Jubel bei den Hansa-Profis um die Interimstrainer Marcus Rabenhorst (l.) und Simon Pesch (3.v.r.).

3. Liga Hansa Rostock: "Einfach ein geiler Laden hier"

Stand: 27.10.2024 12:44 Uhr

Die Erleichterung bei Hansa Rostock nach dem 4:0-Erfolg gegen Rot-Weiss Essen ist groß, der Club steht in der 3. Fußball-Liga wieder über dem Strich. Wer dauerhaft Nachfolger des geschassten Trainers Bernd Hollerbach wird, ist jedoch noch offen.

"Zur Not machen wir es auch nochmal gegen Osnabrück", meinte Interimscoach Simon Pesch, der gemeinsam mit Marcus Rabenhorst nach der Entlassung von Cheftrainer Hollerbach den weiteren Absturz auf beeindruckende Weise vorerst gestoppt hatte. Vier Tore erzielte Hansa im Kellerduell am Sonnabend - so viele wie in den vorangegangenen fünf Spielen zusammen.

Schumacher: "Es fühlt sich bombastisch an"

Entsprechend groß war die Freude und die Erleichterung auch bei den Spielern: "Es fühlt sich bombastisch an, bei vielen ist die Last abgefallen, dass wir den Fans und dem Verein etwas zurückgeben konnten. Wir, und vor allem die Fans, mussten in den letzten Wochen und Monaten, Jahren viel Scheiße fressen", sagte Kevin Schumacher, der den Sieg mit seinem Treffer zum 1:0 eingeleitet hatte, bei "MagentaSport".

In den wenigen Tagen der Vorbereitung sei es nur darum gegangen, "dass wir gewinnen, Spaß haben, Zweikämpfe gewinnen und einen guten Auftritt hinlegen", so der Angreifer. Pesch und Rabenhorst hätten genau das vermittelt und zudem einen "guten Matchplan" gehabt.

Gute personelle Entscheidungen, positives Mindset

Von so viel Lob wollte Pesch nichts hören, die Startelf habe sich aufgrund der englischen Woche von selbst ergeben. So habe beispielsweise Kapitän Franz Pfanne nur auf der Bank gesessen, weil ihm die Frische gefehlt habe. Gleichwohl erwiesen sich die personellen Entscheidungen des Interims-Duos als goldrichtig: Startelf-Debütant Dario Gebuhr und Schumacher, der zuletzt vor einem Monat in der Anfangsformation gestanden hatte, sowie die später eingewechselten Tim Krohn und Ryan Naderi glänzten allesamt als Torschützen.

"Es muss jedem klar sein, dass wir so weitermachen und an diesen Tag anknüpfen müssen. Dann wird es extrem schwierig, gegen uns zu gewinnen."
— Hansa-Profi Kevin Schumacher

Zudem setzte Pesch auf ein positives Mindset: "Wir wollten über nichts Negatives nachdenken, das haben wir in der Vergangenheit zu viel gemacht und dabei vergessen, was Hansa auszeichnet." Er habe mit der Mannschaft zeigen wollen, "dass es anders geht. Wir hatten unglaublich Bock darauf. Dann ist es einfach ein geiler Laden hier." Zur Belohnung für den Sieg gegen Essen gab es für die Mannschaft erst einmal zwei Tage frei.

MDR-Umfrage: Mehrheit für Härtel-Rückkehr

Wie es indes auf der Trainerposition weiter geht, ist offen. Eine Dauerlösung können Pesch und Rabenhorst nicht sein, beiden fehlt die erforderliche UEFA-Pro-Lizenz. Gemäß den DFB-Vorgaben dürfen sie nur bis zum 11. November für die Mecklenburger tätig sein. Das bedeutet, dass Hansa-Sportchef Amir Shapourzadeh spätestens nach der Länderspielpause zum Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (23.11.) einen neuen Chefcoach präsentieren muss.

Erste Gespräche mit potenziellen Kandidaten habe er bereits geführt, erklärte der 46-Jährige. Gerüchte um eine Rückkehr von Jens Härtel wollte Shapourzadeh jedoch nicht kommentieren. In einer Umfrage des MDR hatten sich 40 Prozent der Befragten für den Coach ausgesprochen, der Hansa bereits von Januar 2019 bis November 2022 trainiert und in die Zweite Liga geführt hatte.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 27.10.2024 | 22:50 Uhr