St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler

Aufsteiger braucht wohl neuen Coach FC St. Pauli: Einigung mit Brighton über Hürzeler-Ablöse?

Stand: 11.06.2024 21:55 Uhr

Den FC St. Pauli hat Trainer Fabian Hürzeler in die Fußball-Bundesliga geführt, sein eigener Weg wird ihn nun wohl zu Brighton & Hove Albion in die englische Premier League führen. Die Anzeichen für einen Wechsel verdichten sich weiter.

Als am Donnerstag der englische "Telegraph" erstmals über das Interesse von Brighton an St. Paulis Aufstiegstrainer berichtete, dürften das viele noch als "nur ein Gerücht" abgetan haben. Fünf Tage später deutet vieles auf den Abschied von Hürzeler hin. Wenngleich es noch keine offizielle Stellungnahme der Clubs oder des Trainers gibt.

Der 31-Jährige, der nach schier endlosen Verhandlungen erst im März seinen Vertrag verlängert hatte, und die Engländer haben allerdings nicht nur miteinander gesprochen, sondern sollen sich mündlich bereits auf einen Wechsel verständigt haben. Laut "Hamburger Abendblatt" sind sich beide Clubs auch über die Ablösesumme einig geworden. Sie soll im hohen einstelligen Millionen-Bereich liegen. Geschätzt werden etwa 7,5 Millionen Euro - plus Bonuszahlungen, sollte Brighton einen Europapokal-Wettbewerb erreichen. So viel Geld hat der Meister der 2. Fußball-Bundesliga noch nie bei einem Transfer eingenommen. Der Wechsel soll zeitnah verkündet werden, heißt es.

Noch nie ein so junger Trainer in der Premier League

Brighton, bei dem auch der deutsche Nationalspieler Pascal Groß unter Vertrag steht, hat sich gerade mit dem Cheftrainer der vergangenen Saison, Italiener Roberto De Zerbi, auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Hürzeler hat De Zerbi schon häufiger als sein Vorbild bezeichnet. Dass er eine Vorliebe für den englischen Fußball hat, ist ohnehin kein Geheimnis.

Hürzelers Wechsel wäre sogar historisch: In der Geschichte der Premier League gab es noch nie einen jüngeren Chefcoach. Auch De Zerbi ist mit seinen 45 Jahren deutlich älter.

Schon Abgang von Topscorer Hartel war ganz schwerer Schlag

Der Kater nach der großen Aufstiegsparty bei den St. Paulianern würde damit aber größer. Leihgabe Aljoscha Kemlein, der eine ganz starke Rückrunde gespielt hatte, kehrte wie vereinbart zurück zu Union Berlin.

Topscorer Marcel Hartel, der Aufstiegsgarant schlechthin, hat ebenfalls seinen Abschied bekannt gegeben. Die Lücke, die er mit insgesamt 30 Scorerpunkten hinterlässt, kann St. Pauli höchstwahrscheinlich gar nicht eins zu eins schließen. Ein Baustein ist Robert Wagner. Den 20 Jahre alten Mittelfeldmann, der in der vergangenen Zweitliga-Saison in Fürth überzeugte, wurde gerade vom SC Freiburg ausgeliehen.

Weil der 28-jährige Hartel nach Ablauf seines Vertrags ablösefrei geht, könnten an dieser Stelle die Millionen, die ein Hürzeler-Wechsel in die Kasse spülen würde, sogar sehr hilfreich sein.

Nachfolge-Suche eine knifflige Aufgabe

Womöglich müssen die Hamburger aber auch für den Nachfolger von Hürzeler selbst noch einmal Geld für eine Ablösesumme in die Hand nehmen. Der Aufstieg trägt sehr deutlich Hürzelers Handschrift. Um da anknüpfen zu können, bräuchte es einen ähnlich innovativen Nachfolger. Eine knifflige Aufgabe für Manager Andreas Bornemann und die übrigen Verantwortlichen.

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 09.06.2024 | 19:30 Uhr