Jonas Hofmann (6, Cottbus) und Linus Jakob Zimmer (15, Lok) in Duell

Fußball | Regionalliga Kann Lok Leipzig den Aufstiegsfavorit Energie Cottbus ärgern?

Stand: 27.04.2024 09:06 Uhr

Die Rollen sind klar verteilt: Energie Cottbus marschiert geradlinig Richtung 3. Liga, Lok Leipzig wankt dem Saisonende entgegen, hat aber den Klassenerhalt in der Tasche. Am Samstag wollen die Lausitzer den nächsten Schritt machen und das Piplica-Team seinen Ex-Klub ein wenig ärgern.

Der FC Energie Cottbus hat richtig Fahrt aufgenommen, thront nach zwei überzeugenden Siegen gegen Greifswald und in Babelsberg an der Spitze der Regionalliga Nordost und hat vier Spieltage vor Schluss alle Trümpfe in der Hand. Am Samstag (16 Uhr im MDR FERNSEHEN und Livestream) will das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz gegen den 1. FC Lok Leipzig den nächsten Schritt in Richtung 3. Liga machen.

Energie Cottbus hat einen Lauf

Der Coach der Lausitzer ist nach den überzeugenden Auftritten voll des Lobes für seine Mannschaft, aber auch für die vielen Fans, die wie eine Wand hinter Energie standen. "Das war eindrucksvoll gegen Greifswald, wie Mannschaft und Publikum zusammengehalten haben", erklärte der 58-Jährige im Interview mit Niederlausitz-aktuell.

Dabei sei der Druck vor allem vor dem Greifswald-Spiel enorm gewesen. "Da hätten wir mit einer Niederlage minus vier, dann kommt Babelsberg. Für mich war Greifswald so, mehr Druck geht nicht. Verlierst du, bist du raus." Insofern sei die Situation jetzt vor dem Spiel gegen Lok eher angenehm. "Wir können es aus eigener Kraft schaffen. Wir müssen es nur über die Linie bringen." An Unterstützung wird es nicht mangeln. Mehr als 9.000 Tickets waren bereits am Donnerstag verkauft, für das Spiel werden mehr als 12.000 Fans erwartet.

Pele Wollitz und Maximilian Krauß

Pele Wollitz und Maximilian Krauß nach dem 3:0 in Babelsberg

Wollitz lobt Energie-Ikone Piplica

Doch Gegner Lok Leipzig kann ohne Druck auflaufen, der Klassenerhalt ist mittlerweile eingetütet. Und der Interimstrainer der Leipziger Tomislav Piplica wird zudem einen warmen Empfang erwarten können. Der Ex-Keeper von Cottbus hat bei Energie nach wie vor Kultstatus. "Es war eine Erfolgsgeschichte für Energie Cottbus, dass es solche Typen gab. Du brauchtest solche Typen, die Außergewöhnliches gemacht haben. Und er war der einzige, der bei Energie ein Abschiedsspiel erhielt", so Wollitz.

"Pipi" freut sich auf Cottbus - Sirch will Energie ärgern

Der Gelobte freut sich auf die Rückkehr: "Es macht ja auch Spaß, sich vor den vielen Zuschauern zu messen. Ich freue mich auf Cottbus. Ich war zwölf Jahre da, hatte viele Freunde und viel Freude dort." Verschenken wollen die Leipziger aber nichts. "Wir haben viele Geschenke verteilt diese Saison und Cottbus kann auch ohne unsere Geschenke den Aufstieg schaffen." Sohnemann Zak Paulo Piplica – gebürtiger Cottbuser – fehlt wegen einer Gelbsperre. Der Mittelfeldmann wird wie auch der verletzte Stürmer Djamal Ziane die Partie auf der Tribüne verfolgen.

Luca Sirch: "Oberste Priorität, die Null zu halten"

Leipzigs bester Torschütze, Luca Sirch, ist dabei und rechnet sich durchaus etwas aus: "Wir fahren nicht hin, um die Punkte da zu lassen. Wir müssen das Tor verteidigen mit aller Macht und spielerische Lösungen finden. Und aus wenigen Chancen ein Tor machen." Im Hinspiel hatte Lok die Lausitzer am Rande einer Niederlage, verspielte dann aber noch eine 2:0-Führung. Timmy Thiele glich mit zwei späten Toren aus.

spio