Jahresrückblick 2023 | Januar WM-Goldregen für deutsche Flitzer in der Eisrinne
Im Januar standen zwei Großereignisse an, die gerade für die mitteldeutschen Athleten mit tollen Erfolgen endeten. In Oberhof gab es reichlich Gold für die Rennrodler, auch im Bob und Skeleton regnete es Medaillen.
Viel mehr ging nicht: acht von neun möglichen Titeln lautete die goldene Bilanz der Heim-WM in Oberhof. Die Dominanz des deutschen Rodel-Teams war erdrückend.
Eggert/Benecken nicht zu schlagen
Im Doppelsitzer gab es einen Doppelsieg: Die Thüringer Toni Eggert/Sascha Benecken setzten sich vor den Dauerrivalen Tobias Arlt und Tobias Wendl durch, nachdem sie bereits im Sprint die Nase vorn hatten. Auch bei den Frauen war das deutsche Team nicht zu schlagen. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) ließen die Konkurrenz hinter sich.
Entthronte Taubitz holt Silber
Bei den Frauen gab es gar einen Dreifach-Erfolg, wobei die Oberwiesenthalerin Julia Taubitz als Zweite hauchdünn die Titelverteidigung verpasste. Anna Berreiter war einen Wimpernschlag schneller. Dritte wurde Lokalmatadorin und Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger, die sich mit einem starken zweiten Lauf noch vom fünften auf den Bronzerang katapultierte.
Langenhan gewinnt erste WM-Medaillen
Einziger "Schönheitsfehler" war die Entscheidung im Männer-Einzel. Hier raste Felix Loch an einer Medaille vorbei, aber ein Thüringer sprang in die Bresche. Max Langenhan fuhr mit Silber sein bestes Karriere-Ergebnis ein. Trotz kleiner Fehler in beiden Fahrten jubelte der Lokalmatador: "Ich bin Vize-Weltmeister, Silber ist heute Gold wert, ich bin glücklich."
Auch der Abschluss der Festspiele war optimal: Anna Berreiter, Max Langenhan und das Erfolgsdoppel Toni Eggert/Sascha Benecken fuhren mit der Teamstaffel zu Gold.
Skeleton-WM: Sächsin Susanne Kreher überrascht Konkurrenz
Es waren ihre Titelkämpfe: Susanne Kreher aus Oberbärenburg gewann bei der Skeleton-WM in St. Moritz überraschend die Goldmedaille. Die 24-Jährige rettete nach vier Läufen einen Minivorsprung von 0,01 Sekunden auf die Niederländerin Kimberley Bos ins Ziel. "Es ist meine erste WM, da gleich Gold zu holen, hätte ich mir nie erträumen können“, jubelte die 24-Jährige nach ihrem Sieg und legte im Mixed mit dem Thüringer Christopher Grotheer noch einen Titel nach.
Der 31-jährige Grotheer hatte zuvor im Männer-Rennen die Titelverteidigung verpasst. Nach vier teilweise katastrophalen Läufen fehlten ihm mehr als vier Sekunden zu Weltmeister Matt Weston aus Großbritannien. Nicht viel besser lief es für den Olympia-Zweiten Axel Jungk. Der Oberbärenburger schob seien Schlitten im ersten Lauf aus der Anlaufspur, wurde am Ende enttäuschender 18.
Bob-WM: Vier Mal Gold für Deutschland - Friedrich siegt im Vierer
Bei der Bob-WM standen die deutschen Athletinnen und Athleten in allen vier Rennen ganz oben. Laura Nolte setzte sich im Monobob durch. Die Thüringerin Lisa Buckwitz feierte als Pilotin mit Bronze die erste WM-Medaille. Buckwitz war zuvor Anschieberin von Mariama Jamanka. Und auch im Zweier durfte Buckwitz jubeln, gewann dort hinter Kim Kalicki die Silbermedaille. "Es war ein langer Prozess, es ist auch eine Erfahrungssportart. Es waren schwere Jahre, aber es hat sich gelohnt", sagte die 28-Jährige.
Bei den Männern musste sich "King" Francesco Friedrich im Zweier seinem deutschen Dauerrivalen Johannes Lochner geschlagen geben. Doch mit dem Vierer schlug der Sachse eindrucksvoll zurück. Mit Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller wies Friedrich die Konkurrenz in die Schranken. Es war sein fünfter WM-Titel im großen Schlitten.
red