
Fußball | Regionalliga HFC "unfassbar enttäuscht" - Lok-Trio frohlockt auf der Tribüne
Es war die Chance, den Druck auf den 1. FC Lok Leipzig weiter zu erhöhen. Doch der Hallesche FC schenkte den Sieg im Nachholer beim FC Eilenburg weg und war danach stinksauer. Auf der Tribüne freute sich ein Trio von Lok Leipzig.
So euphorisch wie beim Derbysieg im Pokal jüngst gegen die BSG Chemie Leipzig jubelten Farid Abderrahmane, Linus Zimmer und Niclas Müller nach dem Schlusspfiff am Dienstagabend (25. März 2025) im Eilenburger Ilburg-Stadion zwar nicht. Die Freude über das späte 2:2 vom FC Eilenburg gegen den Halleschen FC in der Regionalliga Nordost war dem Trio von Lok Leipzig aber anzusehen.
Müller: "Haben auf kleine Überraschung gehofft"
Lok-Verfolger HFC schenkte den fast sicher geglaubten Sieg auch noch in Überzahl gegen Underdog Eilenburg her und verpasste es so, auf fünf Punkte an Tabellenführer Lok Leipzig heranzurücken. "Wir schauen natürlich viel auf uns, aber es wäre auch gelogen, wenn wir nicht ein bisschen auf die Tabelle gucken. Deswegen sind wir ja auch hier, um uns das mal anzuschauen. Klar haben wir auf eine kleine Überraschung gehofft. Es ist schon krass, dass so ein kleiner Verein wie Eilenburg in Unterzahl einen Punkt gegen den HFC holt", sagte Lok-Torhüter Müller, der im von Eilenburg nur zehn Kilometer entfernten Krostitz wohnt.
Loks-Vizekapitän Abderrahmane, der seinen Vertrag bei den Probestheidaern kürzlich ligaunabhängig für zwei weitere Jahre verlängerte, strahlte übers ganze Gesicht: "Unfassbar. Und wieder ein 2:2 in letzter Minute." Abderrahmane spielte einst mit Eilenburgs Michael Schlicht bei Lok, beide sind auch jetzt noch "dicke Tinte". "Ich geh jetzt zu Schlichter in die Kabine", scherzte Abderrahmane.

Farid Abderrahmane, Linus Zimmer und Niclas Müller im Eilenburger Ilburg-Stadion.
HFC kassiert Remis in Überzahl
Lok geht dank des späten Eilenburger Ausgleichstreffers etwas beruhigter und mit einem Polster von sieben Punkten in die letzten acht Spiele. "Es sind trotzdem noch schwierige Spiele für uns", trat Abderrahmane auf die Euphoriebremse. Zuletzt hatte der Liga-Primus in der Regionalliga geschwächelt und zwei der letzten drei Spiele (Zwickau und Babelsberg) verloren.
Mit einem Sieg im Nachholer beim FCE wäre Halle bis auf fünf Zähler herangerückt. Die Chance war riesig. Der HFC führte nach einer starken ersten Halbzeit mit 2:1, baute nach dem Wechsel aber ab und verlor in Überzahl gänzlich den Faden. Als Eilenburgs Jonas Marx mit Gelb-Rot (79.) vom Platz musste, stachelte das die Gastgeber eher an. Die liefen wie die Hasen und erzwangen mit unbändigem Willen den Ausgleich in der 92. Minute. Innenverteidiger Alexander Vogel schob nach einer starken Kopfball-Vorlage des zweiten Innenverteidigers Raimison dos Santos aus zwölf Metern ein.
Zimmermann: "Nicht in der Lage, Lok zu bedrohen"
Während der FCE über einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf und Lok über den größeren Vorsprung jubelte, schlug Mark Zimmermann die Hände vor das Gesicht. "Es ist schwierig, gerade die passenden Worte zu finden, weil ich das nicht nachvollziehen kann, dass wir in so einer Situation, in der wir sind und in die wir uns hätten bringen können, das einfach herschenken, dass ist bitter", sagte der Trainer des Halleschen FC in der Pressekonferenz. Seine Mannschaft sei "in dem Zustand gar nicht in der Lage, Lok zu bedrohen", legte er nach.
HFC-Stürmer Robin Friedrich, der das 2:1 erzielt hatte, war im Interview mit SPORT IM OSTEN frustriert: "Wir glauben trotzdem noch zu 100 Prozent dran. Nichts ist unmöglich, aber gerade ist es extremst bitter, weil wir zwei Punkte liegengelassen haben und in einer deutlich besseren Situation hätten sein können."
Spieltag | 1. FC Lok Leipzig | Hallescher FC |
---|---|---|
27 | ZFC Meuselwitz (H) | FSV Zwickau (H) |
28 | BSG Chemie Leipzig (A) | CZ Jena (A) |
29 | BFC Dynamo (H) | SV Babelsberg (H) |
30 | Hertha Zehlendorf (A) | ZFC Meuselwitz (A) |
31 | Greifswalder FC (H) | BSG Chemie (H) |
32 | Chemnitzer FC (A) | BFC Dynamo (A) |
33 | VFC Plauen (H) | Hertha Zehlendorf (H) |
34 | RW Erfurt (A) | Greifswalder FC (A) |
Sanny Stephan