NDR-Sport Europa im Blick - Wolfsburg deklassiert Borussia Mönchengladbach
Der VfL Wolfsburg hat in der Fußball-Bundesliga einen starken Abschluss der Hinrunde gefeiert. Die Niedersachsen gewannen am Dienstagabend zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach klar mit 5:1 (1:0) und stehen zumindest über Nacht auf einem Europacup-Platz.
Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl spielte neben einer starken Anfangsviertelstunde, in der Stürmer Jonas Wind die frühe Führung erzielte (3.), vor allem eine dominante zweite Hälfte und verdiente sich so den Erfolg. Joakim Maehle legte nach einer herrlichen Kombination mit Wind den zweiten Wolfsburger Treffer nach (60.) und Kapitän Maximilian Arnold (75.) sowie der eingewechselte Lukas Nmecha (84., 87.) schossen die weiteren Tore des VfL, ehe Shio Fukuda den Gladbacher Ehrentreffer erzielte (89.).
"Wir haben die Räume genutzt, das haben wir gut gemacht."
— Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl
Coach Hasenhüttl lobte, dass seine Mannschaft, nachdem die Gäste über weite Phasen der ersten Hälfte das aktivere Team waren, "drangeblieben ist". Die "Organisation" im zweiten Durchgang habe ihm gefallen, sagte der Österreicher. Die sich mehr und mehr bietenden Räume habe sein Team gut genutzt, "das haben wir gut gemacht". Insgesamt freuten ihn die Leistungen von seinem dänischen Duo Maehle und Wind, vor allem aber auch die Leistungen der Einwechselspieler Nmecha und Patrick Wimmer.
Mit dem zweiten Sieg in Folge haben die "Wölfe" einen direkten Tabellennachbarn für den Moment distanziert und sich zum Ende der Hinrunde weiter oben in der Tabelle festgesetzt. Zumindest über Nacht stehen sie auf Rang sechs - nur einen Zähler hinter Mainz auf Platz fünf. Am Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) geht es zu Tabellenführer Bayern München.
VfL mit Glück und Grabara
Das Hasenhüttl-Team erwischte einen Traum-Start, den allerdings unter gütiger Mithilfe der Gäste: Ein Pass von Wolfsburgs Außenverteidiger Kilian Fischer von der linken Seite geriet eigentlich zu kurz. Gladbachs Kapitän Julian Weigl aber hatte erst eine lange Leitung und dann eine zu langsame Übersetzung. Bence Dardai war schneller als der Routinier, der den 18-Jährigen am Fuß traf, anstatt den Ball wegzuschlagen. Goalgetter Wind nahm den Ball und traf - halb hüpfend, halb schießend - per Elfmeter zum 1:0 (3.).
Die "Wölfe" waren richtig gut im Spiel - und erhöhten beinahe. Winds Schuss von der rechten Seite aber strich knapp links vorbei (7.). Doch bei aller Wolfsburger Dominanz bot sich der Borussia plötzlich die riesige Chance auf den Ausgleich: Denis Vavro bekam einen Ball nicht geklärt und "Fohlen"-Stürmer Tomas Cvancara lief frei durch. Der Tscheche scheiterte mit seinem Lupfer aber am stark reagierenden VfL-Keeper Kamil Grabara.
Dardai-Schuss fliegt knapp vorbei
Nun waren auch die Gäste vom Niederrhein in der Partie angekommen und hatten in der 25. Minute die nächste gute Chance. Robin Hack jagte den Ball nach einer Ecke von Kevin Stöger aus rund 18 Metern auf das Tor der Niedersachsen, doch wieder war Grabara mit einem starken Reflex zur Stelle. Mönchengladbach wurde immer selbstbewusster, den Niedersachsen fehlte in dieser Phase der Zugriff.
Ein abgefälschter Dardai-Schuss aus rund 17 Metern blieb die einzige nennenswerte Chance der Gastgeber bis zur Pause (31.). Und da Hack gegen Grabara erneut den Kürzeren zog (34.) und die "Fohlen" auch in der Folge aus ihrer Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten, ging es mit der knappen Führung des Hasenhüttl-Teams in die Kabinen.
Amoura im Pech, Gerhardt fahrlässig, Maehle brillant
Das kam wieder deutlich aktiver aus der Pause, verpasste es zunächst aber, die Führung auszubauen. Mohamed Amoura scheiterte im Fallen mit einem feinen Außenristschlenzer am Pfosten (51.). Pech in dieser Situation, Fahrlässigkeit fünf Minuten später. Mittelfeldspieler Yannick Gerhardt wurde gegen die aufgerückten Gladbacher alleine auf die Reise geschickt, zögerte allerdings so lange mit einem Abschluss, bis Gladbachs Innenverteidiger Nico Elvedi ihn wieder eingeholt hatte und ihm den Ball abnahm.
Besser machte es in der 60. Minute Maehle. Zunächst düpierte er Hack mit einer starken Körpertäuschung an der linken Außenlinie, zog in die Mitte und passte in den Sechzehner auf Wind. Und nun wurde es noch schöner: Der dänische Stürmer legte den Ball, mit dem Rücken zum Tor stehend, per Hacke zurück auf seinen durchgestarteten dänischen Landsmann, der eiskalt ins linke untere Eck einschob. Ein brillantes Tor.
Arnold und Nmecha machen es deutlich
Das zweite Gegentor war ein Wirkungstreffer für die Gäste, die sich - anders als noch im ersten Durchgang - nun kaum noch gegen die resoluter agierenden "Wölfe" durchsetzen konnten. Sinnbildlich der dritte und der vierte Treffer der Gastgeber: Zunächst passte Maehle auf Arnold, der sich mit etwas Glück in den Gladbacher Strafraum durchtankte, von der Borussia aber auch nur besseren Geleitschutz bekam. Sein Aufsetzer schlug neben dem rechten Pfosten ein (75.).
Und dann ging es schnell: Erst traf Nmecha - zunächst von Patrick Wimmer und dann von Maehle bedient - doppelt (84., 87.), ehe Fukuda den in der zweiten Hälfte beschäftigungslosen Grabara mit dem ersten Abschluss seines Teams im zweiten Durchgang überwinden konnte (89.). Dem Wolfsburger Jubel beim Abpfiff tat das aber keinen Abbruch.
Spielstatistik VfL Wolfsburg - Borussia M'gladbach
17.Spieltag, 14.01.2025 20:30 Uhr
VfL Wolfsburg | 5 |
Borussia M'gladbach | 1 |
Tore:
- 1:0 Wind (3., Foulelfmeter)
- 2:0 Maehle (60.)
- 3:0 Arnold (75.)
- 4:0 L. Nmecha (84.)
- 5:0 L. Nmecha (87.)
- 5:1 Fukuda (89.)
VfL Wolfsburg: Grabara - K. Fischer, Vavro, Koulierakis (81. Bornauw), Maehle - Arnold - Gerhardt, Bence Dardai (73. Svanberg) - J. Kaminski (45.+1 Wimmer), Amoura - Wind (73. L. Nmecha)
Borussia M'gladbach: Nicolas - Scally (82. Lainer), Itakura, N. Elvedi, Netz (70. Ullrich) - Reitz (81. Sander), Weigl - Plea, Stöger, Hack (70. Fukuda) - Cvancara (82. Ranos)
Zuschauer: 20519
Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 14.01.2025 | 23:25 Uhr