NDR-Sport Gelingt Auswärtsmacht Werder Bremen der erste Sieg in Leipzig?
Am Sonntag startet Werder Bremen in seine verbleibenden 19 Spiele der Fußball-Bundesliga. Die Grün-Weißen wollen in Leipzig ihre zuletzt starke Serie von drei Liga-Siegen am Stück ausbauen - und könnten mit einem Erfolg an RB vorbeiziehen.
"Besonders gerne auswärts": So könnte die Überschrift über die bisherigen 15 Partien der Bremer in dieser Spielzeit lauten. Fünf Siege und starke 16 Punkte hat Werder bislang aus acht Spielen auf fremden Plätzen geholt - nur Spitzenreiter Bayern München ist in dieser Hinsicht besser.
Partie Nummer neun am Sonntag (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) wird eine ganz wichtige. Gelingt den Grün-Weißen in Leipzig der sechste Auswärtssieg der Saison, würden sie RB überholen. Aktuell liegen die Sachsen mit 27 Punkten noch zwei Zähler vor dem SVW. Es wäre zudem ein weiterer Schritt zur Befeuerung der Europacup-Träume an der Weser.
Fritz: Europapokal-Nächte als "mittelfristiges Ziel"
"Wir sind realistisch, aber ich bin dennoch auch ein Freund davon, Ziele zu formulieren, weil wir weiterkommen wollen. Wenn du nicht den Mut hast, etwas erreichen zu wollen, dann kannst du dich nicht weiterentwickeln", sagte Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz. "Natürlich ist es der Anspruch und unser mittelfristiges Ziel als Club, dass wir auch mal wieder unter der Woche Flutlichtnächte im Weserstadion austragen - und das nicht nur in einer 'Englischen Woche' der Bundesliga."
Club und Team sieht er dabei auf einem guten Weg: "Die Eingespieltheit und die Tatsache, dass die Jungs die Spielidee und die Gedanken von Ole Werner komplett verinnerlicht haben, sind natürlich schon ein Faustpfand von uns, sagte Fritz.
Noch kein Bremer Sieg in Leipzig
Doch das Team von Trainer Werner ist gewarnt - und das vor allem statistisch-historisch. Denn auch wenn die beiden jüngsten Duelle der Clubs jeweils 1:1 endeten: Die Norddeutschen gehören zu den Leipziger Lieblingsgegnern. In bislang 14 Bundesliga-Partien gab es zehn RB-Siege und nur zwei Werder-Erfolge. In Leipzig konnten die Hanseaten noch nie gewinnen.
Und damit nicht genug: RB-Coach Marco Rose hat noch nie gegen Bremen verloren. In acht Spielen gegen den SVW gewann er fünfmal und erzielte drei Remis. Auf der anderen Seite konnte Werner in seiner Bundesliga-Bilanz als Trainer noch nie gegen RB gewinnen (zwei Remis, zwei Niederlagen).
Werder trifft auf Wankelmut
Mut aber macht, dass sein Team zuletzt einen stattlichen Lauf hatte: In den vergangenen sieben Pflichtspielen gab es nur eine Niederlage - beim 0:1 in Frankfurt. Mit dem 4:1 vor Weihnachten gelang gar der dritte Liga-Sieg in Serie. Werder spielt die bislang beste Hinrunde seit 13 Jahren. Und die könnten sie mit den Partien in Leipzig und gegen Heidenheim (15. Januar, 20.30 Uhr) weiter "veredeln".
Denn die Leipziger haben trotz Platz vier zuletzt ein ziemliches Auf und Ab erlebt. Im November waren sie sieglos geblieben und hatten erst mit dem 3:0 im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt den Turnaround geschafft. Danach gelang noch ein 2:0-Sieg in Kiel und ein 2:1-Liga-Erfolg gegen die Eintracht, ehe es beim 1:5 in München kurz vor Weihnachten erneut einen schweren Dämpfer gab. Werder trifft als auf Wankelmut.
Duell der Konter-Teams
Die Sachsen erwarten nach Nationalspieler David Raum auch Spielmacher Xavi Simons zurück. Nicht nur aufgrund dieser Personalie könnte es ein Hochgeschwindigkeits-Duell werden, ist es doch die Partie zweier konterstarker Teams. Keine Mannschaft in der Bundesliga hat nach Kontersituationen so viele Torchancen heraus gespielt wie RB (26). Die Bremer liegen in der Statistik immerhin auf Rang drei (20).
Ein Platz, den die Grün-Weißen bei einem eigenen Erfolg und günstigem Ausgang aller Bundesliga-Partien an diesem Wochenende auch in der Tabelle einnehmen könnten.
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Sportclub | 12.01.2025 | 22:50 Uhr