
Fußball | 3. Liga Dynamo Dresden will nicht ins Kloster und setzt auf Leichtigkeit
Abschotten will sich Dynamo Dresden in der heißen Saisonphase nicht. Stattdessen versucht SGD-Trainer Thomas Stamm den Druck rauszunehmen. Er setzt auf die Leichtigkeit und die Top-Ausgangslage neun Spieltage vor dem Saisonende.
Drittliga-Spitzenreiter Dynamo Dresden will am Sonntag (16:30 Uhr im Liveticker und Audiostream) den nächsten Schritt Richtung 2. Liga machen. Zu Gast ist Mittelfeldclub SV Wehen-Wiesbaden (9. Platz). Im Hinspiel stolperte die SGD beim 0:1 – war allerdings nach dem Platzverweis von Stefan Kutschke in Unterzahl.
Stamm: "Müssen bei uns bleiben"
Die Niederlage von damals spielt im Hier und Jetzt keine Rolle mehr. "Wir sind in Summe weiter", macht Stamm bei der Pressekonferenz am Freitag (28. März) klar. Der Dynamo-Coach versucht - wohl auch mit Blick auf die letzte Saison, als die Schwarz-Gelben den Aufstieg auf der Ziellinie verspielten - den Druck rauszunehmen.
Stamm: "Es gibt keine Mannschaft, die es mehr in der Hand hat als wir. Entscheidend wird sein, dass wir bei uns bleiben." Am Ende gehe es aber auch gegen Wehen Wiesbaden nur um drei Punkte. Der Spielraum, Fehltritte zu korrigieren, werde aber kleiner, so der Coach.
Wach sein wie Kimmich und Musiala

Joshua Kimmich reagierte nach einer Ecke blitzschnell, weil auch Balljunge und Kollege Musiala hellwach waren, schepperte es im Tor.
Trotzdem hält er nichts davon, die Mannschaft in der Crunchtime abzuschotten, um den Fokus voll und ganz auf die heiße Saisonphase legen zu können und sich nicht von Kommentaren in den sozialen Medien und der Pressewelt ablenken zu lassen. "Wenn du viermal am Stück gewinnst, ist es auch nicht wertvoll, sich die ganze Zeit auf den sozialen Kanälen alles reinzuziehen. Jeder hat die Aufgabe, selbst zu entscheiden, was ihm gut tut."
Wichtig sei, "dass wir klar bleiben und uns auf die Dinge konzentrieren, auf die wir Einfluss haben. Es geht darum, das Leistungsmaximum zu erreichen. Wir müssen wach sein", mahnt Stamm und brachte die Szene vor dem 2:0 der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien ins Spiel. Der Hype um den blitzschnell reagierenden Balljungen war groß, aber, so Stamm: "Es wäre nichts passiert, wenn Kimmich da nicht hinsprintet und Musiala nicht wach ist."
Stamm: Aufstiegsrennen bis zum Schluss eng
Wach, mit Vorfreude und einer gewissen Leichtigkeit will Dynamo in die letzten neun Spiele gehen. An der Tabellenspitze ist nach wie vor alles dicht beisammen. Die Dresdner führen mit einem Punkt vor Energie Cottbus, Bielefeld hat als Vierter aber nur vier Punkte Rückstand auf die Pole Position.
Stamm glaubt, dass das Aufstiegsrennen bis zum letzten Spieltag eng bleiben wird: "Klar wünschen wir es uns vorher, aber das wünschen sich die anderen auch. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass du bis zum Schluss performen musst."
Bitte kein Déjà-vu
Alle Dynamo-Anhänger wissen genau, was Stamm meint. In den vergangenen beiden Jahren hatte die SGD den Aufstieg auch in der eigenen Hand, brachte sich im Saisonendspurt aber zweimal um den Lohn. Damit sich Geschichte nicht wiederholt, sind bei Dynamo die Antennen geschärft, die Lockerheit, die soll aber bleiben.
Sanny Stephan