
NDR-Sport Segeln: Boris Herrmanns Malizia - Seaexplorer verkauft
Der Hamburger Weltumsegler Boris Herrmann wird die Malizia - Seaexplorer nach dem Ocean Race Europe an Francesca Clapcich übergeben. Die Italienerin hat die Imoca-Yacht mit der Unterstützung von 11th Hour Racing für eine eigene Vendée-Globe-Kampagne gekauft.
"Ich bin unglaublich stolz auf dieses Boot und was wir gemeinsam erreicht haben. Es wird traurig sein, mich nach all der Zeit, Energie und Arbeit, die wir in sie gesteckt haben, zu verabschieden", sagte Herrmann. "Andererseits freue ich mich darauf, sie an eine Seglerin wie Frankie zu übergeben, die so viel Tatendrang, Leidenschaft und Ehrgeiz hat. Ich bin gespannt, was sie bei der Vendée Globe 2028 mit der Malizia - Seaexplorer erreichen wird."
"Sie wird immer das wichtigste Schiff in meinem Leben bleiben."
— Boris Herrmann über die Malizia
Die 37-Jährige wird das Boot nach dem Ocean Race Europe übernehmen, das am 10. August in Kiel startet. Die Hightech-Yacht wechselt damit nach rund 100.000 gesegelten Seemeilen, zwei Weltumrundungen und sechs Atlantiküberquerungen den Besitzer.
Team Malizia und Clapcich arbeiten zusammen
Clapcich will mit der Hightech-Yacht an der Vendée Globe 2028 teilnehmen. Die Italoamerikanerin wird damit die erste Seglerin sein, die bei an allen vier großen Segelevents dabei ist: den Olympischen Spielen, dem America's Cup, dem Ocean Race und der Vendée Globe. Das vierjährige Rennen um die Qualifikation beginnt am 26. Oktober mit der Transat Café L'Or, die vom französischen Le Havre nach Fort-de-France (Martinique) führt.
Das Team Malizia werde weiterhin mit Clapcich technisch zusammenarbeiten, "um sicherzustellen, dass Frankie das bestmögliche Boot für ihre Rennen hat. Wir haben ähnliche Ziele, die uns in Sachen Nachhaltigkeit und den Ozean eint, und die Zusammenarbeit in diesen Themen wird das nächste Abenteuer sein", so der sechsmalige Weltumsegler Herrmann.
"Wir haben uns für das Team Malizia entschieden, weil sie das Boot in- und auswendig kennen und mich am besten auf das Solo-Imoca-Hochseesegeln vorbereiten können", erklärte Clapcich.
Malizia - Seaexplorer sorgte zunächst für Skepsis
Die nach Herrmanns Wünschen konzipierte Malizia - Seaexplorer war 2022 vom Stapel gelaufen und hatte mit ihrem abgerundeten Bug und ihrer robusten Bauweise zunächst für Skepsis in der Szene gesorgt. Das Boot überzeugte aber nicht zuletzt beim Ocean Race 2022/23, wo Herrmann und Co. unter anderem die fordernde Königsetappe Etappe im Südpolarmeer gewannen und Gesamtplatz drei belegten. Es triumphierte das 11th Hour Racing Team - mit Clapcich.
Bei der im Januar zu Ende gegangenen Vendée Globe hatte Herrmann Platz zwölf belegt und war damit auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Im Anschluss hatte der gebürtige Oldenburger eine dritte Teilnahme an der Solo-Regatta nonstop rund um den Globus in Aussicht gestellt. Zu den eigenen Neubauplänen will sich das Team Malizia erst im April äußern.
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Sport aktuell | 20.03.2025 | 15:17 Uhr