable Ausbeute bisher: 17 Spiele, 17 Punkte und 17 Tore
Die Rostocker hatten nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell gegen Schalke 04 überraschend Trainer Schwartz entlassen. Überraschend, weil der 56-Jährige nach dem Klassenerhalt in der Vorsaison im Sommer erst seinen Vertrag bis 2025 verlängert hatte.
Doch auch ohne den Trainer-Routinier an der Seitenlinie hatte Hansa auch noch das letzte Spiel des Jahres verloren. Mit Nachwuchschef Uwe Speidel als Interims-Trainer auf der Bank gab es beim SC Paderborn eine sang- und klanglose 0:3-Niederlage. 17 Punkte nach 17 Spielen und auch lediglich 17 Tore sind eine miserable Ausbeute. Die Mecklenburger überwintern auf dem Abstiegsrelegationsrang und haben nur noch drei Zähler Vorsprung auf die wiedererstarkten Braunschweiger.
Sportchef Walter setzt aus Selimbegovics Erfahrung
Nun also Selimbegovic. "Es war ein intensiver Prozess in den vergangenen Tagen", erklärte Sportchef Kristian Walter. Die Situation sei "genau analysiert" worden. Selimbegovic ist laut Walter "die beste Lösung für uns". Selimbegovic war als Spieler, Jugend-, Co- und Cheftrainer insgesamt 17 Jahre für Jahn Regensburg tätig. 2020, 2021 und 2022 führte er den Jahn in der Zweiten Liga zum Klassenerhalt - stets im untereren Tabellenmittelfeld.
"Mersad Selimbegovic hat viel Erfahrung im Abstiegskampf und wir setzen mit ihm jetzt den vollen Fokus auf unsere Ziele."
— Sportchef Kristian Walter
"Mersad hat den Verein in Regensburg geprägt und mitentwickelt, das wünschen wir uns auch von ihm", erklärte Walter und fügte hinzu: "Er hat viel Erfahrung im Abstiegskampf und wir setzen mit ihm jetzt den vollen Fokus auf unsere Ziele."
Allerdings: In der vergangenen Saison klappte es mit Selimbegovic in Regensburg nicht mehr so gut. Nach 31 Spieltagen stand der Jahn auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und wie der Fußball manchmal so tickt: Sein letztes Spiel für die Donau-Städter war ausgerechnet eine 0:2-Niederlage in Rostock.
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Nordmagazin | 19.12.2023 | 19:30 Uhr