Leichtathletik Dreispringer Heß peilt bei Hallen-WM die Top Five an
Der Chemnitzer Dreispringer Max Heß will bei der Hallen-Weltmeisterschaft am Wochenende in Glasgow über 17 Meter springen. Mit dieser Weite sollte er vorne mitmischen. Eine angedachte Regeländerung lehnt er ab.
Der Chemnitzer Dreispringer Max Heß wäre mit einem Sprung über 17 Meter bei den anstehenden Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow "superhappy". Das sagte er im Interview mit "Sport im Osten" am Dienstag (28.02.2024). Bei dieser Weite sollte eine Platzierung unter den besten Fünf gelingen, denkt Heß.
Für eine Medaille "müsste es wohl 10, 15 cm weiter gehen". Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften im Februar in Leipzig knackte der Sachse erstmals in dieser Saison die prestigeträchtige 17-Meter-Marke. Danach in Madrid sprang er nur knapp darunter. Die Form scheint also zu stimmen: "Die Leistungen zuletzt waren sehr konstant, die Weiten geben mir Selbstvertrauen."
Max Heß vom LAC Erdgas Chemnitz wurde gerade in Leipzig zum achten Mal Deutscher Hallenmeister.
Wieder eine Medaille in Glasgow?
An die Arena von Glasgow hat er gute Erinnerungen. 2019 wurde Max Heß dort EM-Dritter. Bereits 2017 in Belgrad gab es in der Halle Bronze: "Irgendwie liegt mir die Halle etwas besser als Outdoor", sagt der Chemnitzer, der 2016 auch Hallen-Weltmeister war. Ein Ziel hat er im Hinterkopf: Die Olympia-Quali für Paris. Die wäre mit 17,25 Meter eingetütet. Ansonsten heißt es punkten: "Da ist es wichtig, sich bei drei, vier Hallenwettkämpfen ein Punkte-Polster aufzubauen, um danach nicht so unter Druck zu geraten". Die Outdoor-Saison sei relativ kurz, da gäbe es nicht so viel Möglichkeiten, Punkte zu machen.
Neue Regel? Heß ist "kein Freund einer Absprungzone"
Derzeit gibt es laut sportschau.de Pläne beim Leichtathletik-Weltverband "World Athletics", die Balken beim Weitsprung abzuschaffen und ihn durch eine Absprungzone zu ersetzen. Die Weite der Sprünge würde damit allein zählen, nicht mehr die Technik, um möglichst genau zum Balken zu kommen, um wenig zu verschenken.
Der Blick einer Kampfrichterin gilt dem Absprungbalken. Ein Übertritt führt zu einer Disqualifikation.
Max Heß findet die Idee nicht sehr prickelnd: "Ich bin kein großer Fan davon. Im Erwachsenenbereich macht das keinen Sinn. Es gehört zu den Fähigkeiten eines Weitspringers dazu, dass man den Anlauf so gestaltet, dass man das Brett trifft." Für die Zuschauer wäre das auch unattraktiver: "Du kannst dann nicht mehr nachvollziehen, war der Sprung gut? Weder als Aktiver noch als Zuschauer würde mir das gefallen." Nur im Kinderbereich ergebe das für ihn "vielleicht Sinn".
Nach Glasgow geht es am Donnerstag, der "Showdown", wie Max Heß es nennt, steigt dann am Samstagabend.
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Christian Kerber