
Fußball | Regionalliga Erfurt feiert ungefährdeten Sieg bei Chemie Leipzig
Das war deutlich - und beeindruckend: Rot-Weiß Erfurt hat das Auswärtsspiel bei Chemie Leipzig klar 3:0 gewonnen. Die BSG beendete das Spiel nicht vollzählig, zudem riss eine Ungeschlagenserie.
Mit einem 3:0-(1:0)-Sieg bei Chemie Leipzig hat Rot-Weiß Erfurt den dritten Platz in der Regionalliga Nordost zurückerobert. RWE blieb das dritte Spiel in Serie ungeschlagen, beim elften Saisonsieg blieben die Thüringer zudem zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor. Bei Chemie endete dagegen eine Serie von zuletzt drei Spielen ohne Niederlage, die BSG bleibt Tabellen-13., hat jetzt aber die schlechteste Defensiv der Liga.
Ugondu bringt Erfurt auf die Siegerstaße
Die Tore zum klaren Auswärtssieg der Erfurter erzielten Obed Ugondu (34.), Phillip Awoudja (61./Handelfmeter) und Marco Wolf (74.).

Ugondu mit seinem Tor zur RWE-Führung.
Chemie mit Verletzungssorgen
Chemie ging mit großen Verletzungssorgen in die Partie, allein fünf Spieler vom jüngsten 2:1-Sieg in Plauen fehlten verletzt oder grippekrank. auch Stammtorhüter Benjamin Bellot fehlte, so kam der 21-jährige Keeper Lenno Schmidt zu seinem Startelfdebüt in der Regionalliga. Die Leipziger Notelf hatte gleich zu Beginn fünf starke Minuten, überraschte mit schnellem Offensivfußball und hatte gleich zwei gute Chancen (4./8.).
Schiri verweigert RWE frühen Foulelfer
Doch dann übernahm der Gast aus Thüringen. Das Team von RWE-Coach Fabian Gerber erarbeitete sich mehr und mehr Spielanteile und hätte bereits nach 12 Minuten in Führung gehen können. Chemie-Torhüter Schmidt holte RWE-Angreifer Benjika Caciel im Strafraum deutlich von den Beinen - und entschuldigte sich bereits. Doch Referee Christian Allwardt sah keinen Elfmeter und ließ die Partie laufen. Erfurt ließ jetzt nicht locker, Chemie kam nur noch zu vereinzelten Konterchancen.
Erfurt nutzt Konter
Einen Konter nutzte aber RWE-Angreifer Abed Ugondu zur Führung. Von Caciel schön freigespielt traf Erfurts Ugondu überlegt ins rechte obere Eck (34.).
Von Chemie war nun nur noch wenig zu sehen. Die beste Chance vergab Tim Bunge - er ließ bei einem Konter (45.) das mögliche zwischenzeitliche 1:1 liegen. In der gesamten zweiten Halbzeit hatte Chemie keine einzige Torchance.
Kaymaz fliegt mit Gelb-Rot
Das lag auch daran, das Chemie rund 30 Minuten in Unterzahl spielte. Cemal Kaymaz, der in der ersten Halbzeit bereits Gelb sah, flog nach einem erneuten Foul Mitte der zweiten Hälfte mit Gelb-Rot vom Platz (63.).

Die Entscheidung: Wolf (re.) trifft zum 3:0 für Erfurt.
BSG-Keeper Schmidt bei Handelfer dran
Da stand es bereits 0:2 aus Leipziger Sicht: Awoudja nutzte einen Handelfmeter. Mit etwas Glück, denn Chemie-Keeper Schmidt hatte die linke Ecke geahnt und war mit den Handschuhen am Ball. Parieren konnte er den Schuss aber nicht (61.). Als nur zehn Minuten später Wolf trocken und mit einem 14-Meter-Schuss unter die Latte das Erfurter 3:0 machte, war die Partie endgültig entschieden.
Das sagten die Trainer
Fabian Gerber (Rot-Weiß Erfurt): "Ich habe eine sehr couragierte Leistung meiner Mannschaft gesehen. Wir brauchten fünf Minuten, wir wussten, dass es schwer ist, hier etwas mitzunehmen, weil man gegen eine Wahnsinnskulisse spielt. Großes Kompliment an meine Mannschaft, wie wir das Spiel an uns gerissen haben. Wir hätten in der ersten Halbzeit schon einen Elfmeter bekommen müssen. Nach dem Wechsel haben wir guten Fußball gezeigt, folgerichtig das 2:0 und das 3:0 gemacht. den Sieg haben wir souverän zuende gespielt. Ich bin rundum zufrieden."
Erfurt-Trainer Gerber: "Matchplan ist zu 100 Prozent aufgegangen"
David Bergner (Chemie Leipzig): "Wenn der eine Kollege schwärmt, kann der andere nicht schwärmen. Wir haben gemerkt, dass Erfurt ein anderes Kaliber ist als die Gegner, die wir zuletzt hatten. Außerdem haben heute fünf erkrankte Spieler gefehlt, die zuletzt in Plauen noch gespielt haben. Trotzdem kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Erfurt ist momentan nicht unsere Klasse, wir konnten heute nicht ebenbürtig sein. Ich hoffe, dass wir die Verletzten und Kranken in den kommenden neun Tagen wieder gesund bekommen. Im nächsten Spiel im Pokal gegen Lok werden wir definitv ein anderes Gesicht zeigen. Wir sind geknickt, aber wir werden und aufrichten und zurückkommen."
Chemie-Trainer Bergner: "Können uns aktuell nicht mit Erfurt messen"
Dirk Hofmeister