Handball | Bundesliga "Unsäglicher Einspruch" - ThSV Eisenach appelliert an SC DHfK Leipzig
Die 24:25-Niederlage des SC DHfK Leipzig beim ThSV Eisenach am 8. Dezember beschäftigt wegen vermeintlicher Unkorrektheiten bei der Zeitnahme noch immer das DHB-Sportgericht. Die Thüringer fordern nun die Rücknahme des Einspruchs.
Die Leipziger hatten nach der Bundesliga-Partie beim DHB-Sportgericht fristgemäß Protest gegen die Wertung eingelegt, da in der letzten Auszeit die Spieluhr für sechs Sekunden weitergelaufen sei.
"Die Nettospielzeit in Eisenach hat nicht 60 Minuten betragen, sondern nur 59:54 Minuten", hatte DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther damals kritisiert. Leipzig habe somit einen aussichtsreichen Angriff nicht mehr ausspielen können.
THSV: "Auch uns fehlen sechs Sekunden"
Der ThSV Eisenach hat nun in seiner Mitteilung vom Freitagabend (29. Dezember) die Rücknahme des Einspruchs gefordert. "Wenn überhaupt, dann fehlen auch uns sechs Sekunden", wird Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte zitiert.
Er fordert daher seinen Leipziger Kollegen auf, diesen "unsäglichen Einspruch endlich zurückzuziehen (…) Wir sollten Handballspiele sportlich fair auf dem Parkett austragen, nicht Gerichte entscheiden lassen."
Eisenach und Leipzig brauchen jeden Punkt
Eisenach war durch den knappen Sieg der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Zwar verlor der Aufsteiger kurz darauf gegen Rekordmeister THW Kiel, mit den jüngsten Siegen gegen die Rhein-Neckar Löwen und den HC Erlangen haben sich die Thüringer aber eindrucksvoll zurückgemeldet. Vor der EM-Pause belegt der ThSV zwar weiter einen Abstiegsplatz, ist aber punktgleich mit dem Bergischen HC und dem TVB Stuttgart auf den Rangen 16 und 15.
Doch auch der SC DHfK ist auf jeden Zähler angewiesen. Aktuell liegen die Grün-Weißen mit nur 15:23 Punkten knapp vor der Abstiegszone. Kurz vor Weihnachten setzte es für die Leipziger eine deutliche 28:37-Niederlage gegen die Füchse Berlin.
Sorgfältige Prüfung durch DHB-Gericht
HBL-Sprecher Oliver Lücke hatte am 11. Dezember auf Anfrage von Sport im Osten erklärt, "dass derartige Verfahren sorgfältig überprüft und unter Berücksichtigung dieser Sorgfalt möglichst zeitnah durch das DHB-Sportgericht entschieden werden. Mehr lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund des laufenden Verfahrens nicht sagen." Eine Entscheidung ist bislang nicht gefallen.
red/pm