NDR-Sport FC Hansa verurteilt Attacke auf Zug mit RWE-Fans "aufs Schärfste"
Ein Sonderzug mit Fußball-Fans von Rot-Weiss Essen ist am Sonnabend auf der Fahrt zum Drittliga-Spiel beim FC Hansa Rostock zum Halten gebracht und attackiert worden. Der Club verurteilt den Angriff, mindestens ein Tatverdächtiger wurde identifiziert.
Die Attacke auf den Zug hat sich laut Polizei vor dem Spiel am Sonnabend in Brandenburg zwischen Berlin und Rostock zugetragen. Die Rostocker Vereinsführung mutmaßt, dass die Angreifer aus dem Hansa-Fanlager kommen, die Polizei konnte das am Sonntag nicht bestätigen. "Wir müssen davon ausgehen, nach allem, was wir wissen, so leid uns das tut", sagte Jürgen Wehlend, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa, der ARD.
"Es ist auf das Schärfste zu verurteilen, was da passiert ist, weil offensichtlich auch völlig unschuldige Leute in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, dass diese Leute in kein Fußballstadion mehr kommen", so Wehlend weiter. In dem Zug hätten sich rund 750 RWE-Anhänger aufgehalten, der größte Teil habe "mit diesen Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen überhaupt nichts zu tun."
Der Verein stehe "im engen Austausch mit der Polizei Rostock", hieß es auf der Vereins-Homepage: "Wer die Gefährdung anderer Personen billigend in Kauf nimmt, überschreitet ganz klar und deutlich Grenzen."
Ein Tatverdächtiger identifiziert
Drei Personen haben bei der Attacke leichte Verletzungen davongetragen. Die Polizei teilte mit, dass sie einen Tatverdächtigen aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg identifiziert hat. Dabei handele es sich um einen 20-jährigen Deutschen. In seiner Wohnung wurden Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Die Polizei hat online ein Hinweisportal eingerichtet, in dem Augenzeugen Hinweise, Fotos und Videos hochladen können.
Bilder und Videos in sozialen Medien zeigen, dass der Angriff im Nebel stattfand. Laut Medienberichten soll die Notbremse gezogen worden sein, um die Fahrt zu stoppen. Etwa 200 vermummte und in weiß gekleidete Menschen griffen demnach die Waggons mit Böllern und Steinen an. Mehrere Scheiben gingen zu Bruch, auch außerhalb der Waggons soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein.
Anpfiff im Ostseestadion verschoben
Wegen des Vorfalls hatte sich der Anpfiff der Partie um eine halbe Stunde verzögert. Die Mecklenburger, die sich unter der Woche von Trainer Bernd Hollerbach getrennt hatten, störte das nicht. Sie gewannen verdient mit 4:0 und verschafften sich im Tabellenkeller der 3. Liga ein wenig Luft.
Dieses Thema im Programm:
Nordmagazin | 26.10.2024 | 19:30 Uhr