NDR-Sport Rassistische Aussagen in der Bahn von Hansa-Fans? Polizei ermittelt
Anhänger des FC Hansa Rostock sollen auf der Rückfahrt vom 2.-Liga-Spiel bei Hannover 96 rassistische und diskriminierende Durchsagen über die Lautsprecher eines Regionalzugs geäußert haben. Die Polizei ermittelt.
Wie die Bundespolizei am Mittwochmorgen mitteilte, hat sich der Sachverhalt am vergangenen Sonntag gegen 18.20 Uhr in der Regionalbahn RE 4317 von Hamburg nach Rostock ereignet. Laut Schilderungen von Reisenden habe bei einem Halt vor dem Hauptbahnhof Schwerin "eine als Anhänger des FC Hansa Rostock erkennbare Gruppe" den Zug bestiegen. Dabei handelte es sich um größtenteils männliche Personen im jugendlichen Alter.
Die Gruppe habe sich im Zug verteilt und sei zunächst durch laute Rufe und Fangesänge aufgefallen. Dann hätten sich einige Personen während der Fahrt Zutritt in das Abteil der Zugbegleiter verschafft. Über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten seien anschließend lauthals Durchsagen über die Zuglautsprecheranlage getätigt worden, die im gesamten Regional-Express zu hören waren.
Polizei bittet Zeugen um Hilfe
Neben falschen Ankunftszeiten, Musikwiedergaben seien nach bisherigen Zeugenaussagen auch strafrechtlich relevante diskriminierende, sexistische und rassistische Äußerungen verbreitet worden, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Aufforderungen des Zugbegleitpersonals, dies zu unterlassen, wurden laut Polizei-Angaben von den Tatverdächtigen ignoriert. Die Bundespolizei nahm Ermittlungen auf und bittet Zeugen um Hilfe.
Der FC Hansa hat sich bisher noch nicht zu den Vorkommnissen geäußert. Fans des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten hatten in dieser Saison bereits mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt.
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Nordmagazin | 07.02.2024 | 19:30 Uhr