Trainer Marco Rose RB Leipzig

DFB-Pokal RB Leipzig kämpft auch um die Zukunft von Coach Rose

Stand: 25.02.2025 12:13 Uhr

Nach der desaströsen Bilanz von nur einem Sieg aus den letzten sieben Bundesligaspielen kann sich RB Leipzig ausgerechnet gegen den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal rehabilitieren. Sollte der Halbfinal-Einzug verpasst werden, könnte es aber auch für Trainer Marco Rose eng werden.

Nein, die jüngsten Erinnerungen an den VfL Wolfsburg lösen bei RB Leipzig und Marco Rose wenig Euphorie aus. Zu bitter gestaltet sich der Rückblick auf das Zweitrunden-Aus im Pokal (0:1) in der Vorsaison, das den Traum vom Pokal-Triple platzen ließ. Zu präsent ist die 1:5-Bundesliga-Schlappe im November, die Rose beinahe den Job gekostet hätte. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen im Viertelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch (20:45 Uhr im Audiostream und Ticker) dürfte das Resultat abermals seine Zukunft mitentscheiden.

Kopfballsezene zwischen Lukas Klostermann (RB Leipzig,16) und Castello Lukeba (RB Leipzig,23) sowie Cedric Zesiger (VfL Wolfsburg,5) und Maxence Lacroix (VfL Wolfsburg,4)

Im Oktober 2023 musste RB Leipzig gegen Wolfsburg bereits in der zweiten Pokalrunde die Segel streichen.

Roses Stuhl wackelt erneut

"Natürlich werde ich ständig an Resultaten gemessen. Wir spielen momentan nicht die Sterne vom Himmel. Es ist klar, dass Kritik und Fragen aufkommen", meinte Rose auf der Pressekonferenz am Dienstag (25. Februar). Im Dezember stand er nach besagter Bundesliga-Niederlage gegen die "Wölfe" ähnlich unter Druck, ehe ein überzeugender Sieg gegen Eintracht Frankfurt im Pokal folgte.

"Spielen momentan nicht die Sterne vom Himmel"

Angesichts der neuerlichen Ergebniskrise mit nur einem Sieg aus den letzten sieben Bundesligaspielen wackelt Roses Stuhl übereinstimmenden Medienberichten zufolge aber erneut. Eine vorzeitige Trennung scheint nicht mehr ausgeschlossen. Entscheidend wird neben dem Erreichen der Champions-League-Plätze auch das Abschneiden im DFB-Pokal sein.

Rose: "Glaube daran, dass wir es packen"

"Es ist ein wichtiges Pokalspiel. Darauf freuen wir uns wirklich, auch wenn man uns das nicht immer ansieht", richtete Rose den Blick nach vorne. "Wir können mit jedem Spiel, das kommt, die Dinge wieder in die richtige Richtung drehen." Das habe man nach dem Befreiungsschlag gegen Frankfurt nicht in der gewünschten Konstanz geschafft, "deshalb sind wir nach wie vor in einer unrunden und schwierigen Saison." Nun gibt es aber erneut die "Chance, etwas Gutes draus zu machen. Ich glaube daran, dass wir es morgen packen können."

Wir können es eigentlich, aber der Kopf spielt aktuell eine große Rolle. Marco Rose | Trainer RB Leipzig

Auch die Mannschaft stand in puncto Durchschlagskraft, Defensivverhalten und Einsatzwille zuletzt immer wieder in der Kritik. Die nötige Einstellung kann und will Rose seinem Team aber nicht absprechen. Vielmehr gehe "das Gefühl für bestimmte Spielsituation ein Stück weit ab." Daran müsse man arbeiten. "Wir können es eigentlich, aber der Kopf spielt aktuell eine große Rolle."

Mit "Freude und Spaß" gegen Wolfsburger "Wucht"

Mit Wolfsburg erwartet die Leipziger allerdings eine knifflige Aufgabe. Rose warnte vor allem vor dem Tempo und dem Umschaltspiel der Mannschaft von Ralph Hasenhüttl, der selbst von 2016 bis 2018 Coach bei RB war. Allen voran das Angriffstrio mit Mohamed Amoura, Tiago Tomas und Jonas Wind könne Probleme bereiten. "Sie haben eine Menge Wucht nach vorne", befand Rose. "Aber wir haben uns etwas einfallen lassen, wie wir torgefährlich werden können."

Wolfsburg kommt mit "Wucht"

Darüber hinaus müsse vor allem ein ähnlicher Horrorstart wie zuletzt gegen Heidenheim vermieden werden, als RB bereits nach 13 Minuten mit 0:2 zurücklag. Sein Team solle mit "Freude und Spaß", aber auch "der nötigen Schärfe ins Spiel gehen", forderte Rose. "Wir brauchen morgen schon eine richtig gute Leistung."

Enttäuschendes Remis für RB Leipzig gegen Heidenheim

Hasenhüttl will die "Sensation"

Wolfsburgs Trainer sieht sein Team trotz der Ergebnisdelle der Leipziger als klarer Außenseiter. Von Verunsicherung bei RB könne man "überhaupt nicht reden", meinte Hasenhüttl. Die Leipziger seien "zuhause immer eine Macht und wenn man da was holen will, muss man ein Topspiel machen".

Hasenhüttl will Wolfsburg idealerweise zum zweiten Pokalsieg nach 2015 führen. "Wir müssen unser Herz in die Hand nehmen, wieder mit Überzeugung auftreten. Wenn sich eine Chance bietet, müssen wir sie nutzen. Dann ist die Chance auch da, vielleicht eine Sensation zu schaffen", so die Hoffnung des 57 Jahre alten Österreichers.

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Ralph Hasenhüttl hat den VfL Wolfsburg seit seinem Amtantritt vor einem Jahr deutlich stabilisiert.

Gleichzeitig haderte er mit dem anhaltenden Verletzungspech von Lukas Nmecha. Der Angreifer hat erneut Probleme mit seinen Adduktoren und wird am Mittwoch fehlen. Hasenhüttl sagte, dass man momentan "enttäuscht wird, weil es dann doch nicht geht. Und das macht es natürlich schwierig". Auch Kapitän Maximilian Arnold und Torhüter Kamil Grabara fallen weiter aus.

Baumgartner wackelt, Vandevoordt im Tor

Rose wiederum muss neben den Langzeitverletzten Benjamin Henrichs, Xaver Schlager, Antonio Nusa und Assan Ouedraogo auch auf Yussuf Poulsen verzichten, der nach muskulären Problemen noch nicht ganz fit ist.

Auch Christoph Baumgartner wackelt. Der Offensivmann schlug sich zuletzt mit Fieber herum, sein Einsatz wird sich wohl kurzfristig entscheiden - oder wie Rose es formuliert: "Mal sehen, ob er Farbe im Gesicht hat." Im Tor darf wieder Maarten Vandevoordt ran.

jsc