Lok Leipzig und sein Team feiern den Sieg.

Fußball | Sachsenpokal Genugtuung und viel Frust nach dem Leipziger Derby

Stand: 24.03.2025 09:51 Uhr

4:1 in Leipzig-Leutzsch - das ging bei Fans, Spielern und dem Trainer des 1. FC Lok Leipzig runter wie Öl. Der Derbysieg könnte nun im Kampf um den Staffelsieg neue Kräfte freisetzen. Eine ganz andere Stimmungslage herrschte bei der BSG Chemie Leipzig, die insgesamt chancenlos blieb und sich nun auf den Abstiegskampf in der Liga konzentrieren muss.

Der 1. FC Lok Leipzig hat ein Statement gesetzt. Beim großen Rivalen in Leutzsch siegte das Team von Trainer Jochen Seitz mit 4:1. Neben dem Einzug ins Halbfinale des Sachsenpokals könnte der Sieg auch zusätzlichen Dampf im Kampf um einen möglichen Drittliga-Aufstieg geben. Denn der Druck war nicht gering, nachdem die letzten beiden Auswärtsspiele in Zwickau und Babelsberg verloren gegangen waren.

Lok Leipzig und sein Team feiern den Sieg.

Lok Leipzig feiert den Derbyiseg in Leutzsch.

Aber im Alfred-Kunze-Sportpark war Lok wieder voll da. Das sah auch Stefan Maderer so, der erst spät eingewechselt wurde und das vorentscheidende 3:1 erzielte: "Wir wussten, was auf uns zukommt. Ein schwieriger Platz, ein enges Stadion und fast alle Zuschauer gegen uns. Wir haben gespielt wie ein Spitzenreiter und Favorit. Spielerische Qualität war eher weniger, dafür waren wir kämpferisch voll da."

Djamal Ziane: "Lok-Herz blüht nochmal auf"

Das war der Schlüssel zum Erfolg. Lok versuchte nicht, Chemie mit seinen spielerischen Mitteln in die Schranken zu weisen. Die Gäste standen tief und sicher, spielten auch gern mal den einfachen, weiten Ball. Genau die richtige Taktik von Trainer Seitz, der zudem mit dem Startelfeinsatz von Djamal Ziane goldrichtig lag.

Das Urgestein von Lok besiegte seinen Chemie-Fluch, bisher traf er nur einmal gegen die BSG - ins eigene Tor. Ziane sprach von einem Bilderbuchstart - er traf nach 17 Sekunden - und einem Bilderbuchtag. "Die Taktik ging voll auf, auch wenn es nicht immer schön war. Wir haben jeden Meter umgegraben. Wir hatten immer alles im Griff. Das Lok-Herz blüht nochmal sehr auf."

"Der perfekte Tag"

Für den Vater des Erfolges, Jochen Seitz, war es das erste Derby in Leutzsch. "Wir wollten unbedingt ins Halbfinale. Das Spiel hatte Rasse und Klasse, hitzig, aber alles im Rahmen", sagte Seitz auf der Pressekonferenz und war "richtig happy, dass wir dieses schwierige Auswärtsspiel bestanden haben". Viel Zeit zur Freude bleibt Lok nicht. Am kommenden Sonntag geht es im Plache-Stadion gegen den ZFC Meuselwitz wieder um wichtige Punkte in der Regionalliga.

"Das war das richtige Statement"

Chemie-Keeper Bellot: "War eher pure Dummheit von uns"

Die BSG Chemie Leipzig ist bereits am Mittwoch in Greifswald gefordert. Die Stimmung ist aktuell natürlich im Keller. "Diese beschissene Saison, am Pokal haben wir uns hochgezogen", sagte ein sichtlich angefressener Keeper Benjamin Bellot: "Dann auch gegen die 'Heikos' von dort zu verlieren, tut besonders weh. Ich weiß nicht, ob es individuelle Klasse war oder pure Dummheit von uns. Ich denke, eher zweiteres." Den Routinier nervte besonders, dass nach dem 1:3 "nicht mehr viel Gegenwehr kam".  

Enttäuschte Chemie-Spieler nach der Niederlage -  Florian Brügmann und Torwart Benjamin Bellot

Enttäuschte Chemie-Spieler nach der Niederlage gegen den Stadtrivalen Lok.

Schwere Liga-Aufgaben in Greifswald und Altglienicke

Interimstrainer David Berger fasst die Gemütslage so zusammen: "Alle sind traurig und konsterniert. Wir wollten einen Fight liefern, das haben wir teilweise gemacht. Das ist ein Wirkungstreffer, reife Leistung von Lok, hier zu bestehen."

"Frühe Tore brechen uns das Genick"

Die große Aufgabe ist nun, die Mannschaft wieder aufzurichten, denn im Abstiegskampf sind die Leutzscher bei 26 Punkten noch nicht sicher durch. Es warten englische Wochen mit zunächst zwei Auswärtsspielen in Greifswald und Altglienicke. Und dann geht es schon wieder zuhause gegen Lok, mit dem neuen Trainer Adrian Alipour.   

"Mit dem 3:1 war das Spiel für uns durch"

rei