Xavi Simons

RB Leipzig-Star Xavi Simons überzeugt: "Schaffen die Champions League"

Stand: 12.03.2025 11:56 Uhr

Noch neun Spiele und mindestens ein Pokalspiel hat RB Leipzig die Chance, eine aktuell durchwachsene Saison noch gut zu beenden. Spielmacher Xavi Simons ist überzeugt, dass das gelingt. Kritik an seiner Person versteht der Niederländer aber nicht.

Mit guter Stimmung ins Krisenduell gegen Borussia Dortmund. Locker und gelöst war die Atmosphäre beim öffentlichen Training von RB Leipzig am Dienstag (11. März 2025). "Ja, die Stimmung ist gut", berichtet auch Leipzigs Spielmacher Xavi Simons. Drei Tage nach dem enttäuschenden 0:0 in Freiburg und vier Tage vor dem Spiel gegen den BVB sagt der 21-Jährige: "So muss es sein. Wir können nicht auf den Platz kommen und heulen. Wir müssen immer positiv sein."

Xavi Simons

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Simons: "Wir werden es schaffen"

Simons, der seit Kurzem nicht mehr nur als "Xavi" sondern mit vollem Namen angesprochen werden möchte, blieb im Interview nach der dienstäglichen Trainingseinheit trotz der allgemein guten Laune auf dem Platz im Gespräch mit den anwesenden Journalisten eher schmallippig und dünnhäutig.

Wie man gegen Dortmund den zweiten Sieg in zehn Bundesliga-Spielen in Folge erreichen will? "Wir müssen trainieren. Der Trainer weiß, was wir machen müssen." Was Simons vom BVB erwartet? "Es ist ein Top-Team, das kann ich sagen." Was die mögliche Rückkehr von Xaver Schlager schon am Wochenende bedeutet? "Er ist ein sehr wichtiger Spieler." Wie man den Drei-Punkte-Rückstand auf die Champions-League-Plätze wettmachen kann? "Dinge müssen besser werden. Wir sind die Jungs, die es besser machen müssen."

Immerhin zeigte sich der Niederländer, der dem Leipziger Spiel nachhaltig seinen Stempel aufdrücken kann und sein Team durch seine Kreativität und Quirligkeit besser machen kann, optimistisch, dass man die Champions-League-Quali erreichen werde: "Wir werden es schaffen."

"Es geht nicht um Xavi, es geht um Leipzig"

Ob eine Nicht-Quali persönliche Konsequenzen für eine Simons-Zukunft in Leipzig habe, ließ der Offensivmann offen: "Ich weiß nicht, was Sie hören wollen." Auch über seine persönliche Performance als potenzieller Unterschiedsspieler, spricht der 24-fache niederländische Nationalspieler nicht gern: "Es geht nicht um Xavi, es geht um Leipzig."

Mehr Ballbesitz - weniger Torbeteiligungen

Doch es geht um Simons. Der Niederländer wird von seinen Mitspielern gesucht. Zuletzt gegen Freiburg hatte er 74 Ballbesitzphasen und war damit der RB-Spieler, der am häufigsten den Ball hatte. Im Vergleich zu seiner ersten Saison bei RB läuft Xavi Simons mehr und hat häufiger den Ball: In bisher 17 Bundesliga-Spielen 2024/25 lief Xavi durchschnittlich pro Partie 10,5 Kilometer und hatte 67 Ballbesitzphasen. In der Vorsaison lief er in 32 Bundesliga-Spielen durchschnittlich 9,2 Kilometer und hatte 61 Ballbesitzphasen pro Spiel.

Dafür benötigt der Offensivmann mehr Zeit für eine Torbeteiligung: Im Jahr 2023/2024 hatte Simons alle 144 Minuten seinen Fuß an einem Tor, erzielte zehn Treffer und bereitete 14 Tore vor. In der aktuellen Saison war er nur alle 180 Minuten an einem Tor beteiligt, traf siebenmal selbst und bereitete vier Treffer vor. Bei gleicher Ausbeute wie im Vorjahr hätte der Angreifer drei Tore oder Assists mehr.

Zu selten ein Unterschiedsspieler

Seine Rolle als Unterschiedsspieler konnte Simons dennoch zu selten ausfüllen – was sicherlich auch an einer Sprunggelenksverletzung lag, die ihn von Ende Oktober bis zum Ende des Jahres wettbewerbsübergreifend für 13 Spiele außer Gefecht setzte. Nachhaltig in Erinnerung bleiben wenig Spiele, sein 1:0 beim 2:0-Sieg im Oktober gegen Mainz, sein Doppelpack gleich im Comeback-Spiel beim 4:2-Sieg gegen Bremen und seine zwei Torbeteiligungen beim 2:0 gegen St. Pauli.

Der "neue Xavi", den Simons bei seiner Vertragsunterschrift im Winter ankündigte, sahen die RB-Fans in den letzten Spielen zu selten. "Ich verstehe die Frage nicht, ich habe doch vor einer Woche getroffen", antwortete Simons am Dienstag.

RBL-Systemwechsel: "Muss damit klarkommen"

Doch auch er räumt ein, dass sich in dieser Saison für ihn etwas verändert hat. Er wird von Coach Marco Rose jetzt nicht nur auf den Außenbahnen, sondern häufiger auf der zentralen Mittelfeldposition eingesetzt. Dadurch ist er häufiger der Alleinunterhalter hinter den Spitzen. "Vor meiner Verletzung spielten wir häufig 4-2-2-2. Dann mussten wir das durch die ganzen Verletzungen verändern. Ich muss damit klarkommen, aber ich fühle mich selbstbewusst genug dafür."

Die nächste Chance, das zu zeigen, hat Simons am Samstag gegen Dortmund. Bei seinen letzten beiden Spielen gegen den BVB steuerte er jeweils einen Assist bei. Gelingt das wieder, steigt die Chance, dass die Leipziger die Champions League im kommenden Jahr tatsächlich auch erreichen.

Dirk Hofmeister