Stefan Kutschke (SG Dynamo Dresden)

Fußball | 3. Liga Dynamo-Kapitän Kutschke distanziert sich von Fitnessstudio-Engagement

Stand: 07.02.2025 15:45 Uhr

Erst vor wenigen Wochen öffnete in Dresden ein Fitness- und Kampfsportstudio, in das auch Stefan Kutschke als Gesellschafter involviert ist. Nun distanzieren sich der Dynamo-Kapitän und sein Klub von dem Engagement – ein Geschäftspartner soll zur Neonazi-Szene gehören.

Nur wenige Wochen nach Eröffnung des Fitness- und Kampfsportstudios "Home of Sports Elbflorenz" in Dresden hat sich einer der drei Gesellschafter öffentlichkeitswirksam von seiner Investition distanziert. Stefan Kutschke, Kapitän des Fußball-Drittligisten SG Dynamo Dresden, ließ via Pressemitteilung seines Klubs am Freitag (7. Februar) wissen: "Vor diesem Hintergrund und mit dem hervorgebrachten Wissen, kann und möchte ich mich mit dem gestarteten Projekt nicht weiter identifizieren."

Das bedeutet konkret, dass Kutschke seine Anteil an dem Fitness- und Kampfsportstudio verkauft, wie Dynamo-Sprecher Christoph Antal auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte.

Kutschke: "Ich stehe für die Werte von Dynamo Dresden"

Besagter Hintergrund ist, dass laut des Online-Rechercheportals "naziwatchdd" einer der insgesamt drei Gesellschafter zur Neonazi-Szene gehören soll und in der Vergangenheit u.a. wiederholt am sogenannten "Tag der Ehre" in Budapest teilgenommen habe. Dort treffen sich jährlich mittlerweile Tausende Neonazis, um der Waffen-SS, Wehrmacht und ihren Verbündeten zu huldigen, die Anfang Februar 1945 aus der von der Roten Armee belagerten ungarischen Hauptstadt ausbrechen wollten.

"Als Mensch aber auch als Spieler und Kapitän stehe ich für die Werte von Dynamo Dresden ein und möchte diese auch zukünftig mit Leben füllen. Meine Absicht war zu keiner Zeit, den Verein oder Einzelpersonen in Verruf zu bringen", ergänzte Kutschke in seinem Statement. Ein vor knapp einer Woche veröffentlichter Werbepost für das Studio auf dem offiziellen Instagram-Profil des 36-Jährigen wurde unterdessen gelöscht.

David Fischer

SGD-Kommunikatiosgeschäftsführer David Fischer.

SGD sah "klaren Handlungsbedarf"

Im Namen der Schwarz-Gelben betonte Kommunikationsgeschäftsführer David Fischer: "Jedem Spieler steht es frei, sich abseits seiner Tätigkeit für den Verein geschäftlich zu betätigen, sofern dies nicht mit der alltäglichen Arbeit und den Werten unseres Vereins kollidiert. Wir wussten von Stefans Vorhaben, sich an der Eröffnung des Fitnessstudios zu beteiligen, haben aber selbstverständlich keinen Background-Check der beteiligten Personen vorgenommen."

Nach den "jüngsten Enthüllungen" sah der Verein jedoch einen "klaren" Handlungsbedarf. "Wir möchten an dieser Stelle deutlich machen, dass wir uns unserem Leitbild und unserer Fancharta entsprechend klar von jedwedem rechtsextremen Gedankengut distanzieren. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben keinen Platz bei der SGD. Diese Werte vertritt auch Stefan Kutschke, der sich diesbezüglich in der Vergangenheit nie etwas zu Schulden kommen lassen hat", unterstrich Geschäftsführer Fischer.

pm/SpiO