Handball-Champions-League THW Kiel in Kielce gefordert
DHB-Pokal? Ausgeschieden. Meisterschaft? Chancenlos. Nach einer bislang ziemlich holprigen Saison geht es für den THW Kiel beim Restart in der Champions League gegen Vorjahresfinalist Kielce und um die letzte verbliebene Titelhoffnung.
Nach dem jüngsten Arbeitssieg in der Liga beim Bergischen HC (29:25) blieb der THW-Tross in Westdeutschland, um direkt weiter nach Polen zum heutigen Champions-League-Gruppenspiel bei Kielce (20.45 Uhr) zu reisen. Die Zwischenzeit soll genutzt werden für die Vorbereitung, aber auch für grundsätzliche Gedanken. Spätestens die Heimniederlage gegen den SC Magdeburg hatte gezeigt, dass in dieser Saison andere Teams auf der nationalen Bühne den Ton angeben und es mit einer erneuten Meisterschaft kaum etwas werden dürfte.
Pekeler: "Müssen an den Basics arbeiten"
"Wir müssen an den Basics arbeiten, um wieder guten Handball zu spielen", forderte Kreisläufer und Abwehr-Stratege Hendrik Pekeler. "Wir müssen bessere Entscheidungen treffen, besser im Abschluss und im Rückzug werden - ja, es gibt so vieles, wo wir uns verbessern können." Trainer Filip Jicha meinte: "Wir haben einen langen Weg begonnen, der mit harter Arbeit gesäumt ist und steinig sein wird."
Direkter Viertelfinaleinzug für Kiel in Sichtweite
Zumindest bringt den THW-Fans der Blick auf die Tabelle der Champions League so richtig Spaß. Die "Zebras" stehen nach zehn von 14 Spieltagen an der Spitze der Gruppe A - und das sogar mit drei Punkten Vorsprung. Ein erster oder zweiter Platz und damit der direkte Einzug ins Viertelfinale sind zum Greifen nah.
"Es ist ewig her, dass wir mal in Kielce gewinnen konnten. Da war ich selbst noch Spieler. Favorit sind wir allein schon mit Blick auf die Historie sicherlich nicht."
— THW-Trainer Filip Jicha
Zu den ärgsten Verfolgern gehört allerdings auch Vorjahresfinalist Kielce, sodass die kommende Auswärtsaufgabe gleich Schlüsselspiel-Charakter besitzt. Im Südosten Polens hat der THW zuletzt 2011 gewonnen, verlor seitdem alle fünf Gastspiele. Immerhin glückte im vergangenen Oktober ein 35:31-Erfolg im Heimspiel.
Wird Ex-THW-Keeper Wolff zum Faktor?
Damals fehlte allerdings Andreas Wolff. Der deutsche Nationalkeeper, der von 2016 bis 2019 im THW-Tor stand, laborierte an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls, demonstrierte aber spätestens bei der Europameisterschaft im Januar wieder eindrucksvoll seine Klasse. Am vergangenen Wochenende musste er nur 20 Minuten spielen, denn Kielce wechselte beim lockeren 39:28-Erfolg bei Azoty Pulawy munter durch.
"Vor allem unsere Abwehr war gut, und diese wird ein sehr wichtiger Faktor gegen den THW Kiel", bilanzierte Co-Trainer Krzysztof Lijewski, der früher Profi beim HSV Hamburg war. Der THW reist voraussichtlich in Bestbesetzung nach Kielce.
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 14.02.2024 | 23:03 Uhr